Kapitel 5

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Jacques Roi war ein renommierter Dressurreiter und ein guter Freund meines Vaters. Während unseres Aufenthalts würden wir auf seiner Anlage wohnen, und ich freute mich darauf, mehr über seine beeindruckende Pferdezucht zu erfahren. Während mein Vater und Louis sich mit Monsieur Roi unterhielten, entschied ich mich, den Paddock entlangzuschlendern und die Pferde in Ruhe zu beobachten.

Die Pferde hier waren ganz anders gebaut als unsere Springpferde zu Hause. Während wir auf kleine, wendige Tiere Wert legten, schien der französische Dressurreiter besonders von großen, muskulösen Pferden überzeugt zu sein. Diese Pferde waren stattliche Erscheinungen mit eleganter Statur und kraftvollen Bewegungen, die bereits durch ihre Präsenz eine gewisse Majestät ausstrahlten.

In der warmen Sonne stand ein hübscher Apfelschimmel, dessen Fell in sanften Nuancen von Weiß und Rot schimmerte. Seine edlen Züge und die sanften, ruhigen Augen machten ihn zu einem besonders anmutigen Anblick. Er schien sich gut zu fühlen, seine Ruhe ausstrahlend, während er sich unter dem warmen Sonnenlicht räkelte.

Ein anderes Pferd, ein dunkelbrauner Hengst, kam neugierig zu mir an den Zaun. Seine glänzende Mähne wehte sanft im Wind, und seine tiefbraunen Augen funkelten vor Neugier. Er stuppste mich freundlich an, als wollte er sagen: „Hallo, willkommen!" Seine offene, freundliche Art machte ihn sofort sympathisch, und ich konnte nicht anders, als ihm sanft über den Hals zu streicheln.

Ein Paddock weiter stand ein hübscher Rappe, dessen tiefschwarzes Fell im Sonnenlicht fast bläulich schimmerte. Auch er war beeindruckend gebaut und wirkte in seiner Haltung ruhig und gelassen. Sein Blick war konzentriert und intelligent, und es war offensichtlich, dass er ein Pferd von besonderer Klasse war.

Die verschiedenen Pferde und ihre beeindruckende Statur zeigten mir, wie viel Wert Monsieur Roi auf die körperliche Präsenz und Eleganz seiner Tiere legte. Es war faszinierend zu sehen, wie sich die verschiedenen Disziplinen in der Reiterei unterschiedlich widerspiegelten, und ich konnte es kaum erwarten, mehr über die Kunst des Dressurreitens und die Philosophie von Roi zu lernen.

„Hey Madame! Keine Scheu, schau dich gerne im Stall um. Du kannst auch in die Boxen, die sind alle mehr als brav!", rief mir Jacques zu. Das ließ ich mir nicht zweimal sagen.

Ich betrat den Stall und war sofort überwältigt von der Größe und Schönheit der Einrichtung. Die Boxen waren riesig – so groß, dass sie fast wie kleine Wohnungen wirkten. Die breite Stallgasse verband alles miteinander und bot ausreichend Platz, um sich bequem zu bewegen.

Die Boxen waren aus hellen, freundlichen Holzbohlen gebaut, die dem Stall eine warme und einladende Atmosphäre verliehen. Die Holzlatten waren sorgfältig verarbeitet, und die natürliche Maserung des Holzes verlieh den Boxen eine edle Note. Die vergoldeten, halbhohen Gitter, die die Boxen abgrenzten, waren so angebracht, dass die Pferde noch darüber schauen konnten. Dies ermöglichte es ihnen, ihre Umgebung zu beobachten, ohne sich eingesperrt zu fühlen.

Der ganze Stall war wie aus einem Traum, ein Ort, der sowohl für die Pferde als auch für die Menschen geschaffen wurde, um sich wohlzufühlen. Die Gitter waren so gestaltet, dass sie eine gewisse Eleganz ausstrahlten, ohne dabei den praktischen Nutzen zu vernachlässigen. Das sanfte Licht, das durch große Fenster fiel, verlieh dem Raum zusätzlich eine besondere Wärme.

Jede Box war perfekt gepflegt und bot den Pferden nicht nur ausreichend Platz, sondern auch eine gemütliche Umgebung. Die Böden waren sauber und gut gepflegt, und in jeder Box gab es ausreichend Stroh für Komfort und Hygiene. Die liebevollen Details, wie dekorative Halfterhaken und individuell gestaltete Namenstafeln an den Boxen, zeugten von der großen Sorgfalt, die hier aufgebracht wurde.

Ich schlenderte entlang der Boxen und betrachtete die Pferde, die sich neugierig zu mir umdrehten. Ihre glänzenden Felle und ruhigen Augen spiegelten den guten Zustand und die hervorragende Pflege wider. Einige der Pferde schauten interessiert über die Gitter, während andere entspannt in ihrem Stroh lagen oder sanft kauten.

„Wow, das ist wirklich beeindruckend", murmelte ich vor mich hin. Der Stall war nicht nur ein Ort der Unterbringung für die Pferde, sondern ein wahres Meisterwerk der Stallarchitektur, das durch seine Größe und seine Details bestach.

Ich konnte die Leidenschaft und die Hingabe spüren, die in jedem Aspekt dieses Stalls steckten. Es war klar, dass hier nicht nur auf die praktischen Bedürfnisse der Tiere geachtet wurde, sondern auch auf ihre Lebensqualität und ihr Wohlbefinden.

***

Wir betraten die große Küche und wurden sofort von ihrem luxuriösen Ambiente beeindruckt. Man konnte direkt erkennen, dass die Familie Roi sehr wohlhabend war. Die Küche war großzügig geschnitten und strahlte Eleganz aus. Im Mittelpunkt stand eine große Kochinsel, die mit Marmorplatten bedeckt war, deren polierte Oberfläche im Licht glänzte. Der Marmor war in sanften, edlen Grautönen gehalten und verlieh dem Raum eine luxuriöse Note.

Statt eines herkömmlichen Herdes war ein silbergrauer Stein-Herd eingebaut, der nicht nur funktional, sondern auch ein echter Blickfang war. Die glatte Oberfläche des Herdes schimmerte im Licht und fügte sich harmonisch in das Gesamtbild der Küche ein. Die modernen Edelstahlgeräte, kombiniert mit klassischen Elementen, wie den geschmackvollen Holzschränken und dem eleganten Backsteinboden, unterstrichen den exquisiten Stil des Hauses.

Die Küche war nicht nur ein Ort zum Kochen, sondern auch ein einladender Raum zum Verweilen. Es gab eine gemütliche Frühstücksecke mit großen Fenstern, durch die man einen herrlichen Blick auf die umliegenden Gärten hatte. Die Kombination aus traditionellem Charme und modernem Komfort machte die Küche zu einem echten Highlight des Hauses.

Louis, der die Küche genauso bewunderte wie ich, beugte sich grinsend zu mir und sagte: „Also hier kann ich es die paar Tage aushalten!" Seine Augen funkelten vor Begeisterung, als er sich umblickte und die Details der Küche aufnahm.

Ich lächelte ihm zu und erwiderte: „Ja, das ist wirklich beeindruckend. Ich glaube, wir werden uns hier sehr wohlfühlen."

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