Kapitel 12

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Heute wurde ich von Cole und meiner Mutter geweckt, die Happy Birthday singen.

Es ist ein Monat seit dem kleinen Shopping-Trip vergangen. Meine Mom und Cole sind nun zusammen. Der Drache hat seit dem letzten Angriff die Stadt nicht mehr angegriffen. Ich mache mir Sorgen, ob er vielleicht Kraft tankt für den nächsten Angriff.

Aber heute ist der 18. Oktober, das heißt mein Geburtstag. Heute werde ich 17 Jahre alt.

Nachdem meine Mutter und Cole zu Ende gesungen haben, streckt meine Mutter mir einen Muffin entgegen. Ich lächle beide schief an und nehme den Muffin entgegen und puste die Kerze auf dem Muffin aus.

„Danke euch!“

Meine Mutter kommt zu mir und nimmt mich in den Arm. Cole ist sich nicht ganz sicher, ob er mich ebenfalls umarmen soll, aber als ich ihn zu mir winke, umarmt auch er mich.

Nach einer Weile lösen sich meine Mutter und Cole von mir und meine Mutter nimmt meine Hand und sagt: „Happy Birthday, Juna. Ich hoffe, der Muffin schmeckt. Cole hat ihn gebacken.“

Ich nicke Cole dankend zu und beiße in den Muffin, nachdem ich die Kerze entfernt habe.

„Wow, der schmeckt wirklich gut“, meine ich erstaunt und lächle Cole an, „Danke dir!“
Cole nickt mir zu und antwortet: „Immer wieder gerne!"

Meine Mutter klatscht einmal und lenkt meine Aufmerksamkeit wieder auf sie. „Super, dann mach dich mal fertig! Unten erwartet dich eine Überraschung!“

Darauf hin umarmt meine Mutter mich noch mal kurz, bevor sie mit Cole heruntergeht.

Nachdem ich mich gestreckt habe, stehe ich auf und überlege, was ich heute anziehe. Ich entscheide mich, nach kurzem Überlegen, für eine lockere schwarze Jeans und für ein enges schwarzes Shirt mit einem eckigen Ausschnitt.

Bevor ich heruntergehe, laufe ich noch mal ins Bad und binde mir dort meine Haare zu einem Pferdeschwanz und wasche schnell mein Gesicht.

Fertig, greife ich nach meinem Handy und überprüfe es nach Nachrichten. Natürlich hat keiner aus meiner Schule mir gratuliert.

Wer sollte mir auch gratulieren?

Ich lasse mir aber davon nicht meine gute Laune verschlechtern und mach mein Handy wieder aus und gehe nach unten.

Glücklicherweise brauche ich meine Krücken nicht mehr und kann so herumlaufen. Ich habe auch kaum Schmerzen mehr. Nur manchmal ganz leicht, wenn ich das Bein zu stark belaste, aber das kommt so selten wie nie vor.

Ich laufe in die Küche, in der Cole gerade ein Sandwich zubereitet und meine Mutter den Tisch deckt.

Meine Mutter entdeckt mich und tippt Cole an. Dieser hört auf, an den Sandwiches zu arbeiten und lächelt mich an.

Meine Mutter bückt sich und hebt einen Korb hoch. Cole winkt mich näher.

Vorsichtig trete ich näher und nehme sanft den Korb aus der Hand meiner Mutter und stelle ihn auf den Tisch ab. Ich nehme langsam die Decke von dem Korb und sehe eine kleine Katze in dem Korb.

Automatisch schlägt mein Herz schneller, als ich die kleine Kätzin sehe.

Es ist eine schwarze Kätzin mit einem weißen Fleck auf dem rechten Kopf und weißen Pfoten.
„Nah, wer bist du denn?“, frage ich und nehme die Kätzin vorsichtig aus dem Korb und wiege sie in meinem Arm.

Cole antwortet: „Das ist Leana. Sie kommt aus einem Tierheim. Ihr vorheriger Besitzer wollte sie nicht mehr und hat sie abgegeben. Aber nun ist sie dein Geburtstagsgeschenk!“

Meine Mutter fügt noch schnell hinzu, bevor ich antworten kann: „Wir hoffen, sie gefällt dir. Ich weiß ja, wie gerne du schon immer eine Katze haben wolltest!“

Ich lege die Kätzin wieder in den Korb, aber es scheint, als möchte die Kätzin nicht zurück in den Korb, denn sie strampelt mit ihren Pfoten. Daraufhin setzte ich sie auf den Boden ab und streiche ihr über ihr weiches Nackenfell. Ich richte mich wieder auf und gehe zu meiner Mutter und umarme sie.

„Danke, danke! Ihr seid die besten!“

Ich löse mich wieder von ihr und umarme dann auch Cole und bedanke mich immer und immer wieder.

„Ist ja schon gut! Ich habe Essen gemacht!“, meint er und stellt einen großen Teller mit Sandwiches auf den Tisch.

„Die sehen großartig aus“, lobe ich ihn und sehe, wie meine Mutter zustimmend nickt, während wir uns an den Tisch setzen.

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Der Tag verging ziemlich schnell, ohne besondere Ereignisse. Wir sind noch in die Stadt gefahren und haben dort in einem Restaurant gegessen. Danach sind wir noch zu einer Eisdiele gefahren. War ziemlich schwer, eine zu finden, die noch im Oktober offen hat.

Wir haben für Leana einen Katzenkorb in mein Zimmer neben mein Bett gestellt und einen Kratzbaum in dem Wohnzimmer. Das Katzenklo haben wir in den Flur gestellt.

Leana ist ziemlich verspielt, aber kann auch manchmal ziemlich stur sein. Ihr Lieblingskuscheltier, ist ein kleiner brauner Teddybär, mit dem sie gerne kuschelt.

Sanft setzte ich sie in ihrem Korb ab und lege ihren Teddybären, den ich scherzhaft Chewbacca genannt habe, neben ihr. Sofort rollt sie sich zusammen, eng an Chewbacca gekuschelt.

Ich ziehe mich um und lege mein Handy auf meinen Nachttisch. Mein Blick fällt auf das Draconia, das neben meinem Nachttisch auf dem Boden liegt.

Eigentlich müsste ich mal weiter lesen und gucken, ob da noch mehr über drin Onyx steht, aber nicht mehr heute. Vielleicht morgen.

Ich lege mich in mein Bett und ziehe die Decke bis zu meinen Schultern und schließe die Augen.

Ich laufe über eine Lichtung in einem Wald. Es ist komplett dunkel. Ich kann nichts erkennen und so dauert es nicht lange und ich stolpere über eine Wurzel und lande unsanft auf den Boden.

Ein sehr lautes Knurren durchdringt die Stille der Nacht. Der Drache! Ein helles Licht taucht am Himmel auf und irgendwas Schweres landet nicht weit von mir, sodass der ganze Boden zu beben beginnt.

Die blanke Angst packt mich, als die Bäume um mich herum zu brennen beginnen. Nun kann ich auch denn Drachen genau sehen. Er ist so riesig.

Der Drache beugt seinen Kopf runter in meine Richtung und knurrt: „Juna White! Hab keine Angst, vor dem was kommt!“

Ich schrecke in Schweiß gebadet auf. Es war nur ein Traum! Aber was zur Hölle hat das zu bedeuten? Was will der Drache von mir?

„Juna White! Hab keine Angst, vor dem was kommt!“

Zitternd fahre ich mir mehrmals durch meine Haare.

Hat der Drache darum die Stadt nicht angegriffen, weil er einen noch viel größeren Angriff geplant hat?

„Juna White! Hab keine Angst, vor dem was kommt!“

Dieser Satz will mir einfach nicht mehr aus dem Kopf gehen und lässt mich nicht ein schlafen.

Ich blicke auf mein Handy und sehe, dass es 3:00 Uhr ist. Stöhnend ziehe ich meine Decke über meinen Kopf.

„Juna White! Hab keine Angst, vor dem was kommt!“

Das kann eine lange Nacht werden!

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