𝟑𝟏 | Spiel' zu Ende, sprich es aus

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J     I     S     U     N     G

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MIT sanftem Zupfen ließ ich verschiedene Töne von meiner Gitarre kommen. Ich spielte mit allen möglichen Geschwindigkeiten, Intensitäten und Sounds herum, die sich meinem geschriebenen Text anpassen würden. Ich hatte zwar schon ein Instrumental für den Song gebastelt, aber mir kam die Idee für eine akustische Version. Daher wollte ich das Ganze einmal ausprobieren.

Ich saß auf meinem Bett. Um mich herum lagen die zahlreichen Papiere, die ich über die letzten zwei Tage vollgeschrieben hatte. Changbin hatte mir zwar geraten, dass ich mich nicht auf einen Status unserer Beziehung fokussieren sollte. Aber jetzt, wo das zwischen Minho und mir tatsächlich ernst zu werden schien, wollte ich keinen Song schreiben, der sich auf Vermutungen basierte.

Immerhin sollte Minho diesen Song auch irgendwann hören und dadurch auch spüren, wie ernst ich es meinte. Für mich sollte er kein weiterer Mann werden, der einfach so in meinem Leben spaziert, für ein paar schöne Wochen sorgt und dann wieder verschwindet.

Umso emotionaler wurde jede Sekunde für mich, in der ich Fortschritte machte. Es wurde immer mehr zu einer Überforderung meiner eigenen Emotionen. Im ersten Moment war ich überglücklich und dachte an die Situationen zurück, in der wir uns so nahe waren – egal ob körperlich oder geistig. Es war keine 48 Stunden her und ich vermisste seine Berührungen. Mir fehlte seine Präsenz. Sein Lächeln, seine Witze und seine plötzlichen ernsten Ansprachen.

Diese Erinnerungen setzten dann die Trauer in mir frei, die dieses Vermissen mit sich brachte. Es war durchaus lächerlich, das war mir bewusst, aber zeigte nicht genau das die Ernsthaftigkeit dahinter? Oder war ich einfach nur naiv? Ließ ich mich von etwas leiten, das noch nicht beschlossen war?

Die Tür zu meinem Zimmer öffnete sich und Changbin stellte sich an den Türrahmen, lässig angelehnt. Ich hob meinen Kopf und wischte eine Träne weg, die sich gerade ihren Weg über meine Wange wagte. »Hey, wie läufts?«, fragte er mit ruhiger Stimme. Changbin hatte mit Abstand am meisten von meinen Stimmungsschwankungen abbekommen, aber er hatte sich auch mehr oder weniger dazu bereit gestellt, sie zu ertragen.

Er hatte sich bisher mindestens zehn Mal für seine Wortwahl entschuldigt, die er gegenüber Minho geäußert hatte. Ich selbst hatte es nicht mitbekommen, aber er hätte Minho wohl gedroht, dass er ihn bis ans Ende der Welt jagen würde, wenn er mir jemals wehtun würde. Ich fand es recht süß. Aber Changbin hatte Angst, dass er Minho damit vielleicht verjagen könnte. Ehrlich gesagt konnte ich nicht gut einschätzen, ob er sich von sowas tatsächlich einschüchtern lassen würde.

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