Ji-eun POV:
Drinnen angekommen herrscht eine völlig andere Atmosphäre, die mir dabei hilft, das Geschehnis von eben zu vergessen.
Oder zumindest es fürs erste auszublenden.
Hinter der Theke ist meine Kollegin Sandra bereits am fegen.
„Hey, Ji-eun. Dachte schon du kommst heute nicht."
Begrüßt sie mich lächelnd.
Ihr müsst wissen, normalerweise bin ich immer überpünktlich, wegen des Busses mit dem ich sonst fahre.
„Heute bin ich mal nicht mit dem Bus gefahren."
Entgegne ich ebenfalls lächelnd, hänge meine Jacke weg und binde mir eine weiße Schürze um.
Hier in Lee's Café gibt es für Mitarbeiter keinen dresscode.
Das einzige was wir tragen müssen, sind weiße Schürzen, auf denen das Logo von Lee's Braun eingenäht ist.
Und diese Schürzen hängen immer hinter der Theke.
Nach und nach trudeln erst die Mitarbeiter und dann die Gäste ein.
Die meisten Leute sind schon sehr früh unterwegs, aber Zeit für einen Kaffee von Lee's ist immer.
Für unsere Og's „reservieren" wir quasi schon jeden Tag einen Platz.
Zwei alte Damen treffen sich hier täglich gegen 14:30 Uhr und halten ihren Kaffeeklatsch.
Dafür setzen sie sich an einen runden Tisch in die hintere, rechte Ecke des Raumes und genießen die Aussicht aus dem Fenster.
Dann sitzen sie dort ungefähr bis 16 Uhr und gehen genau um die gleiche Uhrzeit wie ich.
16 Uhr ist Feierabend.
So auch für die zwei Damen.
Fürs erste stehe ich hinter der Theke, da die meisten Kunden nur etwas zum mitnehmen wollen.
Ein Kaffee am Morgen verdrängt Kummer und Sorgen... zumindest verbirgt er den Schlafmangel der letzten Nacht.
Und so scheint es auch bei dem nächsten Kunden zu sein.
Dieser bestellt mit verschlafener Stimme „Das stärkste was wir haben".
Als ich ihm dann den Becher reiche, merke ich, dass mir dieses Gesicht sehr bekannt vorkommt.
„Warte mal... Seungmin, richtig?"
Sage ich während er mir das Geld zum bezahlen in die Hand schiebt und schon wieder gehen will.
Er dreht sich nochmal um und antwortet: „Mhm. Und du warst...?"
„Ji-eun."
Entgegne ich.
Er nickt nur, wobei ihm beinahe die Augen zufallen und der Kaffee gleich mit fällt.
Mit der Zeit füllt sich der Laden und ich komme hinter der Theke hervor und mache die Bedienung.
Zur gleichen Zeit kommen die beiden anderen Og's zu ihrem wöchentlichen Café Date.
Sie setzen sich gleich wenn man reinkommt, ganz rechts in die Ecke, dort sind sie ungestört.
Im Gegensatz zu den beiden alten Damen, kenne ich ihre Namen.
Hyunjin und Felix.
Die zwei sind ein Paar und ich muss sagen, da haben sich die richtigen gefunden.
Das beste am bedienen ist, du bekommst immer den gossip von anderen mit.
Und auch wenn manche Kunden wirklich unfreundlich sind, gibt es andere, die einem den Tag versüßen.
Vor allem wenn sie ihren Kaffee mit 10 Würfeln Zucker verschütten und ich es weg machen darf.
Zuckersüß.
Um es auf den Punkt zu bringen ist meine soziale Batterie am Ende des Tages leer und ich bin froh nachhause zu gehen.
Gegen Ende meiner Schicht wird auch der Laden leerer.
Ich hänge meine Schürze zurück, ziehe mir die Jacke über und verabschiede mich.
Die beiden Damen begleiten mich nach draußen und dort angekommen, atme ich erstmal etwas frische, regnerische Luft.
Doch bei dem, was ich dann sehe, bleibt mir die Luft fast im Hals stecken.
Changbin wartet mit dem Roller, mit dem er nicht befugt ist hier zu sein, vor dem Café.
Als er mich sieht winkt er mir fröhlich zu.
Obwohl ich am liebsten im Erdboden versinken würde, gehe ich zu ihm rüber.
„Was machst du hier?"
Frage ich etwas verwirrt mit stotternder Stimme.
Changbin reicht mir einen Helm und sagt: „Ich kann dich doch nicht alleine nachhause schicken. Es regnet noch."
Klingt für mich nach ner billigen Ausrede.
Außerdem tröpfelt es, oder um es in meinen Worten zu sagen, es pisst.
Und woher weiß er überhaupt, wann ich aus habe.
Während ich mir den Helm anziehe, nähert sich uns plötzlich eine der alten Damen.
Wir nennen sie jetzt einfach mal Gudrun.
„Changbin Schätzchen, schön dich zu sehen."
Begrüßt sie ihn.
„Hallo Frau Kim, hat ihr nachmittags Kaffee geschmeckt?"
Entgegnet er.
„Vorzüglich, so wie immer."
Schwärmt Gudrun.
„Das freut mich zu hören."
Antwortet Changbin.
Und mit den Worten: „Dann will ich euch zwei Turteltäubchen mal nicht weiter stören."
Verabschiedet sich die alte Dame wieder.
Ich glaub mein Schwein pfeift. Was hat sie gerade gesagt?
Während ich mich auf den Roller setze und merke, wie meine Wangen rot anlaufen, erklärt Changbin, dass er hin und wieder seine Wäsche bei Frau Kim wäscht.
Wenigstens wäscht er seine Wäsche.
Jetzt wird es erst richtig peinlich.
Ich klammere mich an Changbin fest, um nicht runter zu fallen und wir fahren los.
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Beware (Changbin ff memberxreader) (all of us are deadxkpop)
FanfictionChangbin: Wir müssen hier raus... Ich blicke ihn an. Ji-eun: Hier lang. Die Frau, die eben noch leblos auf dem Boden gelegen hat, steht wieder auf. Der Mann der ihr das angetan hat, hat bereits sein nächstes Opfer gefunden. Durch eine Hintertür in d...