Kapitel 14

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Aylas POV

Die lauten Geräusche der Fans sind kaum zu überhören. Das Stadion ist voll mit rot-weißen Farben. Natürlich erkennt man auch die Farben der südkoreanischen Flagge, jedoch sind diese zum größten Teil von den Farben der türkischen Flagge zu übersehen. Viele vom Team sitzen mit den Auswechselspielern am Rand und schauen sich das Spiel von hier an. Der einzige der nicht sitzt ist der Trainer Montella. Dieser scheint heute äußerst angespannt zu sein. Natürlich ist das völlig verständlich. Immerhin ist das das erste Spiel der WM für beide Länder und keiner von beiden möchte mit einer Niederlage zurückkehren.

Leyla und ich sitzen ebenfalls in der Mannschaftsseite. Das Spiel hat gerade begonnen und jeder ist fokussiert. Zuerst hat es ganz locker Angefangen. Doch mit dem ersten Torschuss Versuch von Südkorea in der 25. Minute hat das Spiel eine ganz andere Wende eingenommen. Die Pässe wurden schneller und das Dribbeln der Flügelspieler hat sich verstärkt. Man merkt wie die Zuschauer plötzlich aufgehyped sind, sobald Arda den Ball hat und Baris zuspielt. Dieser versucht die Abwehr zu durchbrechen und versucht einen Torschuss. Jedoch wurde er leider von einem Innenverteidiger mit seinem Bein geblockt.

Aber das verunsichert weder die Spieler noch die Fans. Ihr Jubeln motiviert die Jungs nur noch mehr, sodass Kenan das erste Tor mit Ardas Vorlage schießen konnte. WAS. EIN. TRAUMTOR! Meine Gedanken werden von dem lauten Jubel der Zuschauer gespiegelt. Leyla und ich umarmen uns vor Freude und wir springen von unseren Sitzen auf.

"Leyla hast du das gerade gesehen?!" frage ich sie aus purer Euphorie, obwohl ich genau weiß, dass sie es gesehen hat. "Jaaa! Es war so schön!!" ruft sie zurück, damit ich es durch das Gejubel hören kann. Daraufhin macht Kenan seinen Standardjubel mit seiner Zunge ausgestreckt, seinem Idol, Del Piero, nachmachend. Kurz danach hat das Spiel fortgesetzt.

Am Ende haben wir mit einem weiteren Tor von Kerem Aktürkoglu, 2-1 gewonnen. Das Stadion bebt wortwörtlich mit der Euphorie der Fans. Die Jungs feiern auf dem Spielfeld mit den Fans und ihrem Trainer, so als ob wir die WM schon gewonnen hätten. Dieser Gedanke bringt mich dazu weit zu grinsen. Wir Türken sind einfach so anders und dramatisch. Aber genau das belebt die ganze Meisterschaft.

Die Jungs verziehen sich dann etwas später in ihre Umkleidekabine, manche von ihnen geben aber erst noch kurze Interviews, sprich Kenan und Kerem. Dafür werde ich gebeten für Kerem zu übersetzen, da sein Englisch nicht so gut ist. Das mache ich aber hinter der Kamera. Bei solchen mini Interviews ist es so gewollt. Leyla und ich helfen danach noch beim aufräumen von kleinen Sachen, die wir hinterlassen haben auf der Mannschaftsseite. Danach treffen wir uns alle vor dem Mannschaftsbus. Die Spieler haben den wartenden Fans dann noch Autogramme und Bilder gegeben bzw gemacht. Somit waren wir dann am Ende auch wieder im Hotel.

Da wir für den Rest des Tages freigestellt wurden, dachten Leyla und ich noch etwas essen zu gehen. Immerhin war es erst 19 Uhr. Somit haben wir uns beschlossen uns umzuziehen und in einer Stunde uns in der Lobby zu treffen. In Ruhe habe ich also geduscht und mich fertig gemacht. Diesmal wollte ich mich etwas schicker anziehen. Warum nicht nh? Damit Leyla und ich aber nicht mit verschiedenen Kombis ankommen, habe ich ihr auch gesagt, dass sie sich etwas schicker machen soll.

Also habe ich mir ein schönes schwarzes Kleid ausgesucht, was ab der Taille frei verläuft also nicht so eng ist. Die schulter sind frei dafür aber hat es Ärmel an den Oberarmen. Dazu habe ich noch eine schöne Halbmondkette aus Gold mit feinen Diamanten getragen. Etwas mehr Make Up, als sonst aber dennoch nicht zu übertrieben. Zu dem Outfit noch schwarze Stiletten und eine passende Handtasche. Meine Haare habe ich gewellt offen gelassen.

Wenn ihr euch jetzt fragt, woher hat sie das alles? Sie hat doch nicht ihren kompletten Kleiderschrank mitgenommen? Nein habe ich nicht, aber eine Frau sollte immer für alle Fälle etwas dabei haben. Mit einem letzten Blick in den Spiegel begebe ich mich raus zur Lobby. Unten angekommen sehe ich schon Leyla warten.

Ay YildizWo Geschichten leben. Entdecke jetzt