Kapitel 13

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PoV. Yukihime Hanasaki


„Guten Abend, Giyu."


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Der Angesprochene drehte sich zu mir, sein Blick war so ernst wie immer, „Geht es dir gut?", fragte er, während er auf mich zu kam, „Du hast die letzten Tage so kaputt ausgesehen. Ich habe mir große Sorgen gemacht."


Ich lächelte sanft, „Ich bin noch nicht ganz fit, aber den Umständen entsprechend geht es mir gut. Ich hatte wirklich großes Glück, wenn Kurai nicht so schnell reagiert hätte, hätte es wirklich anders ausgehen können."


Giyu schüttelte den Kopf, „Solche Dinge darfst du gar nicht erst sagen!", mahnte er und legte mir beide Hände auf die Schultern, „Ich bin froh, dass du wieder wach bist! Aber ist es wirklich okay, dass du nicht im Bett bist? Du siehst immer noch sehr blass aus."


Ich zuckte die Schultern, „Wir können zurück in mein Zimmer gehen. Ich habe sowieso noch etwas, das ich mit dir besprechen wollte."


Giyu hob seine Augenbrauen, doch nickte stumm und folgte mir wortlos in das Zimmer. Dort angekommen setzte ich mich auf mein Bett und nahm mir die Notiz zur Hand, die ich vor ein paar Tagen gemacht hatte.


„Es geht um die vielen Dämonen, die in letzter Zeit überall auftauchen. Zuerst haben sich nur die Dämenmonde in so einem rapiden Tempo regeneriert. Nun sind es auch schwache Dämonen, die wieder immer häufiger auftauchen. Noch dazu gab es bisher kein klares Muster das auf einen Herd zurückführen würde, von dem aus sie kommen.", setzte ich an.


„Du hast eine Theorie, was Kibutsuji mit all diesen Dämonen vorhaben könnte?", fragte Giyu sofort und lehnte sich neugierig nach vorne.


„Meine Theorie ist, dass er nicht derjenige ist, der sie erschafft. Zumindest nicht die kleinen Fische. Ich glaube, das sind die Dämonenmonde. Eventuell tun sie es auch unter seiner Anweisung und er beabsichtigt, von ihm hinterlassene Spuren zu verwischen, damit wir ihn nicht ausfindig machen können. Vielleicht... fürchtet er sich."


Giyu hörte mir aufmerksam zu und nickte langsam, „Das klingt plausibel. Die Notiz dazu behältst du am besten, damit du es beim Meister oder der nächsten Hashira Versammlung ansprechen kannst.", er stutzte, „Was denkst du, kann man mit dieser Information machen?"


Ich zuckte die Schultern, „Vielleicht könnte man die Dämonenmonde ausfindig machen.", schlug ich vor, „Es wäre aber auch denkbar, dass jemand anderes etwas herausgefunden hat, das mit meiner Information zusammenpasst. Aber das werden wir ja dann sehen, ich sende Kurai gleich morgen zu Meister Ubuyashiki."


Er zog seine Augenbrauen etwas zusammen, dann legte er eine Hand an meinen Oberarm, „Aber bitte übernimm dich nicht, okay? Nimm dir genügend Zeit, dich ordentlich auszukurieren. Wenn dir etwas passiert, dann... weiß ich überhaupt nicht, was ich tun soll..."


Ich lächelte sanft und legte meine Hand auf seine, „Mach dir keine Sorgen, ich werde erst wieder auf Missionen gehen, wenn meine Wunde vollständig verheilt ist. Das verspreche ich dir hoch und heilig! Du musst mir aber versprechen, dass du mich öfter besuchen kommst, hier sterbe ich nämlich vor Langeweile!"


Giyu lächelte ebenfalls, er wirkte jedoch eher belustigt. Bevor ich mich über diesen Umstand jedoch freuen oder wundern konnte, begann er zu sprechen. „Dann werde ich dich jeden Tag besuchen und zusehen, dass die Langeweile dich nicht umbringt.", sein Blick fiel sanft auf seine Hand an meinem Oberarm, die noch immer von meiner bedeckt war.


„Das will ich doch hoffen!", entgegnete ich mit einem Grinsen, „Ich kann immerhin nicht den ganzen Tag Kanao im Schach abziehen und Bücher lesen. Ich kann's kaum erwarten, wieder zumindest Trainieren zu können!", ich nahm meine Hand von seiner und verschränkte dann meine Arme vor der Brust.


Giyu wuschelte mir darauf hin durch's Haar, „Bevor du ans Training denkst, solltest du erst einmal wieder fit werden.", mahnte er mich ab, dann erschauderte er, „Ich will dich nicht noch einmal so sehen müssen; so blass und so regungslos... als wärst du tot."


Ich legte den Kopf schief, „Ich bin ja nicht tot.", dann erinnerte ich mich an etwas, „Sag, wie geht es eigentlich Tanjiro und Nezuko? Hast du etwas von ihnen gehört?", erkundigte ich mich. Onkel Sakonji schrieb mir nicht oft und ich hatte in letzter Zeit keine Gelegenheit mehr für einen Besuch.


Giyu nickte, „So viel ich weiß hat Tanjiro die Auswahlprüfung bestanden und arbeitet jetzt als Dämonenjäger.", sagte er, „Nezuko geht es wohl auch gut. Wo genau sie sind weiß ich aber auch nicht.", fügte er hinzu.


Meine Miene erhellte sich, „Das heißt, dass der Meister sie akzeptiert hat?", fragte ich freudig.


Er zuckte die Schultern, „Ich denke schon. Herr Urokodaki hat den Brief an ihn auf jeden Fall abgeschickt und er sollte ihn schon vor Monaten erhalten haben. Ich denke, wir hätten es bemerkt, wenn es Probleme gegeben hätte.", er kratzte sich am Hinterkopf, „Das wäre nämlich eine saubere Hinrichtung gewesen..."


Ich seufzte, „Ist doch sowieso nur eine Frage der Zeit, bis die anderen das alles Spitz kriegen, ich denke also nicht, dass wir schon in Sicherheit sind.", erwiderte ich trocken, „Wenn wir Sanemi damit auf dem falschen Fuß erwischen, steckt mir sein Schwert in der Brust bevor der Meister überhaupt Luft holen kann, um die Sache aufzuklären..."


„Soweit würde ich es nicht kommen lassen!", erwiderte Giyu mit fester Stimme.


Ich lächelte, „Ich weiß es ja zu schätzen, dass du das sagst, aber ich glaube in dieser Situation hast du nicht viel bessere Karten als ich..."


„Ist mir egal, du wirst bei der nächsten Versammlung in meiner Nähe bleiben. Ich gehe sicher, dass dir nichts passiert.", erwiderte er, seine Stimme hatte nicht an Festigkeit verloren.


Ich lachte, „Ist ja gut. Wir halten einander den Rücken frei. Und auf Tanjiro und Nezuko passen wir auch auf, wenn es dann soweit ist! Um die beiden mache ich mir fast noch mehr Sorgen!"


Giyu nickte, „Aber mit solchen negativen Gedanken solltest du nicht in die Nacht starten, davon bekommst du nur Albträume!", mahnte er.


Stimmt ja, es war ja schon dunkel und für mich war es bald Zeit, zu schlafen. „Gehst du noch auf eine Mission?", fragte ich ihn und zog meine Beine an, um meinen Kopf auf die Knie zu stützen.


„Nein, ich bin erst Morgen wieder eingespannt. Diese Nacht kann ich ausnahmsweise auch mal mit Schlafen verbringen.", er stand auf, „Aber dafür sollte ich nach Hause gehen."


„Du kannst doch bestimmt auch hierbleiben!", schlug ich schnell vor, bevor er den Raum verlassen konnte. Mit fragendem Blick drehte er sich zu mir um, „Hier steht noch ein zweites Bett und Shinobu hat mir gesagt, dass es für Leute sei, die mich besuchen! Das würde dir den Heimweg einsparen!", fügte ich rasch hinzu.


Giyu lächelte, „Dann nehme ich das Angebot gerne an, danke dir.", sagte er und setzte sich wieder neben mich.


Auch dieses Lächeln blieb von mir nicht unbemerkt, „Heute wirkst du echt ziemlich gut gelaunt!", kommentierte ich.


„Immerhin habe ich heute die Nachricht erhalten, dass du endlich wieder aufgewacht bist. Ich finde, ich habe gute Gründe, gut gelaunt zu sein.", erwiderte er sofort, dann wuschelte er mir durchs Haar, „Pass bitte in Zukunft wirklich besser auf dich auf, ja? Ich will mir nicht ständig solche Sorgen machen müssen!"


„Ist ja gut, ich pass ja schon auf!", erwiderte ich und machte eine abwinkende Bewegung mit der Hand, „Mir geht's doch gut, ist doch alles in Ordnung!"



Am nächsten Morgen frühstückten wir noch zusammen, doch dann musste Giyu auch bald zu seiner Mission aufbrechen. Ich verbrachte den Rest des Tages ähnlich langweilig, wie den gestrigen. So langweilig, dass ich beschloss, einen Brief an Onkel Sakonji zu schreiben. Vielleicht hatte er ja bald mal wieder Zeit, mich im Eisanwesen zu besuchen?

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1257 Worte

Heya, ein weiteres wöchentliches Update, ich bin so stolz auf mich!

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Bye-bye!

Melting Snow - Giyu Tomioka x OCWo Geschichten leben. Entdecke jetzt