Mut

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Langsam glitt mein Schwert in seinen durchtrainierten Körper –in der Hoffnung, irgendein lebenswichtiges Organ getroffen zu haben.

Ich wollte ihm so viele Schmerzen bereiten, wie möglich.

Ich zog es wieder ein Stückchen heraus und genoss seinen verwirrten Blick, als ich mein Schwert mit neu gewonnener Kraft wieder in ihn grub. Doch sein Blick strahlte noch keinen Schmerz und keine Todesangst aus, sodass ich -überrascht über meine eigene Grausamkeit- das Schwert etappenweise drehte, dann wieder zurückfuhr und erneut, aber diesmal noch tiefer in seinem Fleisch buddelte. In kürzester Zeit konnte man durch sein blutverschmiertes T-Shirt eine schöne, tiefe Mulde erkennen, aus der unendlich viel Blut pumpte. Unbarmherzig schabte mein Schwert an den Wänden der Mulde auf und ab, sodass bei jedem erneuten Stich immer mehr Fleisch herausfiel und sich eine ekelige Blutlache vor uns bildete.

Ich begann mein Schwert wieder aus ihm herauszuziehen und dabei einzelne Fleischstückchen aus ihm herauszupulen. Tatsächlich fielen ein paar kleine Stückchen Fleisch aus dem Loch aus seinem Bauch. Grinsend vergrub ich mein Schwert abermals in ihn und stocherte einfach wild herum, damit ich einen größt möglichen Schaden erzielen konnte. Ein letztes Mal kratze ich an den Wänden des Loches, was ich in ihn gebohrt hatte und beförderte damit ein beinahe faustgroßes Stückchen Fleisch heraus. Zufrieden betrachtete ich die Blutlache, die sich vor uns gebildet hatte. Das Blut quoll aus seiner Wunde, aber ich freute mich über diesen Anblick.

Märchen berichteten, Vampire könnten nicht sterben. Allerhöchstens durch einen Holzpflock mitten durchs Herz. Mein Schwert war weder aus Holz, noch hatte ich sein Herz getroffen, aber wehtun musste ihm solch eine Wunde auf jeden Fall.

Ich begann mein Schwert wieder aus ihm herauszuziehen und dabei einzelne Fleischstückchen aus ihm herauszupulen. Tatsächlich fielen ein paar kleine Stückchen Fleisch aus dem Loch aus seinem Bauch. Grinsend vergrub ich mein Schwert abermals in ihn und stocherte einfach wild herum, damit ich einen größt möglichen Schaden erzielen konnte. Ein letztes Mal kratze ich an den Wänden des Loches, was ich in ihn gebohrt hatte und beförderte damit ein beinahe faustgroßes Stückchen Fleisch heraus. Zufrieden betrachtete ich die Blutlache, die sich vor uns gebildet hatte. Das Blut quoll aus seiner Wunde, aber ich freute mich über diesen Anblick.

Dieser Mistkerl hatte das kleine Mädchen so grausam getötet, dass ich fasziniert war, ihn so zugerichtet zu sehen.

Schließlich sah ich ihm in die Augen. Tiefdunkle Schwärze. Ich suchte nach einer Pupille. Vergebens. Da war nichts. Das ganze Auge war schwarz. Man schien sich darin zu verlieren.

Ich trat einen Schritt von ihm weg und stellte mein Schwert rechts von mir auf den Boden ab -griffbereit ihn erneut anzugreifen. Mich wunderte, dass er in all der Zeit noch kein Wort gesagt und nichts gegen mich unternommen hatte. Mir war schon klar, dass er durch mein Schwert nicht sterben konnte, aber diese Wunde musste doch wehtun! Er musste sie doch spüren! Hatten Vampire etwa keine Gefühle? Oder hatte ich ihn nicht genug verletzt? Warum sagte er nichts?

Vollkommen ruhig und ohne jeglichen Ausdruck von Schmerz sah er mir in die Augen.

"Und? Fühlst du dich jetzt besser?", kam es von ihm.

Irritiert sah ich erst zu ihm und dann zu dem Loch in seinem Bauch.

Machte er sich gerade über mich lustig, oder weshalb hatte er noch keinen Tobsuchtanfall und mich in Stücke zerrissen? Ich verstand die Welt nicht mehr.

BlutrotWo Geschichten leben. Entdecke jetzt