▪︎°•𖧷❁𖧷•°▪︎
Kurz bevor die Mannschaften einlaufen würde, kehrte Lillith zurück und reichte mir eine Flasche Cola.
"Dort oben ist die Hölle los! Ihr glaubt gar nicht, wie lange ich da stand und warten musste", entrüstet ließ sie sich auf ihren Sitz fallen.
"Naja, bei dem was hier los ist, eigentlich kein Wunder", mischte sich Aurelia sofort ein und zuckte kurz mit den Schultern. Sie hatte recht. Es war unglaublich laut, überall waren Menschen und wir mussten uns beinahe anschreien, um auch nur ein Wort zu verstehen. Inzwischen konnte ich es kaum mehr abwarten, dass das Spiel endlich begann. Schließlich war das hier das Achtelfinale, das darüber entschied, ob Deutschland eine Chance auf den Titel hatte oder eben nicht. Und die Dänen waren nicht gerade ein leichter Gegner.
"Das Personal war zumindest sehr gestresst", ließ uns Lillith wissen und schüttelte kurz den Kopf.
"Sagt mal, habt ihr eigentlich mitbekommen, dass es heute Abend eigentlich ein Unwetter geben sollte?", hakte ich schnell nach. In den letzten Tagen hatte ich mehrfach den Wetterbericht für Dortmund gecheckt, in der Hoffnung, dass wir gutes Wetter haben würden und bis kurz vor meiner Abfahrt war dies auch der Fall gewesen. Und obwohl es laut Wetterbericht stürmen sollte, war davon weit und breit nichts zu sehen.
"Sei froh, dass es noch nicht angefangen hat zu regnen", Aurelia presste kurz die Lippen aufeinander. Maya tippte unterdessen ihrer Mutter gegen die Wange. Für die Kleine war das Fußballspiel eigentlich schon viel zu spät, allerdings wollte auch sie unbedingt ihrem Vater zusehen.Dann endlich wurde das Spiel angepfiffen und auch die Stimmung im Stadion schlagartig aufgedreht. Gebannt folgten wir alle mit unseren Blicken dem Ball. Die Dänen hatten gar nicht erst die Chance, diesen zu bekommen, denn nicht einmal zwei Minuten nach Anpfiff landete der Ball bereits hinter Caspar Schmeichel im Tor. Sofort sprang das Publikum auf und jubelte lautstark. Und der Torschütze war niemand geringeres als Nico Schletterbeck, der gerade auf seinen Knien über den Rasen runtschte und...
... in unsere Richtung deutete. Er hatte uns doch nicht wohl in dieser Menge von Fans entdeckt. Ich schüttelte kurz, jetzt hörte ich mich fast schon so an, wie die beiden Mädchen vor uns, die riesen große Fans von der deutschen Nummer 17 waren. Ich warf einen Blick zu Lillith.
"Das kann doch nicht sein Ernst sein", brachte die Ältere hervor, die offenbar mitbekommen hatte, das dieser Torjubel an uns gerichtet war.
"Du bringst eben Glück", schmunzelnd sah Aurelia zwischen uns hin und her.
"Sehr witzig", Lillith seufzte leise.
"Wie war das vorhin? Wir sind nicht wegen Nico hier?", rief ich ihr ins Gedächtnis und sie nickte schnell. Kurz drauf wurde die deutsche Freude ausgebremst. Das Tor zählte nicht.Zehn Minuten vor Ende der ersten Halbzeit, brach der Himmel auf. Es schüttete wie aus Eimern, sodass das Spiel unterbrochen werden musste. Im Gegensatz zum einigen dänischen Fans hatten wir das Glück, nicht direkt unter einem der Wasserfälle zu sitzen, welcher vom Dach des Stadions hinunter stürtzte. Nass wurden wir allerdings trotzdem. In dem Moment bereute ich es, mich für ein weißes Trikot entschieden zu haben. Hoffentlich wurden wir nicht von der Kamera eingefangen. Die unerwartete Pause dauerte knappe 25 Minuten, in denen es auch zu hageln begonnen hatte und der Platz erneut präpariert werden musste. Die Spieler bekamen fünf Minuten Zeit, sich an die neuen Bedingungen zu gewöhnen, bevor der Schiedsrichter das Spiel erneut anpfiff. Wie erwartet machten die neuen Platzverhältnisse beiden Mannschaften zu schaffen, weshalb es mit 0:0 in die Pause ging.
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"Ach kommt schon, ihr könnt doch nicht hier warten", versuchte Aurelia uns zu überreden, in Richtung der Kabinen zu gehen, aus denen die Sportler später heraus kommen würden. Immerhin wollte sie Kai noch abfangen, bevor dieser mit dem Team zurück zum Hotel fuhr. Ich seufzte leise. Wer wusste schon, auf wen wir sonst noch treffen würden?
"Meinetwegen", gab Lillith dann kleinbei und auch ich musste mich geschlagen geben. Gegen die beiden hatte ich ohnehin keine Chance.
"Aber nicht zu lange. Mein Trikot klebt immer noch", beschwerte ich mich und versuchte demonstrativ den nassen Stoff von meiner Haut zu ziehen.
"Keine Sorge, so lange können wir sowieso nicht mehr bleiben, Maya schläft schon seit Spielende und Aria ist garantiert auch müde", beruhigte Aurelia uns. Kurzerhand nahm ich Aria an die Hand und folgte Aurelia."Gut gespielt", beglückwünschte Lillith den Stürmer als dieser aus der Kabine trat. Offenbar war er der Erste, der diese verlassen hatte.
"Danke, war aber wirklich nicht leicht", ließ der Ältere uns wissen und begrüßte seine Freundin mit einem Kuss, ehe er Aria auf den Arm nahm, die sich sofort an ihren Vater drückte.
"Sehr witzig, Bambi", vernahm ich die bekannte Stimme eines Dortmunders hinter Kai. Nico schloss gerade mit einem breiten Grinsen die Kabinentür. Dieses erstarb allerdings sofort als er Lillith entdeckte. Für einen Moment sahen die beiden sich schweigend an. Verwirrt blickte Kai zwischen uns und den beiden hin und her. Offenbar hatte er nicht wirklich etwas davon mitbekommen. Und das, obwohl ich gedacht hatte, dass Aurelia ihm zumindest ein mal von diesem Vorfall erzählt hatte.
"Alles gut bei dir?", Antonio Rüdiger schüttelte leicht an der Schulter seines Verteidigungspartners, der sich daraufhin aus seiner Starre löste und den Nationalspieler ansah.
"Was? Ja, natürlich", beantwortete er schnell. Für einen Moment dachte ich, Lillith würde weglaufen, als Nico tatsächlich auf sie zu kam. Jedoch musste diese sich offenbar etwas beweisen und stand dem Verteidiger nun gegenüber. Aurelia, Kai, die Kinder und ich betrachteten nur leise das Geschehen.
"Hi", brachte der Dortmunder hervor. Kein besonders starker Start für ein Gespräch mit der Ex-Freundin, die man seit zwei Jahren nicht mehr gesehen hatte.
"Hi", erwiderte sie kühl.
"Was machst du denn hier?", der Verteidiger war noch immer ziemlich überwältigt.
"Fußball schauen. Was sonst? Glaub ja nicht, dass ich wegen dir hier wäre", warf die Dunkelhaarige ihrem Ex-Freund gegen den Kopf. Autsch. Der hatte gesessen.
"Würde ich nicht. Wie geht es dir?", versuchte der Ältere es mit Small-Talk.
"Ist das dein beschissener Ernst, Nico? Du haust einfach so ab, meldest dich ganze zwei Jahre nicht und willst jetzt wissen wie es mir geht?", ich konnte Lillith ansehen, dass sie jeder Zeit durch die Decke gehen würde.
"Ich - Tut mir leid, dass ich nett sein wollte", der Dortmunder fuhr nun ebenfalls den Schutzwall hinauf. Mit zusammen gezogenen Augenbrauen betrachtete er die Kleinere.
"Ja, mir tut auch vieles Leid. Dass ich mit dir zusammen war zum Beispiel", provozierte sie weiter. So viel zum Thema sie wäre darüber hinweg. Gerade als ich eingreifen wollte, weil ich befürchtete, dass sie sich gegenseitig die Köpfe abreißen würden, wurde ich aufgehalten.
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Lillith und Nico, meine beiden Herzis :( Für alle, die sich gewünscht haben, mehr von ihnen zu bekommen, hier gibts nochmal einiges ;) (und nein, das hier ist nicht ihr letzter Auftritt)
Hättet ihr auch so reagiert?Diese Geschichte ist gerade mal 2 Tage online und es sind einfach schon über 100 Reads :o Danke dafür! <3
Bei jedem Kapitel bin ich aufs neue aufgeregt, was ihr zu Mia & Florian sagt und wie ihr die Gesichte findet 👀
Heute übrigens mal nur Text (ehrlich gesagt hatte ich bis gerade eben noch gedacht, dass es kein Kapitel gibt, in dem nur Text ist, aber da lag ich wohl falsch)
Lasst wie immer gerne ein Sternchen und ein Kommentar da ;)
Wir lesen uns
Lene <3
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Stay |F. Wirtz
Fanfiction"Wer war das?", wollte ich von ihm wissen, weil mir der Name bekannt vorkam. "Höchstwarscheinlich mein Trainer", gab er zurück. "Und wieso ruft er dich Mitten in der Nacht an?", ich zog die Augenbraue nach oben. Immerhin war es gerade fast 3 Uhr in...