Lillja Stevens
Das war Louis Blake mit Royal Rocket. Mit einer Zeit von 64,32 Sekunden und 4 Strafpunkten verlassen die beiden nun den Parcours und geben die Manege frei für das nächste Paar. Ebenfalls von der Reitsportanlage Stevens und wie erst vor kurzem bekannt wurde auch die feste Freundin von Louis Blake. Hier kommt, als letzte Starterin der Prüfung, Lillja Stevens mit Bittersweet Symphony! Parcours frei.
Louis ritt aus dem Parcours, an mir vorbei und küsste mir flink auf die Wange. ,,Viel Glück Babygirl" Ich lächelte, Schmetterlinge flatterten aufgeregt durch meinen Bauch.
Bittersweet schnaupte und hob aufmerksam den Kopf. Ich klopfte ihr den Hals, unsere Umwelt verschwamm. Da waren nur Bittersweet, die Sprünge und ich.
Mein Blick flog durch den letzten Parcours der Saison. Dann beugte ich mich nach vorne und klopfte meiner Fuchsstute den Hals. Die Saison war bisher hervorragend verlaufen und dieses letzte Springen vor der Sommerpause ließ mich ein freudiges und positives Gefühl auf den letzten Ritt verspüren. Es handelte sich hier um einen Springparcours der Leistungsklasse M**.
Richtergruß, Zügel kürzer fassen, angaloppieren und den Blick Richtung des ersten Sprungs - es ging los. Durch die Lichtschranke und mit einem hohen Grundtempo zog Sweety den ersten Steilsprung an. Das Gefühl der Spannung und Vorfreude stieg in mir auf, als wir uns dem Hindernis näherten. Ich spürte, wie Sweety unter mir vor Energie nur so vibrierte, bereit, sich mit all ihrer Kraft und Eleganz vom Boden abzustoßen. Elegant und mit perfekter Technik überwand sie den ersten Sprung. Nach der Landung richtete ich meinen Blick sofort auf den nächsten Sprung, einen grün-weißen Oxer.
Die Stute galoppierte motiviert weiter voran, ihre Hufe trommelten rhythmisch auf den Boden. Ich spürte den Wind in meinem Gesicht, als wir rechtsherum auf den nächsten Oxer zusteuerten. Wieder nahm Sweety das Hindernis mit Leichtigkeit, ihre Beine zogen sich eng unter ihren Körper, während sie mühelos über die Stange flog. Nach der Landung klopfte ich ihr kurz den Hals, ein Zeichen der Ermutigung und Dankbarkeit. Dann setzte ich mich tiefer in den Sattel und fasste die Zügel noch einmal kürzer, um uns optimal auf die kommende Kombination vorzubereiten.
Kleine Geschwindigkeitsverringerungen halfen, unser Tempo zu kontrollieren, als wir in die erste Kombination ritten. Erster Steilsprung, zwei Galoppsprünge, weiter über einen schwarzen Oxer. Sweety meisterte die Sprünge souverän, ihre Bewegungen waren kraftvoll und präzise. Nach der Landung ging ich in den leichten Sitz und trieb die Stute voran, um uns auf die nächste Herausforderung vorzubereiten.
Es folgte eine Distanz, die wir in höherem Tempo zurücklegten. Frühzeitig schaute ich zu der Tripplebarre hin. Mein Gefühl war mehr als gut, weshalb ich noch vor einem der kleinen Bäume, welche auf dem Platz verteilt waren, herumritt und auf den Sprung zuritt. Doch ich hatte mich ein wenig verschätzt und musste nun feststellen, dass wir zu nah an die grüne Tripplebarre kamen. „Pass auf!", dachte ich mir in einem Moment der Anspannung.
Bittersweet drückte sich kraftvoll vom Boden ab und zog die Beine so eng wie möglich an. Ich hielt die Luft an und duckte mich über den Hals der Fuchsstute. Der Moment schien ewig zu dauern, doch dann landeten wir sicher auf der anderen Seite. Erleichtert atmete ich aus und lobte Sweety mit einer sanften Berührung ihres Halses.
Die zweite Zweifache und das überbaute Wasser waren danach kein Problem mehr. Sweety sprang mit der gleichen Eleganz und Kraft, die uns durch den gesamten Parcours getragen hatte. Jeder Sprung, jede Bewegung war wie ein Tanz, perfekt synchronisiert zwischen Reiter und Pferd. Als wir die Ziellinie überquerten, fühlte ich eine Welle der Zufriedenheit und des Stolzes. Die Saison war nicht nur hervorragend verlaufen, sondern hatte auch mit einem nahezu perfekten Ritt geendet.
Freudig buckelte Bittersweet. Ich lobte sie überschwänglich und die Welt um uns herum wurde wieder scharf. Das Adrenalin ließ allmählich nach, und ich konnte die jubelnden Zuschauer auf der Tribüne wieder deutlich wahrnehmen, ihre Rufe und der Applaus vermischten sich zu einem freudigen Klangteppich.
Der Sprecher verkündete unsere Zeit: „Mit einer Zeit von 65,15 Sekunden waren das Bittersweet Symphony und Lillja Stevens für die Reitsportanlage Stevens. Mit ihrer fehlerfreien Runde siegen sie im Wettbewerb."
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Only Two Dreams
Teen FictionLillja ist überglücklich. Louis hatte seit langem keine Probleme mehr und ihr Turniererfolg steigt steil an. Doch der Schein trügt. Als sie mit Louis ein Wochenendtrip nach Frankreich macht besucht das Paar einen Pferdemarkt. Hier in La Roche - sur...