Louis Blake
Aufgeregt sprang Stephanie, aka Steph, neben mir auf und ab. Ich verdrehte die Augen über das meiner Meinung nach kindische Verhalten. War sie nicht allmählich zu alt dafür, sich aufzuführen wie eine 9-Jährige, die gerade einen Luftballon aufgeblasen hatte? Vermutlich nicht. Stephs ungebremste Energie und Begeisterung waren irgendwie typisch für sie.
Nichtsdestotrotz war Steph Lilljas beste Freundin. Und für Lillja würde ich alles machen, sogar ihre überdrehte Freundin ertragen. Immer wenn ich mich darüber mukierte, wie sehr Steph mich eigentlich nervte, schlang Lillja ihre Arme um meine Schultern, lehnte sich auf mich und küsste mich sanft auf die Wange. Warum sie das dann immer tat, wusste ich nicht. Frauen sollte doch mal einer verstehen. Dennoch gefiel es mir, wenn sie das tat. Gut möglich, dass dies dann auch der Grund war, wieso ich mich nicht unbedingt selten darüber beschwerte. Es war, als hätte Lillja einen geheimen Knopf gefunden, um meine Gereiztheit zu besänftigen. Ihre Berührungen hatten etwas Magisches, das mich immer wieder beruhigte.
Steph hüpfte weiterhin neben uns, als wir zum Abreiteplatz gingen, wo wir Bittersweet versorgen wollten. Ihre freudigen Ausrufe über unseren Sieg hallten in meinen Ohren wider. "Das war unglaublich, Lillja! Ihr seid einfach die Besten!" rief sie und klatschte in die Hände. Ich seufzte leise und versuchte, mich nicht zu sehr darüber zu ärgern.
Als wir bei Bittersweet ankamen, ließ Lillja ihre Hand von meiner Schulter gleiten und begann, die Trense der Stute zu lösen. Ich nahm die Zügel und führte Bittersweet zu einem ruhigeren Platz, wo wir sie absatteln konnten. Steph folgte uns weiterhin wie ein kleiner Wirbelwind, ihre Augen leuchteten vor Begeisterung. "Ich kann es kaum erwarten, es allen zu erzählen! Das war so aufregend!"
Ich versuchte, mich auf meine Aufgaben zu konzentrieren und nicht auf Stephs ständiges Gerede. Doch immer wieder bemerkte ich Lilljas Blicke, die sie mir zuwarf. Ihre Augen funkelten vor Freude und Stolz. "Lass Steph doch, sie meint es nur gut," sagte Lillja leise und lächelte mich an. Ihr Lächeln hatte eine beruhigende Wirkung auf mich, und ich konnte nicht anders, als zurückzulächeln.
Während wir zusammen zur Siegerehrung gingen, legte Lillja ihre Hand in meine und drückte sie sanft. Ihr Lächeln strahlte mit einer Wärme, die jede Nervosität und jeden Ärger hinwegfegte. In diesen Momenten wusste ich, dass all die kleinen Ärgernisse und Unannehmlichkeiten es wert waren. Die Erfolge, die wir gemeinsam feierten, und die Nähe, die wir miteinander teilten, machten alles andere nebensächlich.
Steph hüpfte weiterhin vor Freude, aber ich ließ es einfach geschehen. Denn am Ende des Tages war es Lillja, die mir wichtig war, und ihre Freude bedeutete mir mehr als alles andere. Während wir auf dem Podium standen und die Medaillen entgegennahmen, fühlte ich eine Welle der Zufriedenheit und des Stolzes. Lillja strahlte vor Glück, und ich wusste, dass diese Momente unersetzlich waren.
Nach der Siegerehrung, als der Trubel langsam abklang, blieben wir drei noch eine Weile zusammen, um den Erfolg zu genießen. Steph erzählte begeistert von jedem Sprung und jeder Wendung, als hätte sie den Parcours selbst geritten. Lillja lachte und ließ sich von Stephs Begeisterung anstecken, während ich einfach nur glücklich war, in ihrer Nähe zu sein.
In der Dämmerung, als wir schließlich das Turniergelände verließen, legte Lillja ihren Arm um meine Hüfte und zog mich näher zu sich. "Danke, dass du Steph erträgst," flüsterte sie und küsste mich auf die Wange. Ich lächelte und drückte sie fest an mich. "Für dich mache ich alles," antwortete ich leise. Und in diesem Moment wusste ich, dass es keine andere Antwort geben konnte.
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Only Two Dreams
Fiksi RemajaLillja ist überglücklich. Louis hatte seit langem keine Probleme mehr und ihr Turniererfolg steigt steil an. Doch der Schein trügt. Als sie mit Louis ein Wochenendtrip nach Frankreich macht besucht das Paar einen Pferdemarkt. Hier in La Roche - sur...