Kapitel Neun: Sturm Aus Gefühlen

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Ich saß mit dem Rücken an Iwa gelehnt in seinem Bett und schaute auf mein Handy.
Es war dunkel, eigentlich sogar mitten in der Nacht.
Draußen gewitterte es, deswegen hatte ich nicht schlafen können, deshalb lenkte wir uns von den lauten Donnern und gelegentlichen Blitzen ab.
Jedes Donnerkrachen erinnerte mich an das Geräusch, als das Auto damals in das meines Vaters gekracht war, jeder Blitz erinnerte mich an die Helligkeit der Scheinwerfer.
Es war wiedereinmal so, als würde ich alles von neuem erleben, als würde ich im Auto sitzen und wieder traurig in den Rückspiegel sehen.
Es war meine Schuld.
Hätte er sich nicht umgedreht, wäre nichts passiert.
Beim nächsten Blitz sah ich es wieder und ließ das Handy fallen.
Kurz darauf ertönte ein Donner und ich zuckte zusammen. Iwa umarmte mich.
"Shh, es ist alles okay. Ich bin da."
Seine Stimme beruhigte mich etwas und lekte mich soweit es ging von den Erinnerungen ab.
Trotz Höhen und Tiefen waren wir jetzt schon vier Wochen zusammen.
Ich drehte mich um und sah ihn an.
" Ist es wirklich nicht schlimm für dich, dass ich wieder einmal hier schlafe?" fragte ich und sah ihn an.
Er låchelte.
"Nein, ich finde es sogar besser, dass du hier schläfst," meinte er und umarmte mich fest.
Ich entspannte mich in seinen Armen und dachte nicht mehr über alles nach, was mir Sorgen bereitete.
"Du solltest hier einziehen," flüsterte er und Strich mir über die Schulter.
Ich dachte an meine Mutter.
Jetzt wo sie wieder klarkam und es gut fand, dass ich Iwaizumi hatte, würde das locker klargehen.
"Ich frage nach," antwortete ich und löste mich aus der Umarmung, um ihn zu küssen.
Er erwiderte den Kuss sofort und legte mir eine Hand an die Wange.

"Zu mir," rief Iwaizumi und sprang hoch.
Ich ließ den Ball auf mich zukommen, hob die Arme und spielte ihm den Ball zu.
Es war nur eine kleine Berührung, ein Stupsdr, doch er machte so viel aus.
Das Geräusch, als der Ball die Handfläche meines Asses berührte und danach auf dem Boden schlug, durchströmt mich mit Stolz.
Ich liebte es, Zuspieler zu sein.
Alles hing von mir ab, so eingebildet es auch klang.
Die Schule fand seit einer Woche wieder statt.
Iwa kam auf mich zu und klatschte sich mit mir ab.
"Der war gut," lobte er und der Stolz wuchs.

In der Umkleidekabine merkte ich, wie mich Iwa ansah.
Als ich dann auch zu ihm sah, grinste er.
Ich zog mir die Sportklamotten aus und wechselte sie durch meine Schuluniform.
Dabei spürte ich die ganze Zeit Iwaizumis Blicke auf mir.
Warum starrte er mich so an?
"Bis morgen Leute," sagte Kindaichi, kurz bevor er und Kunimi aus der Umkleide gingen.
"Yepp, Bye Bye," sagte ich, so wie immer und zog mir die Schuhe um.
Mach und nach ging jeder, bis ich und Iwa alleine waren.
"Und?," fragte er.
Ich sah ihn an.
"Was und?," stellte ich eine Gegenfrage.
"Wegen der Idee, dass du bei mir wohnst," sagte der kleinere und kam auf mich zu.
Iwa nahm meine Hände und sah mir in die Augen.
Seine Augen waren wirklich wunderbar dunkel.
"Oh man, dass hab ich voll vergessen," entschuldigte ich mich.
"Alles gut. Wir können deine Mom später gemeinsam fragen."
Ich umarmte ihn und lehnte meine Stirn gegen seine Schulter.
Ich roch sein Deo und wieder das Waschmittel, welches an jedem seiner Klamotten hing.
"Ich bin froh, dass wir uns wieder gefunden haben," murmelte er mir ins Haar und Strich mir den Rücken entlang.
"Ich auch."

Gemeinsam gingen wir zu mir nach Hause und ich schloss die Tür auf.
Meine Mutter saß mit einem Mann auf dem Sofa und trank aus einer Tasse.
Beide lachten.
"Mom?," fragte ich.
Sie wandte ihren Blick zu mir.
"Ja, Schatz?"
Ich runzelte die Stirn und blickte von dem Fremden zu ihr.
"Kann ich mit dir reden?"
Der Mann sah mich an.
Ich sah von weitem, wie hell seine Blauen Augen waren.
Seine Haare waren fast genauso braun wie die meiner Mutter.
"Klar."
Gemeinsam gingen wir in die Küche.
"Wer war das?" fragte ich und musterte sie.
Sie wirkte traurig und glücklich gleichzeitig.
"Ein früherer Arbeitskollege von mir."
"Aha. Ok. Ich wollte dich etwas fragen?"
"Hau raus."
Ich erzählte ihr Stück für Stück von meiner und Iwaizumis neuer Begegnung, unserer Beginnenden Freundschaft und schließlich von meiner Beziehung zu ihm.
Dann erzählte ich ihm, wie glücklich ich mit ihm war, und dass meine Angstzustände und schlechten Gedanken bei ihm abnahmen.
Zuletzt fragte ich sie endlich.
"Ich würde dich auch jeden Tag anrufen und dich ständig besuchen!", versprach ich sofort und sah sie an.
Sie lächelte.
"Du bist mit Iwaizumi glücklich?" fragte sie.
Ich richtete meine Brille und nickte heftig, sodass sie wieder auf meine Nase rutschte.
Ich kam mir so aufgeregt vor, wie ein Kind fünf Minuten bevor es seine Weihnachtsgeschenke bekam.
"Dann bin ich es auch."
"Ist das ein Ja?", fragte ich verwirrt.
Sie lachte. "Ja, ist es!"
Ich umarmte sie sofort und bedankte mich gefühlt Tausendmal nacheinander.
"Du erdrückt mich," stieß ich atemlos hervor, jedoch fand ich es toll, von ihr umamrt zu werden.
Sie war wieder die Mutter, die ich kannte. Die ich liebte.
Die mich liebte.

So Leude.
Das Kapitel mag ich jetzt nicht ganz so sehr, wie ich es geschrieben habe, aber ich bin einigermaßen zufrieden damit.
Ich hoffe, ihr seit es auch.
❤️

IwaOi- |The Night We Met|Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt