Schlechte Idee

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Die Autofahrt entpuppte sich als pure Höllenfahrt. Sowie ich eigentlich möglichst schnell wollte, dass das Auto anhielt und ich endlich wusste, was mein Verfolger und Entführer mit mir vor hatte, wollte ich auch gleichzeitig, dass das Auto auf ewig weiterfahren und ich es niemals herausfinden würde.

Alles war still, nur das leise Rollen des Autos war zu hören. Niemand sagte etwas, aber mir schossen tausend Fragen durch den Kopf:

Wohin brachte mich der Typ jetzt?

Was hatte er vor?

Wie komme ich hier so schnell wie möglich raus??

Und wie mache ich das eigentlich, wenn das Auto anhält? Soll ich warten, bis der Kerl die Tür öffnet und ich dann flüchten kann? Unwahrscheinlich. Meine Schulter schmerzte nämlich höllisch und noch dazu hatte es keinen Sinn zu fliehen, wenn ich nicht wusste, wohin.

Was mach ich denn nur? Weglaufen, nein. Ausliefern lassen?

NEIN! WAS SOLLTE ICH TUN?

Ich konnte mir doch nicht so einfach wie eine Puppe von dem Mistkerl alles gefallen lassen! Und sterben wollte ich sobald auch nicht...also was tu ich bloß??

Das Auto stoppte.

Panik überkam mich. Was sollte ich jetzt tun?

Ich zitterte unkontrolliert. Meine Schauspielerei würde bestimmt gleich auffliegen und ich konnte nichts dagegen unternehmen.

"Was machst du jetzt mit ihr?", fragte jemand misstrauisch. "Unwichtig."

Was sollte das bedeuten?!? Was hatte der Typ vor? Sollte ich einen Fluchtversuch starten?

Die Türen wurden geöffnet und schlugen wieder zu.

Mit pochendem Herzen lauschte ich weiter. Nichts. Gut, dann waren sie wohl weg. Ich war gerade drauf und dran mich zu bewegen, als die Seitentür geöffnet wurde.

Mein Herz überschlug sich. Ich kniff die Augen noch weiter zu und zuckte reflexartig zusammen. Angstschweiß bildete sich auf meinem Rücken.

Jemand beugte sich über mich. Mein Atem ging unkontrolliert.

"Du kannst jetzt aufhören bewusstlos zu spielen.", flüsterte mein Verfolger direkt neben meinem Ohr.

Ich fiepte erschreckt und öffnete meine Augen. Folgenschwerer Fehler, denn der Kerl lag so gut wie auf mir und eine unfassbare Hitze ging von ihm aus.

Erschrocken kreischte ich auf, als ich das kleine Messer in seiner Hand über mir bemerkte. Ich presste mich so tief es ging in den Sitz und gewann damit ein paar klägliche Millimeter Abstand zwischen mich, ihn und das gefährlich glitzernde Messer in seiner Hand.

Er lachte spöttisch und richtete sich auf.

"Was willst du?", wisperte ich mit weit aufgerissenen Augen, die pure Angst aussagten. Mein ganzer Körper rief nach Hilfe.

BlutrotWo Geschichten leben. Entdecke jetzt