Kapitel 11

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»Keine besonderen Verletzungen. Dem Mädchen gehts gut! Wir müssen sie trotzdem mitnehmen.«

Verwirrt schlug ich leicht die Augen auf. Flashbacks flogen durch meinen Kopf. Der Sturz, Louis wie er meinen Namen ruft und zu mir läuft, Royal und Cookie die erschrocken wegsprangen, Steph die erschrocken aufschrien. Bittersweet die einfach vor mir wegkippte. Meine Augen fielen wieder zu.

***

Als ich das nächste Mal die Augen öffnete war ich in einem Raum mit hässlichen weißen Wänden. Neben mir standen ein Haufen an Geräten. An der Tür stand Schockraum. Notaufnahme? Was war los. Louis Hand hielt meine fest umklammert.

***

Beim dritten Aufwachen war ich tatsächlich wach. Die Weichheit des Bettlaken und das gedämpfte Licht des Krankenzimmers signalisierten mir, dass ich mich in einem Krankenhaus befand. Durch den schmalen Spalt des Fensters fiel ein sanfter, gelber Lichtstrahl in den Raum, der die Stimmung noch schwerer machte. Mama stand am Fenster, und Louis saß auf einem Stuhl neben meinem Bett. Seine Augen waren blutunterlaufen, und er starrte unglücklich gegen die gelbe Wand.

Als ich hustete, richteten sich sofort die Blicke auf mich. Louis sprang auf, als ob er nur auf das Geräusch gewartet hätte, und war mit nur drei schnellen Schritten bei mir. „Alles gut, Babygirl, es ist alles in Ordnung," sagte er, aber seine Worte trösteten mich kaum. In diesem Moment war ich eher verwirrt als beruhigt. Die Stimme, die ich so oft als sicher und beruhigend erlebt hatte, wirkte jetzt angespannt und unsicher.

Mama trat näher und begann mir zu erklären, was passiert war. Ihre Worte kamen beruhigend, aber auch mit einer Schwere, die mir das Herz schwer machte. „Zum Glück hast du nur eine leichte Gehirnerschütterung," sagte sie, ihre Stimme ein Mix aus Erleichterung und Besorgnis. „Es wird dir bald besser gehen."

Doch als sie das nächste Thema ansprach, brach eine neue Welle von Verzweiflung über mich herein. „Bittersweet ist in der Klinik, Liebling," begann sie, und ich konnte den Kloß in ihrer Stimme hören. „Sie hat wohl einen Sehnenschaden. Wir geben alles für sie, versprochen."

Diese Worte trafen mich wie ein Schlag. Die Welt, die sich so schwer anfühlte, schien auf einmal noch mehr auseinanderzubrechen. Die Gedanken an Sweety, die jetzt in einer Klinik war und Schmerzen hatte, ließen mich innerlich zerbrechen. Die Vorstellung, dass sie aufgrund meines Sturzes leiden musste, war überwältigend. Schuldgefühle stürmten auf mich ein, und die Schmerzen, die ich bereits fühlte, schienen sich zu multiplizieren.

Tränen liefen unaufhörlich über mein Gesicht, und ich konnte die Emotionen nicht zurückhalten. Louis versuchte, mich in seine Arme zu ziehen, um mich zu trösten, doch der Trost schien vergeblich. Seine Umarmung war warm und liebevoll, aber die Schuld und die Traurigkeit, die mich überwältigten, machten es schwer, eine gewisse Beruhigung zu finden.

Es war, als ob die Stunden zu endlosen Minuten wurden, in denen die Welt nur aus dem schmerzhaften Gefühl von Verlust und Sorge bestand. Louis sprach leise, versuchte, mich zu beruhigen, doch seine Worte gingen in den Strömen meiner Tränen unter.

Nach gefühlten Stunden, die sich wie eine Ewigkeit anfühlten, schlief ich schließlich wieder ein. Der Schlaf kam als eine Flucht vor der überwältigenden Realität, die mich umgab. Die Sorgen um Sweety und die Schmerzen, die mich quälten, vermischten sich in meinen Träumen, und ich hoffte auf einen baldigen Morgen, an dem sich die Welt vielleicht wieder in eine weniger schmerzhafte Richtung wenden würde.

Only Two DreamsWo Geschichten leben. Entdecke jetzt