•Chapter 16•

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▪︎°•𖧷❁𖧷•°▪︎

Ich zuckte zusammen, als die Tür geräuschvoll ins Schloss fiel. Darauf folgte ein lautes Krachen, als hätte jemand etwas auf den Boden geworfen.
"Florian? Ist alles in Ordnung?", rief ich aus der Küche. Der Fußballer gab mir keine Antwort. Schnell stand ich auf und lief in Richtung des Flurs, aus dem die Geräusche gekommen waren.

"Ist etwas passiert?", wollte ich leise wissen, als ich den Fußballer erblickte, der gegen die Wand gelehnt stand und auf den Boden starrte. Genau gesagt auf seine Trainingstasche, die er wohl eben zu Boden geworfen haben musste.

"Mia? Tut mir leid, dass du das mitbekommen hast. Nur ein schlechtes Training", er winkte ab, während er mich nun betrachtete.

"Nein, schon gut. Es ist in Ordnung mal einen schlechten Tag zu haben", versicherte ich ihm.

"Nicht, wenn es dein Job ist", widersprach er sofort. Ich machte ein paar Schritte auf ihn zu.

"Selbst dann. Du musst nicht jeden Tag funktionieren. Außerdem gäbe es keine guten Tage wenn es keine schlechten gibt", versuchte ich weiter ihn aufzumuntern. Er lächelte kurz.

"Ha, siehst du. Es muss nicht alles schlecht sein heute", triumphierend sah ich ihn nun an.

"Du bist wirklich unfassbar", Florian schüttelte kurz den Kopf und blieb dann vor mir stehen.

"Unfassbar weise. Ja, ich weiß", erwiderte ich frech.

"Ich glaube, dich sollte mal jemand von deiner Wolke holen", behauptete er dann.

"Ha, ha. Du kannst ruhig mal zugeben, dass ich recht habe", ich verschränkte die Arme vor der Brust.

"Besser nicht. Sonst wächst dein Ego sonst noch wo hin", er schüttelte erneut den Kopf.
"Was soll das denn heißen? Wenn hier jemand Ego-Probleme hat, bin das garantiert nicht ich", behauptete ich mit verzognem Gesicht.

"Das hätte ich an deiner Stelle jetzt auch gesagt", er verdrehte die Augen.

"Hey!", entgegnete ich sofort. Mein Blick wanderte zu seinen Augen. Von dem Schmerz über das schlechte Training war nicht länger etwas zu sehen. Innerlich verbuchte ich das als einen Sieg.

"Man muss auch einsehen, wann man verloren hat", er grinste kurz, sein Gesicht war nur noch wenige Zentimeter von meinem entfernt.

"Oh, ich habe ganz und gar nicht verloren", ich verzog das Gesicht und schob meine Hände in seinen Nacken.

"Ach ja?", hauchte er gegen meine Lippen. Jetzt oder nie, rauschte es durch meinen Kopf. Florian hatte schon am Bahnhof in Suttgart recht gehabt. Alles in mir schrie danach, diesen Kuss zu wiederholen. Und wenn er mich wieder so küssen würde, wie er es an diesem Tag getan hatte, war ich mir sicher, dass es nicht enttäuschend sein würde.

"Du denkst wirklich -", murmelte er dann, jedoch unterbrach ich sofort.

"Sei einfach leise." Dann zog ich ihn zu mir. Dieses Mal war ich die jenige, die die Initiative ergriff. Bevor er es sich anders überlegen konnte, hatte ich meine Lippen auf seine gelegt. Und ich behielt recht. Es fühlte sich genauso an, wie das letzte Mal. Für einen Moment erschien alles perfekt. Vielleicht hätte ich früher auf Lillith hören sollen. Sie hatte es von Anfang an gesagt. Wie konnte ich das so lange ignorieren? Entgegen meiner Erwartungen schob Florian mich schnell wieder von sich weg.

Stay |F. WirtzWo Geschichten leben. Entdecke jetzt