Was bist du?

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-------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------  Langsam schlich sich mein Bewusstsein in meinen leblosen Körper. Ich traute mich gar nicht meine Augen zu öffnen, denn ich erinnerte mich nur zu gut an die Geschehnisse von vorhin...falls das überhaupt vorhin war und nicht irgendwie schon 2 oder 3 h her, ich hatte absolut keine Ahnung, wie lange ich weggetreten war.Und wo ich war wusste ich auch nicht... ich startete einen kläglichen Versuch meine Augen zu öffnen, erreichte damit allerdings nur, dass ich durch mein linkes Auge ein winziges bisschen in pure Dunkelheit blicken konnte und mein Kopf wie eine Zeitbombe anfing zu pochen!Stöhnend griff ich mir an meinen Hinterkopf und bemerkte, dass meine Haare überall an meiner Kopfhaut klebten. Eine ekelige Flüssigkeit hatte sich zu vielen kleinen Krüstchen zwischen meinem Haar gebildet. Kein Zweifel, das war Blut.Hatte ich tatsächlich so viel Blut verloren??Scheiße, was wollte der Kerl bloß von mir?!?Ich wusste absolut nichts über dem Typen, außer, dass er blutrote Augen hatte, was so oder so verdammt gruselig war.Seit wann hatte man rote Augen? Das war doch krank! Wer würde sich denn bitteschön freiwillig rote Kontaktlinsen vor die Augen setzen und besonders, wozu? Das ergab doch keinen Sinn! Und überhaupt: Rote Augen gab es nicht. Niemand hatte rote Augen! Wieso dieser Kerl also?Fast lachte ich mich innerlich über meine nächsten Gedanken aus: Ein Vampir.Ja klar, Yuki, sonst geht's dir auch gut, oder? Schon mal beim Psychodoc gewesen, der glaubt dir bestimmt! Oh man ich war so naiv! Wie konnte ich mir bloß einbilden, zu wissen, dass ich es mit einem Vampir zu tun hatte?!? 

Shitte, ich hatte echt zu viele Bücher gelesen.

Dennoch blieb die Frage, wieso er rote Augen hatte.Ich konnte mir keinen Reim darauf bilden, also analysierte ich weiterhin das bisherige Geschehen: Ich hatte einen Mord beobachtet, der Mörder hatte mich angeschossen, dann entführt, verprügelt und nun befand ich mich in. ..ähhh..in...ja wo war ich nun? Dem miefigem Geruch einzuordnen in irgendeine Art Keller oder so, allerdings war der Geruch auch dafür schon wirklich abartig. Es stank verwest und ich bemerkte erst jetzt wie schlecht es mir eigentlich ging. Mein Magen fühlte sich leer an, aber runterkriegen könnte ich jetzt eh nichts, so wie es hier gerade stank. Wirklich ekelig.Dazu kamen meine höllischen Schmerzen in meiner Schulter, das furchtbare Pochen aus meinem Kopf und die vielen blauen Flecken, die ich spürte. Der Mistkerl hatte mich wirklich grausam zugerichtet.Außerdem musste meine Schulter verarztet werden, denn es klaffte dort gefühlt eine immer noch viel zu tiefe Wunde.Wieso konnte mich der Kerl nicht einfach jetzt schon umbringen? Empfand er so viel Freude am quälen?!?

Dieser Kerl war ein Monster!

Ich musste schleunigst einen Weg hier raus finden! Mir war klar, dass ich es schrecklich bereuen würde, wenn ich es wagte, mich ihm zu widersetzen, aber ergeben würde ich mich niemals! Ich war nicht feige! Ich würde bis zu letzt kämpfen! Alles war besser, als sich wie eine dumme Puppe alles gefallen zu lassen!!

Hass erfüllte mich und ich spielte mit dem Gedanken einfach nach Hilfe zu rufen, als plötzlich weiter hinten nur all zu bekannte Augen aufblitzten.

Blutrot, 

diese Farbe würde mich mein Leben lang verfolgen.

Mein Hass und meine Wut waren wie weggeblasen als er langsam auf mich zukam.Die Augen zu Schlitzen verengt jagte er mir eine schreckliche Angst ein. Irgendetwas stimmte hier nicht.

Meine mutiges Ich lief innerlich davon

Er kam näher. Bildete ich mir das bloß ein, oder schlich er wie ein Raubtier auf mich zu? Ich konnte zwar nichts erkennen, aber eine böse Vorahnung schaffte sich den Weg in meinen Kopf.

Instinktiv rutschte ich trotz meines geschundenen Körpers zurück, stieß dabei allerdings an etwas faules, gammeliges. Ich wollte nicht wissen, was das war.

Doch mir blieb keine Zeit, weiter über das merkwürdige Ding nachzudenken, auf dem meine Hand versuchte Halt zu gewinnen, sondern konzentrierte mich wieder auf die Augen. Seine Augen.

Blutrote Augen gab es nicht, so viel war sicher. 

Ich arbeitete jeden möglichen Gedanken ab, wie und weshalb er diese Augen hatte, doch ich kam auf kein logisches Ergebnis.

Mutig packte ich den Entschluss, ihn danach zu fragen, solange ich noch lebte.

"W..wieso..ähhm...wieso sind deine Augen eigentlich..ehhm..rot?", fragte ich ihn schüchternd und so leise, dass selbst ich mich für meine Angst schämte, dennoch versuchte, meine Angst weiterhin zu überspielen.

Anstatt eine Antwort zu bekommen fing er tief an zu lachen, doch man konnte es auch als Knurren interpretieren. 

Unauffällig versuchte ich noch mehr Abstand zwischen uns zu bringen, doch das seltsame Etwas hinter mir durchkreuzte meinen vermeindlichen Fluchtversuch, da es schwer war und ich es nicht so schnell zur Seite schieben konnte. 

Da ging das Licht an und eine spärliche Lampe erhellte den Raum jedoch damit so sehr, dass ich meine Augen für einen Moment zusammenkneifen musste.

Als ich meine Augen wieder öffnete, gefror mir das Blut in den Adern. 

Ich befand mich in einem Keller mit hunderten von Leichen.

Das gammelige Etwas, auf dem mein Hand lag, gehörte zu dem Kopf einer Leiche, dessen Körper allerdings abgetrennt war. 

Blitzschnell zog ich meine Hand zurück.

Jetzt erkannte ich den verwesten Geruch. 

Der Geruch von Toten.

Schockiert und mit einem geweitetem Auge erkannte ich andere Einzelteile der Leichen. Hier eine am Ende blutrote Hand, da ein abgesägter Kopf, hier eine abgetrennte Kopfhaut und überall Blut. Egal, wo man hinsah, diese Farbe erfüllte den ganze Raum.

 Hätte sich irgendetwas in meinem Magen befunden, wäre spätestens jetzt der Moment gekommen, wo ich mich übergeben hätte.

Mein Verfolger betrachtete meine Reaktion und schlich dann raubtierhaft auf mich zu. 

Vor Angst erstarrt richteten sich einfach nur meine bunten Augen auf seine Blutroten.

Ich konnte mich nicht bewegen, war vor Angst gelähmt und schockgestarrt.

Er fletschte seine Zähne und kam dann grinsend auf mich zu. 

Es gab solche Wesen also wirklich.

Es gab sie und sie lebten unter uns.

Die VAMPIRE.


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Hi^^ wenn ihr die Geschichte bis jetzt gut fandet, dann dürft ihr auch gerne ein paar Kommentare hinterlassen oder vermuten, wie es weitergeht ;)


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