Kapitel Siebzehn: Tränen Aus Silber

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Der Sarg wurde in die Erde gesetzt.
Kein Geräusch war auf dem Friedhof zu hören.
Neben dem Grabstein stand ein großes Bild von dem achtzehn Jährige verstorbenen.
Der braunhaarige auf dem Foto lächelte.
Seine Wangen waren leicht rot, sein Haar etwas unordentlich.
Ein schwarzhaariger Junge blieb bei dem Grabstein.
Selbst als alle gingen, saß er noch dort und Strich sanft über die eingekerbten Buchstaben, die sich verschnörkelt im grauen Gestein abzeichneten.
Eine einzelne Träne rann ihm über seine blassen Wangen, während er gedankenverloren geradeaus starrte.
"Ich vermisse dich," murmelte er mit erstickter Stimme.
"Es tut mir so leid."
Er bereute seine letzten Worte.
Er hätte bei ihm sein wollen.
Er hätte da sein sollen.
Jede Sekunde, die Iwa außerhalb des Krankenhauszimmers verbracht hätte, wollte er um jeden Preis rückgängig machen.

Die Luft wurde Kühler, Regen setzte ein.
Iwaizumi erinnerte sich an ihr zweites Date.
Der Kinobesuch, der Kuss, der Regen.
Er schmeckte die salzige Flüssigkeit, als würde er wieder die sanften, hellen Lippen küssen.
Als würde Oikawa wieder bei ihm sein.
Die erste und einzige Person, die er je lieben könnte und würde.
Der Schmerz, ihn verloren zu haben, fraß sich durch sein Herz.
Er wollte alles wieder zurück. Wollte wieder mit ihm glücklich sein.
Wollte ihn halten und ihm wenigstens ein letztes Mal sagen, wie sehr er ihn liebte. Wie sehr er ihn begehrte.
Das er ohne ihn nicht leben konnte.
Doch er war weg.
Die Tränen auf seinen Wangen vermischten sich mit den Regentropfen.
"Wir werden uns wieder sehen," flüsterte er und sah den Grabstein noch einmal an.
"Wenn auch nicht in diesem Leben."


Das wars mit der Story.
Hoffe, es war gut.
❤️

IwaOi- |The Night We Met|Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt