Ich lag in meinem Bett und starrte an die Decke.
Es war eine verdammte Woche her, seit Iwa und ich uns geküsst hatten.
Er hatte sich nicht gemeldet und auf keine, meiner Nachrichten geantwortet.
Ich nahm mein Handy zur Hand und öffnete Whats App.Iwa:)
Ich: Hey, ich wollte dich noch einmal Fragen, wie es dir geht.
Ich: Bitte antworte mir, er ist wichtig.
Ich: Iwaizumi, was ist denn los?
Ich scrollte im Chat hoch und blickte auf fünfzig solcher Nachrichten.
Ein flaues Gefühl machte sich in meiner Brust breit.
Ee wollte mich nicht.
Niemand wollte mich.
Es spielte keine Rolle, wie sehr ich versuchte glücklich zu sein, da es mir ja sowieso wieder genommen wurde.
Also griff ich wieder auf die altbewährte Medizin.
Mit zitternden Beinen stand ich auf und holte etwas von meinem Klamottenschrank herunter.
Es war ein kleiner, silberner Gegenstand mit einer scharfen Kante.
Eine Rasierklinge.
Ich öffnete die Tür und fragte laut, ob meine Mom da sei.
Keine Antwort.
Also setzte ich mich auf den Boden und näherte die Hand mit der Klinge zu meinem Unterarm.
Ich zog den scharfen Gegenstand mehrmals durch die weiche Haut und blickte fasziniert auf die Blutströpfchen, welche sich bildeten.
Der Schmerz kam erst nach ein paar Sekunden. Brennend zog er sich durch meinen Arm, doch es war ein willkommener Schmerz.
Solange hätte ich nur für Iwaizumi darauf verzichtet.
Kurzerhand nahm ich mein Handy und ging in den Chat.Ich: Ich bring mich jetzt um.
Ein paar Sekunden später erscheint eine Nachricht unter meiner.
Iwa:) : NEIN! DU KOMMST JETZT SOFORT HER, OIKAWA.!
Mein Herz machte einen Satz und gleichzeitig war ich geschockt, dass ich so eine Nachricht geschrieben hatte. Und dann auch noch an ihn.
Auf dem Weg zu Iwaizumi merkte ich, wie gut die Frischluft tat und ich beschleunigte leicht meine Schritte.
Vor seinem Haus zögerte ich wieder einmal, zu klingeln, doch schließlich tat ich es.
Kaum hatte ich das getan, wurde die Tür aufgerissen.
Iwaizumi sah mich besorgt an und zog mich in sein Haus.
Danach folgte ich ihm hoch in sein Zimmer.
Die Tür war noch nicht einmal ins Schloss gefallen, als er die Ärmel meines schwarzen Pullis hochriss.
Die frischen Wunden auf meinem linken Unterarm waren mit Blut verschmiert. Es war nicht viel, aber reichte als Beweis für eine neue Verletzung aus.
Er ließ meinen Arm los und schaute an mir vorbei.
"Wieso?", fragte er.
Ich sah ihn an, wollte dass er mich ansieht.
Seine Kälte mir gegenüber tat mehr weh, als die Schnitte.
"Wieso ignorierst du mich?", stellte ich eine Gegenfrage und hielt zurück, auch heute wiedereinmal in Tränen auszubrechen.
Ich verstand echt nicht, wieso ich immer so emotional war.
"Ich wusste nicht, wie ich reagieren sollte, als du mich geküsst hast. Weil ich dich nicht verletzen wollte, hab ich dich dann in Ruhe gelassen."
Ich runzelte die Stirn.
"Das hat mich aber mehr verletzt," antwortete ich.
"Ach, auch schon gemerkt," entgegnete er und starrte mich wütend an.
"Das ist unfair," murmelte ich und schaute wiedereinmal an ihm vorbei.
"Ja, ist es. Schön dass du das jetzt einsiehst. Das nächste Mal, bevor du mich küsst, lass dir das noch einmal durch den Kopf gehen. Ich weiß nicht einmal, was du dir dabei gedacht hast."
Ich ballte die Hände zu Fäusten.
"Ganz einfach, du ignoranter Idiot.
Ich bin in dich verliebt."
Es fühlte sich gut an, dass zu sagen.
Ich holte tief Luft und sah ihn an.
"Ich liebe dich,"flüsterte ich erneut.
Sein Blick war starr auf mich geheftet, ohne Emotion und Ausdruck.
" Du weißt nicht einmal, was Liebe ist, " entgegnete er trocken und sah weg.
Es klang, als würde er etwas verdrängen, einen Unterton oder ein Gefühl.
" Doch, dass weiß ich sehr wohl. In deiner Nähe fühle ich mich wohl und leide nicht mehr. Ich hab bei dir keine Scheiß Panikattacken. Ich kann nur noch an dich denken, mein Herz ist in deiner Gegenwart so sehr am klopfen, dass ich kaum etwas sagen kann und jedesmal wenn wir reden, fühlt es sich an, als würde eine Sekunde vergehen, während es mehrere Stunden sind."
Sein Blick wendete sich wieder mir zu." Bist du dir sicher? ", fragte er und nahm meine Hand.
Ich verschränkte meine Finger in seinen, froh über die Berührung.
Schnell nickte ich.
" Liebe fühlt sich so an? "
Seine Stimme klang verwundert und dünn.
Ich nickte erneut. Iwa nahm meine Zweite Hand und zog mich zu sich heran.
"Das wusste ich nicht," flüsterte er.
"Aber wenn das so ist, kann ich das nur erwidern.
Ich sah sein Gesicht näher kommen, dann küsste er mich.
Wieder waren seine Lippen etwas kalt, doch ich genoss den Kuss.
Es war etwas ganz anderes, wenn er es wirklich mit dem gesamten Körper erwiderte.
Seine Hand löste sich aus meiner und legte sich an meine Wange. Mit jeder Sekunde bereite ich die mir selber frisch zugefügten Schnitte mehr und mehr, doch noch immer verfiel ich dem Kuss und den Lippen, der Person, die ich liebte.
Er schob seine Zunge gegen meinen Mund und ich öffnete ihn leicht.
Seine Zunge drang in meinen Mund.
Ich leuchte leicht auf, war es ungewohnt, so etwas zu spüren.
Doch mir wurde eines klar.
Ich liebte ihn wirklich.Sooo, ich wollte das Kapitel etwas eher fertig haben, aber hatte noch zu tun. Sorry.
Ich hoffe, es gefällt euch und die nächsten Kapitel werden fröhlicher.
❤️
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IwaOi- |The Night We Met|
FanfictionOikawa ist ein siebzehnjähriger, deprimierter Jugendlicher mit seelischen Schmerzen. Seit dem Autounfall seines Vaters ist für ihn nichts mehr wie früher. Selbst von Iwaizumi hat er sich entfernt und die Distanz zur eigentlichen Welt ist fast so gro...