Kapitel 11

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Es sind nun zwei Wochen vergangen, seit dem Vorfall mit Victoria. Cole hat alles der Polizei erzählt, die daraufhin sofort zur Familie von Victoria gegangen ist. Leider ist sie mit nur einer Geldstrafe davongekommen. Dies hat meine Mutter und Cole extrem sauer gemacht, sie sind beide der Meinung, da Victorias Vater der Bürgermeister ist, die irgendwas gedreht haben. Normalerweise würde nämlich eine größere Strafe ausfallen. Da bin ich mir sicher, auch wenn ich da nicht wirklich die Ahnung von habe.

Wenigstens wurde ich sehr bald entlassen und konnte nach Hause, jedoch nicht ohne Krücken und einem ziemlich großen Gips. Wenn ich mein Bein zu sehr belaste, habe ich starke Schmerzen, jedoch sind diese auszuhalten.

Der Arzt sagte, dass ich mit diesem Gips sechs Wochen tragen muss. Er meinte aber, dass mein Bein nach diesem Zeitraum wieder vollkommen belastbar sein wird.

Cole ist jetzt immer öfter bei uns zu Besuch. Mal essen wir mit ihm, machen einen Kinoabend oder einfach nur mal reden. Meine Mutter scheint ihn wirklich gerne zu haben. Ich mag ihn auch, obwohl er manchmal etwas merkwürdig ist, ist er ein guter Freund meiner Familie geworden.

Wir wollen heute in die Stadt gehen und einkaufen. Meine Mutter war erst dagegen, wegen meines Beines. Ich habe ihr aber versichert, dass sie sich keine Sorgen um mein Bein machen müsse, da dies kaum mehr wehtut. Ich habe zwar ein bisschen gelogen, aber ich will einfach nicht mehr die ganze Zeit drinnen hocken.

Außerdem sagte sie Nein, wegen des Drachen. Da hat Cole sie aber beruhigt und gemeint, dass sie sich nicht immer nur wegen des Drachen wegschließen darf.

Da gebe ich ihm recht. Man sollte auch herausgehen und sich nicht immer verschanzen. Glücklicherweise machen dies aber auch nicht viele.

„Guck mal, Juna, da ist eine Buchhandlung! Möchtest du da vielleicht hineingehen?", fragt Cole und deutet auf meine Lieblingsbuchhandlung.

Ich nicke sanft lächelnd. Mein Plan war es sowieso in die Buchhandlung zu gehen, da ich neuen Lesestoff brauchte.

Wir gehen in die Buchhandlung und ich sage beiden Bescheid, dass ich mal gucken werde. Meine Mutter nickte und geht zusammen mit Cole bei den Thrillern gucken. Sie liebt Thriller und vielleicht hat sie mich auch ein bisschen angesteckt.

Ich laufe sofort zu meiner Lieblingsecke, die Fantasy-Ecke. Dort entdecke ich sofort ein paar Bücher, die mich interessieren.

Nach einer Weile überlege ich mir Shatter Me und den ersten Teil der Selection Reihe mitzunehmen.

Daraufhin gehe ich zur Romanze-Ecke. Dort entdecke ich Pretty Scandalous. Ich habe schon länger darüber nachgedacht, ob ich dieses Buch mitnehmen sollte. Aber ich denke, heute kann ich es mitnehmen.

Mit dem kleinen Stapel Büchern gehe ich zur Kasse und bezahle die Bücher. Nachdem ich die Bücher in eine Tasche gesteckt habe, wünsche ich der Verkäuferin noch einen schönen Tag und schaue mich nun suchend nach meiner Mutter und Cole um. Ich entdecke sie an einer Kasse, ebenfalls am bezahlen.

Nachdem sie fertig bezahlt haben, gehe ich zu ihnen hin und frage meine Mutter: „Was hast du dir gekauft?"

Sie lächelt mich an und greift in ihre Tasche und zieht ein grau schwarzes Buch aus ihrer Tasche. Ich nehme das Buch in die Hand und lese den Titel Töte und Lebe von Laura Wulff.

„Ich habe noch nie etwas von dem Buch gehört", meine ich nachdenklich, während ich ihr das Buch zurückgebe.

Meine Mutter nickt und erklärt: „Ich habe auch noch nie was von dem Buch gehört, aber es klang gut. Was hast du dir denn gekauft?"

„Ich habe mir drei Bücher gekauft", sage ich und deute auf meinem Beutel und zähle die Bücher auf.

„Von Shatter Me habe ich schon mal was gehört, soll gut sein."

Cole räuspert sich und fragt, ob wir nicht weiter gucken wollen. Wir stimmen zu und gehen aus dem Laden. Meine Mutter entdeckt sofort ein kleines Klamottengeschäft. Sie erklärt uns, dass sie da unbedingt rein möchte. Cole und ich erfüllen ihr den Wunsch und gehen mit ihr ins Geschäft. Sie entdeckt sofort ein pastellfarbenes Kleid. Mit dem Kleid über den Arm kommt sie zu mir und grinst mich an.

„Könntest du das bitte für deine Mutter anziehen?"

Ich betrachte sie mit einer hochgezogenen Augenbraue und schüttle meinen Kopf. Ich ziehe ganz sicher kein pastellfarbenes Kleid an.

Nun ist es sie, die den Kopf schüttelt. Sie schiebt mich zu dem Spiegel, in dem ich mich betrachten kann.

Heute trage ich eine dunkelblaue Schlaghose und ein dünnes, eng anliegendes dunkelrotes Shirt. Wie ich finde, ein schönes Outfit.

Meine Mutter hält das Kleid vor meinem Körper, seufzt auf.

„Guck mal, wie gut das aussieht!"

Das Kleid geht fast bis zu meinen Füßen und besitzt einen eckigen Ausschnitt. Außerdem hat es kurze Ärmel.

Ich schüttle erneut den Kopf. Ich kann mich einfach nicht in diesem Kleid vorstellen und habe auch nicht vor, das Kleid anzuziehen.

Meine Mutter nimmt traurig das Kleid weg und meint: „Dann eben nicht."

Sie hängt das Kleid wieder weg und guckt nun für sich selber nach Klamotten.

Ich geselle mich wieder zu Cole, der mich schief lächelnd betrachtet.

Nach einer viertel Stunde verlassen wir auch dieses Geschäft, aber mit leeren Händen. Meine Mutter hat nichts gefunden.

Cole erzählt uns, dass er Hunger hat. Darum beschließen wir, in eine Pizzeria zu gehen. Wir suchen uns einen schönen Tisch und setzten uns hin. Eine Kellnerin gibt uns drei Speisekarten. Nachdem ich die Speisekarte durchgeguckt habe, entscheide ich mich für eine Pizza Margherita. Cole bestellt eine Bolognese und Mom entscheidet sich für eine Pizza Hawaii.

Als die Kellnerin die Bestellung aufgenommen hat und mit unserer Bestellung in die Küche gegangen ist, beginnt Mom von dem Kleid zu schwärmen.

„Es sah wirklich so gut aus!"

Ich schaue sie mit hochgezogenen Augenbrauen und verneine.

Mom möchte etwas erwidern, aber Cole unterbricht sie: „Ich finde, dass Juna selbst entscheiden kann, was sie anzieht!"

Meine Mutter schaut ihn lachend an und meint: „Hey, fall mir nicht in den Rücken!"

Daraufhin muss auch Cole lachen und nimmt meine Mutter in den Arm.

Die beiden passen so gut zusammen. Sie sind wie füreinander geschaffen. Meine Mutter, die sich über alles im Leben Sorgen macht und Cole, der es schafft, sie zu beruhigen.

Ob ich auch irgendwann die Liebe meines Lebens finden werde? Und wenn ja, wie lange wird es wohl dauern?

Ich hoffe, dass Cole der Richtige für meine Mutter ist. Sie beide scheinen so perfekt zusammen. Meine Mutter hatte vorher so ein Pech mit meinem Vater, aber vielleicht ändert sich dies ja mit Cole. Dieser scheint nämlich ganz anders als mein Vater zu sein. Ich wünsche meiner Mutter nur das Beste.

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