•Chapter 23•

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▪︎°•𖧷❁𖧷•°▪︎

Nach dem ich aus dem Café gestürmt war, ging es für mich zurück zu meiner Wohnung, damit ich meine restlichen Sachen zusammensammeln konnte. Die meisten der Möbel gehörten mir gar nicht, weshalb ich zuversichtlich war, dass mein Kofferraum ausreichen würde. Zumindest musste ich nicht mit dem Zug zurückfahren und war fortan in Leverkusen nicht mehr darauf angewiesen mich von Florian hin und her kutschieren zu lassen oder die öffentlichen Verkehrsmittel zu nehmen. Hinter der Schlafzimmertür hatte ich noch zwei Umzugkartons gefunden, in die ich nun alles einpackte, dass ich finden konnte. Allein bis ich die Küche soweit ausgeräumt hatte, war einer davon bereits bis zum Rand gefüllt und musste auch noch vier Stockwerke von mir nach unten getragen werden, da es hier keine Aufzug gab. Als ich damals in die Wohnung eingezogen war, hatte mir diese beiden Kartons gereicht, inzwischen war ich unsicher, wie ich alle meine Sachen darin verstauen sollte, zumal ich nur noch einen leeren Karton hatte. Da ich allerdings noch heute zurück nach Leverkusen fahren wollte, blieb mir nichts anderes übrig, als so viel wie möglich in den Karton zu quetschen und den Rest in andere Taschen zu packen. Ehrlich gesagt, wusste ich gar nicht, was ich bei Florian mit dem ganzen Zeug anfangen wollte, immerhin hatte er das meiste bereits in seiner eigenen Wohnung.

▪︎°•𖧷❁𖧷•°▪︎

"Ich bin wieder zuhause", rief ich durch die Wohnung, "Flo? Ich weiß, dass du da bist."

Immerhin kannte ich seinen Trainingsplan inzwischen auswendig und soweit ich mich erinnern konnte, musste er erst heute Abend zurück auf den Platz. Verwirrt lief ich durch die Wohnung. Eigentlich musste er hier sein. Und wenn er nicht gerade schlief - und das war nicht der Fall - müsste er mich auch gehört haben. Gerade als ich die Küche betreten wollte, zuckte ich zusammen. Florian stand an die Arbeitsplatte angelehnt, die Arme vor der Brust verschränkt und sein Blick verriet mir, dass er wusste, wo ich gewesen war.

"Du hältst es wohl nicht für nötig ehrlich zu mir zu sein, was?", ich betrachtete sein angespanntes Gesicht.

"Ich wollte nur -"

"Es ist mir egal, was du wolltest. Verstehst du eigentlich wie veräppelt ich mir vorkomme? Was soll ich denn machen, wenn ich nicht darauf vertrauen kann, dass du mir sagst, wo du dich aufhältst?"

"Du warst derjenige, der mir gesagt hat, dass ich erwachsen bin und machen kann was ich will. Ich versteh dein Problem nicht", verteidigte ich mich sofort.

"Du verstehst mein Problem nicht? Verdammt, Mia. Du hättest einfach sagen können, dass du nicht zu Lillith fährst. Stattdessen lügst du mich lieber an. Das ist keine gute Basis für eine Beziehung", entgegnete er sofort.

"Na, zum Glück sind wir in keiner Beziehung", als mir die Worte aus dem Mund kamen, bereute ich sie sofort. Der Abwehrmechanismus war schneller gewesen.

"Wenn du das so siehst", ich konnte in seinen Augen erkennen, wie sehr ihn meine Aussage getroffen hatte. Ich wollte die Worte zurücknehmen,  mich entschuldigen, ihm sagen, dass ich das doch bloß für ihn getan hatte, damit wir eine Beziehung führen konnten. Doch es kam kein Wort aus meinem Mund. Stumm betrachtete ich ihn.

"Du hättest mir auch gleich sagen können, dass du nichts von mir willst", die Wut hatte die Überhand in seiner Stimme gewonnen.

"Flo, so ist das nicht. So meinte ich das nicht", stammelte ich. Verdammt. Was hatte ich bloß getan?

"Ach ja? Und wie meintest du es dann?", diese kühle Antwort passte nicht zu dem Florian, den ich die letzten Wochen kennengelernt hatte.

"Man! Ich wollte nicht, dass du dich einmischt, okay?! Du hast genügend eigene Probleme um die du dich kümmern musst, da muss ich dir nicht auch noch meine aufladen. Ich fühle mich schon schlecht genug, weil ich seit Wochen bei dir wohne und du dafür keine Gegenleistung verlangst", versuchte ich mich zu rechtfertigen.

"Wo hätte ich mich denn einmischen sollen? Wo warst du und was hast du gemacht?", er sah mich eindringlich an.

"Ich war in meiner Wohnung", beantwortete ich schnell.

"In deiner Wohnung? Weißt du eigentlich wie fahrlässig das war? Hast du vergessen, dass ich dich vor ein paar Wochen dort rausholen musste?", fassungslos blickte er mich an.

"Als hätte ich das vergessen", ich verdrehte die Augen.
"Oh nein. Fang damit gar nicht erst an", kommentierte er mein Verhalten.

"Ich bin erwachsen, Florian. Du musst mich nicht ständig vor dem Leben beschützen. Ich schaff das schon allein", versuchte ich es erneut.

"Haben wir ja gesehen, wie toll du selbst auf dich aufpassen kannst."

"Sag mal, was ist denn überhaupt los mit dir?! Seit wann stört es dich, dass ich versuche mein Leben auf die Reihe zu bekommen? Dass ich versuche, die Vergangenheit hinter mir zu lassen?", innerlich verpasste ich mir einen Tritt gegen das Schienbein. Ich würde jetzt nicht beginnen zu weinen. Die Tränen standen allerdings bereits in meinen Augen.

"Ich mache mir Sorgen um dich. Verstehst du das denn nicht?", er sah mich mitleidig an.

"Danke, aber ich denke, dass kann ich ganz gut allein", ich schnaubte.

"Was hast du dort gemacht?"
"Wo?"

"Wieso warst du überhaupt dort"

"Ich habe versucht die Sache mit Malte zu klären, damit er mich endlich in Ruhe lässt, damit ich nicht ständig mit meiner Vergangenheit konfrontiert werde. Ich war ein letztes Mal in meiner Wohnung. Meine Güte, Flo. Ich habe das alles für dich getan und du hast nichts besseres zu tun, als mir Vorwürfe zu machen, weil ich dir nicht meinen Live-Standort geschickt habe. Mir geht es gut. Es ist nichts passiert", platzte es aus mir heraus.

"Ich hätte mitkommen können. Und überhaupt, was redest du da?", er schüttelte mit verzogenem Gesicht den Kopf.

"Hättest du nicht. Und das weißt du ganz genau. Habe ich dir nicht erzählt, wie allergisch Malte auf dich reagiert? Dass das alles wegen dir überhaupt erst angefangen hatte? Dein Name war der Auslöser, der die Beziehung in den Abgrund gestürzt hat", gestand ich ihm.

"Ich? Was habe ich damit zu tun? Du weißt, dass das nicht wahr ist."

"Natürlich ist es das. Du möchtest gar nicht wissen, was Malte alles über dich gesagt hat, aus Wut, aus Angst, was weiß ich. Sobald der Begriff 'Fußball' gefallen ist, hat er das sofort mit dir assoziiert und einen Streit angefangen. Was denkst du denn, wieso ich nicht wollte, dass du mich abholen kommst? Woher hätte ich wissen sollen, wozu er fähig ist? Was er dir antut?", brachte ich meine Sorgen zum Ausdruck.

"Ich verstehe nicht ganz, wieso ausgerechnet ich für so viele Probleme in deiner Beziehung gesorgt habe", er schüttelte den Kopf und betrachtete mich für einen Moment.


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Was sagt ihr zu Flos Reaktion?

Gibt es eigentlich irgendwelche Wünsche für Storys wenn diese hier vorbei ist?

Lasst wie immer gerne ein Sternchen und ein Kommentar da, darüber freue ich mich sehr ;)
Wir lesen uns
Lene <3

Stay |F. WirtzWo Geschichten leben. Entdecke jetzt