Kapitel 8

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Aylas POV

Am nächsten Morgen bin ich durch meinen Wecker wach geworden. Genau in dem Moment, wo ich aufgestanden bin, ist eine Nachricht gekommen. Als ich auf das Bildschirm geschaut habe, habe ich gesehen, dass es Yasemin Abla ist.
Sie sagt, dass ich in ungefähr einer Stunde zu Raum 043 kommen soll. Dort wird sich das Team kurz vor dem Frühstück treffen, damit wir uns vorstellen können und ihnen der Plan für die Woche mitgeteilt werden kann.

Nachdem ich kurz geduscht habe sah ich, dass ich noch eine halbe Stunde habe. Da habe ich mir ein T Shirt angezogen mit Shorts. Noch passende weiße Sneakers dazu und schon war ich fertig. Meine Haare habe ich geföhnt und dann zu einem Zopf gebunden. Nachdem ich mir mein Handy und die Zimmerkarte genommen habe, bin ich auch schon raus gegangen.

Vor dem Zimmer angekommen sehe ich auch schon Leyla und Yasemin Abla stehen. Die beide unterhalten sich während Yasemin Abla die Tür öffnet. Als ich bei ihnen angekommen bin habe ich sie gegrüßt und sie haben dies erwidert.

Nicht mal 5 Minuten später und schon war der Raum komplett voll. Alle waren jetzt da. Eine gewisse Richtung habe ich unbewusst vermieden hinzuschauen. Ich glaube wir wissen alle warum.
Leyla und ich sitzen am Rand, während Yusuf Abi nach vorne gegangen ist und angefangen hat zu reden. Da haben alle Gespräche aufgehört und jeder schaute zu ihm.

„Belki bazıların fark ettiği gibi, Geatano Daniele Salierno Abimiz bizimle bu sefer gelemedi. Kendisi bir kaza dolaysıyla şu an kendi tedavisi ile meşgul. Bu yüzden takımımıza yeni tercümanlar dahil oldu. Leyla, Ayla gelin bi buraya." (Wie manche von euch schon bemerkt haben, ist Geatano Daniele Salierno diesmal nicht mit uns gekommen. Er ist gerade mit seiner Heilung aufgrund eines Unfalls beschäftigt. Aus diesem Grund haben wir neue Dolmetscher in unserem Team. Leyla, Ayla kommt mal her.) sobald er das gesagt hat sind wir beide aufgestanden und zu ihm gelaufen. Bei ihm angekommen haben wir uns in Richtung der Leute gewendet.

„Arkadaşlar tanıştırayım: Ayla Terin, kendisi bizim resmi tercümanımız, herhangi bir sorunuz varsa ona ulaşabilirsiniz. Yanındakide Leyla Karasöz, kendisi bizim yedek tercümanımız olarak bizimle. Aynı şekilde bir sorun varsa onada ulaşabilirsiniz." (Leute lasst mich eich vorstellen: Ayla Terin, sie ist unsere offizielle Dolmetscherin. Solltet ihr irgendwelche Fragen haben könnt ihr sie ansprechen. Neben ihr ist Leyla Karasöz, sie ist als stellvertretende Dolmetscherin bei uns dabei. Genauso könnt ihr auch sie ansprechen, wenn ihr irgendwelche Probleme haben solltet.) stellt uns Yusuf Abi vor.

„Memnun olduk" (Nett euch kennenzulernen) sagen wir beide und hören auch gleich vom Publikum zum Teil „wir auch" sagen. Als ich mich um sah stieß ich auf zwei grüne Augen. Er hatte ein Lächeln auf seinen Lippen. Ich konnte ihn nicht länger ansehen und das ist eigentlich gar nicht nach mir. Ich habe normalerweise kein Problem mit Blickkontakten, aber bei ihm ist es irgendwie anders. Eigentlich sollte ich den Vorfall vergessen und es nicht zu einer unnötig großen Sache machen, aber sein Blick hat mich eingeschüchtert.

Anschließend haben wir uns wieder hingesetzt und Yusuf Abi hat noch den Plan der Woche vorgestellt. Sobald das zu Ende war, konnten wir endlich frühstücken. Es war ein offenes Büffet, mit vielerlei Auswahl. Nachdem Leyla und ich unsere Teller gefüllt haben, haben wir nach einem Tisch gesucht. Doch davor kam die eine vierer Gruppe uns entgegen, die ich davor gemieden hatte. Angeführt von Can Uzun.

„Ya pardon bişey sorabilir miyim?" (Ey Entschuldigung, könnte ich was fragen?) fragt mich Can. „Tabi" (Klar.) antworte ich ihm neugierig.
„Bana bir yerlerden tanıdık geliyosun ama çıkaramadım, tanışıyor muyuz aceba?" (Du kommst mir von irgendwoher bekannt vor, kennen wir uns vielleicht?) verwundert schaue ich ihn an. Dass er sich an mich erinnert, ist echt unerwartet.

„Kardeşim, Kerem Terin, seninle aynı kulüpte oynuyordu Nürnbergde. O zamanlar daha acemi takımlardandı sizde ara sıra onlarla antreman yapıyordunuz. Ben onun her antremanında vardım, yani ordan tanıyor olabilirsin. Beni hatırladığın için açıkcası şaşkınım." (Mein Bruder, Kerem Terin, spielte mit dir im selben Verein in Nürnberg. Damals war er ein Teil von den Neulingen und ihr habt paar Mal mit ihnen trainiert. Ich war bei jedem seiner Trainings dabei, also kennst du mich wahrscheinlich von da. Um ehrlich zu sein bin ich überrascht, dass du dich noch an mich erinnerst.) gebe ich ihm die Antwort auf seine Frage.

Er hingegen gibt mir einen Blick, was deutlich macht, dass er sich daran erinnert.
„Eveeet hatırladım sen Keremin Ablasısın. Hep o bir kenardan izleyen değilmi?" (Jaaa ich erinner mich jetzt, du bist Kerems Schwester. Die, die immer an dieser einen Seite zuschaute nicht wahr?)
"Aynen." (Genau.) antworte ich ihm mit einem Lächeln.

Sein Fokus hat er dann auf unsere vollen Teller gelegt.
„E gelin, bizimle oturun, bizde şimdi yiyecektik?" (Dann kommt doch mit uns sitzen, wir wollten auch gerade essen.) fragt er, ob wir mit ihnen essen wollen.
Genau als ich sein Angebot ablehnen wollte, kam Leylas Stimme von hinten.
„Olur değil mi?" (Würde passen, oder?) guckt sie fragend zu mir. Ihr leichtes Grinsen entgeht mir dabei nicht. Sie weiß ganz genau was sie da macht.
Ohne eine andere Wahl nicke ich nur zustimmend und wir gehen zu einem etwas größeren Tisch.

Am Tisch hat sich jeder hingesetzt und gaaannzzz Zufällig sitze ich vor Kenan. Danke Leyla.
Er streckt mir seine Hand zu und stellt sich vor. „Merhaba, ben Kenan Yildiz." (Hallo, ich bin Kenan Yildiz.) ich gucke kurz erst mal auf seine Hand bevor ich ihm meine rauflege. „Ayla Terin"
Sobald unsere Hände vereint waren fühlte ich einen abrupten Elektroschock.

Schnell haben wir beide unsere Hände zurückgezogen.
„Ahh elektrik çarptı..." (Ahh ich hab einen Stromschlag bekommen...) habe ich von mir gegeben.
„Ben o elektriği bilirimde.." (Ich kann mir schon vorstellen was für ein Strom **) murmelt Leyla neben mir. Zum Glück scheint es so zu sein, dass nur ich das mitbekommen habe. Daraufhin zwicke ich sie an ihrem Arm. Sie guckt mich nur schmerzhaft an. „Sus!" (Sei leise!) gebe ich noch von mir. Sie macht noch eine Bewegung, als ob sie ihr Mund wie ein Reisverschluss zuschließt. Damit ist das Thema auch beendet.

Den Rest des Frühstücks haben wir friedlich geführt. Die Atmosphäre war sehr angenehm, sodass ich fast die Geschehnisse der letzten Tage vergessen habe. Das Stichwort hier ist fast. Denn genau als wir fertig waren und jeder zu ihren Zimmer gehen wollte, habe ich plötzlich dicht hinter mir eine Präsens gespürt, welche mit einem heißen Atemzug an meinem Nacken folgte.
„Danke für die Komplimente von letztens." höre ich die bekannte Stimme von Kenan. Sobald ich mich umgedreht habe, sah ich sein Gesicht dicht vor meinem. Er hatte sich extra runter zu mir gebückt. Und wieder hatte er dasselbe Lächeln wie vorhin bei der mini Konferenz.

Ich muss zugeben, lächeln steht diesem Mann. Die leichten Grübchen sind von der Nähe besonders erkennbar. Doch bevor ich mir sein Gesicht noch länger analysieren konnte, ist er wieder hoch zu seiner ursprünglichen Größe und vorbei an mir gelaufen. Das letzte, an das ich mich erinnern konnte, war wie ich ihm hinterhergeschaut habe und das schnell klopfende Herz von mir.

** das ist so ähnlich wie ein Sprichwort auf türkisch, auf deutsch hört sich das nicht gut bzw richtig an. Ein Äquivalent dazu kenn ich leider nicht vielleicht kennt einer von euch eins.

Ich hoffe dieses Kapitel gefällt euch, um ehrlich zu sein bin ich selber nicht so zufrieden damit. Bin zur Zeit in so einem writing slump. Habe einfach null Inspiration. Aber ich werde trotzdem versuchen regelmäßig Updates zu geben.

Ay YildizWo Geschichten leben. Entdecke jetzt