Hinter ihm fällt die Tür ins Schloss. Der vertraute Duft von Gemüsesuppe und frischen Pilzen begrüßt ihn. Lothar gurtet seine Taschen ab, legt sie samt der Beute auf den Küchentisch und nimmt Platz. Tante Gerdr steht vor dem Kamin. Die Kochflammen erhellen den Raum und tauchen alles in ein wohliges Licht. Erste graue Strähnen schleichen sich wieder in ihre braune Haarpracht. Tante Gerdr nimmt eine Kanne und gießt die Dornen auf ihren grünen Spitzhut. Wassertropfen saugen sich in den mit Wurzeln verwobenen Stoff. Zweige knacken. Sofort zieht sich das Geäst enger um den Hut. Die schlaff hängenden Blätter erheben sich wieder zu ihrer alten Stärke. Auch die grauen Strähnen in ihrem Haar scheinen wie weggehext zu sein. Tante Gerdr dreht sich zu ihm um. Ihr Gesicht ist so frei von Falten, wie das von Aylia. „Der Kessel kocht noch", sagt sie mit bezaubernd junger Stimme. Dabei kennt er sie schon seit den verlorenen Jahren. Sogar Alyias Mutter kennt sie schon ein Leben lang.
Lothar setzt zur Frage an. „Wie alt..." Tante Gerdr dreht sich zu ihm und hebt eine Augenbraue. Unzählige Körbe stehen neben ihr auf dem schmalen Holzbrett. Pilze, Kräuter und Salate lugen daraus hervor und zitterten ängstlich im Wind. Als wüssten sie, dass der rostige Nagel, der ihr Überleben sichert, jederzeit aus dem Mauerwerk herausbrechen kann. Auch Lothar stellen sich bei der kühle Luft - das Pfeifen von den Löchern ist kaum zu überhören - die Armhaare auf. Ohne nochmal aufzusehen rührt Tante Gerdr wieder im Kessel. Dampf steigt von der Suppe auf und lässt die Ziegelsteine darüber glitzern. Runde um Runde wirbelt der Holzlöffel herum, ehe Tante Gerdr ihn an ihre Lippen setzt und die Suppe aufschlürft. „Froschschenkel. Du bist nicht zufällig welchen im Wald begegnet?", fragt Tante Gerdr und griff in den Korb neben sich. Eine lila Möhre kommt daraus zum Vorschein. Immer wieder tunkt sie die Karotte in die Suppe, als ob sich dadurch etwas am Geschmack verändern würde.
„Nicht, dass sie mir aufgefallen wären. Dafür habe ich heute etwas ganz besonderes erbeutet."
Tante Gerdr hält inne. Zieht die Möhre aus der Suppe und dreht sich zu ihm um. Suppe tropft von der Spitze. Mit jedem Tropfen wächst die kleine Lacke mal für mal. „Hat sie wirklich..."
„Nicht der Hirsch. Etwas viel besseres", sagte Lothar und sieht zu seinen Taschen. „Zwei Hasen und noch etwas ganz besonders."
„Etwa Frösche."
Lothar seufzt und sieht wieder zu Tante Gerdr. „Nein, keine Frösche."
„Schade, ich mag es wie sie mit ihren leckeren Beinchen in der Suppe planschen", schwärmt sie und tunkt die Karotte wieder in die Suppe. „Ich sag ja nur, du könntest mal welche mitbringen."
„Was ist das zweitliebste, das ich hätte mitbringen können?"
„Kröten?", fragt Tante Gerdr und dreht den Kopf erwartend zu ihm.
Lothar öffnet die Tasche und zieht die Schriftrolle hervor. „Fast. Am Weg haben wir eine magische Schnecke aufgegabelt. Sie hat geleuchtet und gebrannt und da war so ein Nebel und Blitze. Aber ein Teufel hat sie gestohlen und dann hab ich die Voranmeldung für die Zauberer geschafft." Lothar ringt nach Luft und Worten.
„Ein Teufel? Lothar! Was haben wir über das Lügen gesagt", rügt sie ihn und hebt den Zeigefinger.
Lothar entfaltet die Schriftrolle und streckt sie ihr entgegen. „Die Geschichte ist nicht gelogen, wie wäre ich sonst an das hier gekommen?"
Tante Gerdr tritt näher an das Pergament und setzt die rundlichen Gläser an ihrer Halskette auf, durch die ihre Augen so riesig erscheinen, als ob ein Riese einen anstarre.
Ungläubig nimmt sie ihm die Schriftrolle aus den Händen. Mehrmals liest sie die Überschrift. Mehrmals fährt ihr Finger über die schnörkelige Schrift. Immer wieder wechselt ihr Kopf zwischen dem Pergament und ihm hin und her. „Du? Ein Zauberer?", bricht sie schließlich das Schweigen. „Ich dachte nie, dass du so..."
„Begabt bist? Talentiert bist? Mutig bist?", vervollständigt Lothar ihren Satz.
„Todessehnsüchtig. Das du so Todessehnsüchtig bist", sagt sie, legt die Schriftrolle auf den Tisch und setzt sich. „Weißt du überhaupt was das bedeutet Zauberer zu sein? Sie opfern sich. Niemand sonst wäre so dumm sich gegen Teufel und Götter zu erheben."
Tante Gerdr greift sich an den Kopf und sieht zur Decke. Sie schweigt einen Moment, atmet tief durch und runzelt die Stirn, ehe sie weitersprach. „Morgen schaffst du dieses unheilige Ding aus meinem Hause."
„Zauberer sind Helden, sie opfern sich nicht. Sie kämpfen gegen diese Tyrannei an und dieses Pergament ist meine einzige Möglichkeit einer zu werden", protestiert Lothar und greift nach der Voranmeldung. Fein säuberlich streicht er jede Falte glatt und betrachtet es vor sich.
„Dieses Pergament ist dein Ruin und dein Grab, nur ein Narr legt sich mit Teufeln und Göttern an. Und jetzt junger Mann wird gegessen, also kein Wort mehr davon", sagt sie und geht zum Kessel. Platschend lässt sie die Möhre darin versinken. Vom Haken über dem Kamin nimmt sie die Messingkelle und schöpft etwas von der Brühe in zwei Tonschüsseln. Jeweils ein Holzlöffel lugt knapp daraus hervor. Die Gemüsebrühe steuert auf ihn zu und hält direkt vor ihm – auf der Schriftrolle. Warmer Dampf steigt ihm ins Gesicht. Das war Absicht. Seine Hand umschließt die Schüssel und hebt sie hoch. Der Ton fühlt sich warm an und wurde immer wärmer je länger er ihn hielt. Ein großer Fettkreis hatte sich bereits auf dem Pergament gebildet. Lothar weiß nicht was ihn mehr schmerzt, dass seine Zukunft voller Fettflecken ist, oder seine Hand, die droht in Flammen aufzugehen. Hastig zieht er die Voranmeldung weg und stellt die Schüssel wieder ab. Seine Hand brennt und wurde ganz rot. Mehrmals versucht er sie durch Schütteln zu kühlen, doch erst mit der Zeit verglimmt der Schmerz gänzlich. Der Kreis auf dem Pergament machte sich nicht gut darauf. Hoffentlich würden die Zauberer es trotzdem anerkennen.
Lothar greift nach dem Löffel und schaufelt etwas Brühe darauf. Der Geschmack von süßen Pilzen und scharfen Karotten überfällt seinen Mund. Ein neuer Löffel, ein neuer Geschmack. Jetzt schmeckt es nach scharfen Pilzen, sauren Karotten und irgendwie hat es etwas Rauchiges. Mit jedem Löffel, den er isst, verändert sich der Geschmack. Manchmal schmeckt es widerlich und manchmal schmeckt es köstlich. Wie schafft es Tante Gerdr bloß so eine Suppe zu zaubern.
Kaum hat er sich auf einen Geschmack geeinigt – die meiste Zeit über süße Pilze mit geräuchertem Fisch und Pfeffer - ist die Schüssel auch schon wieder leer. Tante Gerdr nimmt den Löffel und stapelt das Geschirr. „Wäschst du die Schüsseln und hütest das Feuer? Die Schwestern des Mondes erwartet mich. Stell aber bloß nichts Dummes an, während ich nicht da bin."
„Hab ich jemals etwas Dummes angestellt?", fragt Lothar, steht auf und nimmt ihr das Geschirr ab.
„Du behauptest du hast dich mit einem Teufel angelegt und hast mit diesem unheiligen Ding in mein Haus gebracht", sagt Tante Gerdr und schaut ihn eindrücklich an. „Ja, du hast schon des Öfteren etwas Dummes gemacht."
„Die Zauberer fanden es mutig", sagt Lothar und begleitet Tante Gerdr zur Tür.
„Zauberer sind auch Narren, die es für eine gute Idee halten sich mit den hohen Mächten anzulegen", erwidert sie und streift sich ihren braunen Umhang um. „Schau, dass du es zu einem guten Preis verkaufen kannst. Vergiss die Zauberer, mit dem Geld mache ich dich zu etwas viel besseren. Glücksritter sollte es genug in der Stadt geben."
Sie öffnet die Tür und huscht hinaus in die Dunkelheit. Frische Abendluft dringt ein. Das Feuer hinter ihm flackert, die Schatten um ihn herum beginnen zu tanzen. „Wenn meine einzige Chance ein Zauberer zu werden verschwindet, verschwinde auch ich", ruft er ihr hinterher. Keine Antwort. Nur das Brausen des Windes und der Überlebenskampf Feuers ist zu hören. Die Flamme versagt, Finsternis hüllt ihn ein. Sie war weg. Im Dunkeln tappt er zum Bottich im Hinterzimmer. Die Glut unter dem Kessel spendet ihr letztes Licht. Jederzeit droht die Finsternis auch die letzte Bastion des Feuers zu ersticken. Mal für Mal wurde sie schwächer und schwächer, bis auch die letzten Überreste des Feuers vollständig zu verglimmen drohten. Die Glut brauchte Nahrung - jetzt. Mitten im Raum bleibt er stehen, geht zum Küchentisch und stellt das Geschirr darauf. In der Dunkelheit erkannte er nur wage Umrisse, quer durch den Raum tastete er sich bis hin zum Wasserbottich, hinter dem sich der Holzstoß befand. Rechts und links klemmte er sich Holzscheite zwischen die Arme. Das würde dem Feuer neue Kraft verleihen und der Finsternis ein Ende setzen. Vollbepackt betritt er die Küche. Schüsseln klappern. Eine Gestalt steht beim Tisch. Pergament knistert. Holzscheite poltern auf den Boden. Der grässliche Gauner dreht sein Haupt zu ihm. Blitzartig stößt er sich ab und huscht davon. Die Tür ist speerangelweit offen. Seine Zukunft als Zauberer flüchtet aus dem Haus. Lothar sprintet hinterher beim Vorbeigehen packt er das erste Spitze, was er am Tisch finden kann. Es fühlt sich hölzern an. Als er aus dem Haus schoss, war der Dieb schon gut zwei Häuser weiter. So schnell gab er nicht auf. Im Licht des Mondes konnte er ihn gut sehen – und aufholen. Er hat einen Vorsprung, aber seine Beine sind kurz und lahm wie die eines Zwerges. Der Gauner läuft den Hügel zum Hafen hinab. Jetzt scheint es umgekehrt. Immer schneller und schneller rennt der Dieb - wobei er sich nicht mehr sicher ist, ob er rannte oder vielmehr fiel. Die Zwergentaverne zieht an ihnen vorbei. Lothar schluckt. Es ist bereits späterer Abend, kein gutes Zeichen. Glas splittert. Ein Krug donnert aus dem Fenster, prallt vor ihm auf der Straße ab und verschwindet irgendwo in einer Seitengasse. Bei der Geschwindigkeit wird er spätestens morgen dem Wirten gegen den Hinterkopf knallen. „Du Sohn eines käuflichen Schlangendämons hast beschissen!", brüllt ein Zwerg hinter ihm. „Wie hast du Heide mich genannt!", folgt sogleich die Antwort. Am Tag sind Zwerge vielleicht gesellige Wesen, die sowohl das Feiern wie auch das Arbeiten lieben und wahrscheinlich die einzigen sind, die es fertig bringen beides zur gleichen Zeit zu tun. Aber irgendwann im Leben eines Zwerges kommt der Moment, wo man schlafen muss, das Fest endet und man wieder nüchtern werden muss. Und besonders letzteres konnten sie gar nicht leiden. Kampfgeräusche ertönen aus dem Inneren der Taverne. Die Schlägerei hat begonnen. Lothar beschleunigt seine Schritte. Deshalb fällt der Dieb also nahezu den Hügel hinunter. Das Glasfenster zerberstet. Splitter hageln auf sie herab. Eine Tischplatte schießt über ihre Köpfe hinweg, den Hügel hinab. Mit einem lauten Platschen landet sie im Hafenbecken. Gluckernd richtetet sie sich auf und versinkt in den Tiefen der Meere. Kurz vor dem Hafen schlägt der Gauner einen Hacken und verzieht sich in eine Seitengasse. Lothar folgt ihm, froh darüber nicht mehr riskierten zu müssen von einem Zwergen Geschoss bewusstlos geschlagen zu werden. Es ist dunkel. Die schiefen Häuserdächer lassen kaum Mondlicht hindurch. Er könnte überall sein. In jeder Nische, in jeder Öffnung oder gar in jedem Spalt. Angestrengt kneift er die Augen zusammen. Nur allmählich gewöhnen sich seine Augen an die Schwärze. Zahlreiche Seitengassen führen tiefer in den Häuserwald. Verwaiste Fässer und Kisten stehen an den Ecken und neben den Türen. Blumen und Kräuter schlafen in den Kisten. Einige sind mit Steinen zugedeckt, andere mit Dornen und Stacheln. Vereinzelte Tropfen fallen von den Dächern hinein in die Fässer. Die meisten von ihnen sind randvoll mit Regenwasser. Es klappert – direkt über ihm. Schindel schlagen gegen Schindel. Er ist am Dach. Das Klappern will sich heimlich von ihm wegstehlen. Das würde er nicht zulassen. Aus einer Kiste nimmt er einen faustgroßen Stein und geht einige Schritte nach hinten, bis er das Dach sehen konnte. Ein Schatten schleicht darüber und will hinter dem Dachfirst verschwinden. Lothar holt aus. Mit aller Kraft schmettert er ihm den Stein entgegen. Schnell und wuchtvoll saust das Geschoss dem Schatten entgegen. Donnernd prallt es auf, nur leider knapp daneben. Fauchend huscht der Schatten hinter das Dach. Nicht ganz der Dieb, den er sucht. Er konnte nicht weit sein. Weiter unten teilt sich die Gasse, ein Weg führt hinauf zu einer Hausmauer, der andere mündet im Hafen. Der Schein von Fackeln dringt von unten zu ihm herauf. Jemand zog dort unten seine Runden. Kein vernünftiger Gauner würde riskieren den Wächtern oder schlimmeres in die Arme zu laufen. Lothar umklammert den spitzen Gegenstand noch fester und betritt den schmalen Weg hinauf zur Sackgasse. Bei näherer Betrachtung erweist sich der spitze Gegenstand als weitaus stumpfer als gedacht. Außerdem sind dort überall Einkerbungen entlang des Griffs. Egal. Bedrohlich hebt er die Spitze vor sein Gesicht. Wenn es sein musste, würde er selbst damit dem Gauner eine Lektion erteilen, die er nicht so bald vergessen würde. Neben dem schmalen Weg führen zahlreiche Treppen hoch zu den Haustüren. Links und rechts stehen zahlreiche Tonkrüge mit Kerzen darin auf den Stiegen. Die flackernden Kerzenflämmchen beleuchten den Weg zu den Häusern. Aus Sonnensymbolen dringt das Licht bei den kleineren Krügen. Auch die Wellenmuster und Windkringel darauf scheinen sich fast schon zu bewegen. Bei den größeren starren ihn die Menschen- und Tierportraits an. Immerzu folgen ihm ihre Blicke. Nichts regt sich in den Schatten der Türschwellen. Der Dieb ist entkommen! Tante Gerdr hatte bekommen, was sie wollte. Seine Zukunft hatte sich einfach so Beine wachsen lassen und sich von ihm verabschiedet. Was sollte er jetzt tun? Vielleicht würden die Zauberer seine Geschichte glauben, vielleicht konnte er mit ihrer Hilfe auch ohne der Bestätigung teilnehmen. Und wenn es nicht klappt? Trollkacke! Wütend tritt er gegen einen Krug. Scheppernd zerberstet er an einer Wand. Eine Bewegung. Aus dem Augenwinkel sieht er ein Zucken in der Türschwelle. Er dreht sich zur Tür. Stille folgt. Der Schatten regt keinen Mucks. Er setzt den Fuß auf die Stiege. Keine Reaktion. Er macht noch einen Schritt. Immer noch keine Reaktion. Hatte er sich geirrt? Vielleicht hatte er sich bloß etwas eingebildet. Der Besitzer des Kruges ist bestimmt nicht erfreut darüber, dass sich sein Krug in Scherben verwandelt hat. Lothar will sich umdrehen. Der Dieb springt aus dem Schatten. Unmittelbar vor ihm treffen seine Füße auf dem Boden auf. Das Pergament flattert vor ihm. Es ist zum Greifen nah. Er verfolgt ihn. Den schmalen Weg hinunter. Geradewegs rennt er hinunter zum Hafen. Der Gauner biegt um die Ecke. Es knallt. Als Lothar um die Ecke biegt ist der Dieb eingekreist. Vier Tätowierte haben ihn in die Mangel genommen. Der Fackelschein färbt ihre Kopftücher blutrot und betont die zahlreichen Narben, die sich auf ihren Gesichtern abzeichnen. Eine leichte Brise fährt durch den Hafen und lässt die leichten Leinenhemden flattern, unter denen sich Zeichnungen von Bären und Äxten befinden. Die Fackel knistert im Wind, der den Geruch von Schnaps und Rum zu ihm trägt. Rabenschnabel, Streitkolben und Dolche baumeln bedrohlich an ihren Hüften. Eingetrocknete rote Flecken kleben auf dem scharfen Metall. „Nana, was hab'n wir den hier? Zu so später Stund noch unterwegs?! Da wird die Hafengebühr fällig", sagt der blonde Fackelträger hinter dem Dieb und fährt sich durch den Zopfbart. „Die nächste Runde geht auf mich Jungs."
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Das Gift der Götter
FantasyDer Junge aus dem Armenviertel Lothar wünscht sich nichts mehr als ein waschechter Zauberer zu werden, doch sind seine Chancen bei der Akademie gleich Null. Darum rät ihm Aylia seinen Traum aufzugeben und mit ihr der Wache beizutreten. Gemeinsam kön...