Lass mich das erklären

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TINIS POV

Ich: Er ist wieder da.
Mechi: Was?!

TINIS POV

Mechi stand mit offenem Mund vor mir und blickte mich entgeistert an.
Ich nickte nur, unfähig etwas zu sagen. Ich wollte schreien oder weinen doch ich konnte nicht. Ein großer Kloß steckte in meiner Kehle und verhinderte meinen Gefühlsausbruch. Ich fühlte mich taub und niedergeschlagen. Ich fühlte mich wie ein Häufchen Elend. Ich spürte wie etwas heißes meine Wangen heruntertropfte und als ich danach Griff, merkte ich das es Tränen waren, die nicht aufhörten zu laufen. Mechi schloss mich in die Arme und drückte mich so fest, dass ich kaum noch Luft bekam aber es tat gut. Im Kopf ließ ich die letzten Jahre Revue passieren. Ich war fast über ihn hinweg gewesen als er nun plötzlich wieder auftauchen musste. Warum kam er in diese Stadt zurück? War ihm nicht klar, dass wir uns irgendwann über den Weg laufen müssten. Er war ein arrogantes Arschloch und dachte nur an sich und seine Gefühle. Außerdem hatte er anscheinend keine Vorstellung davon, wie die ersten Monate ohne ihn abgelaufen waren. Im ersten Monat hatte ich mein Zimmer lediglich zum Duschen verlassen und auch nur so viel gegessen, wie Mechi mir aufzwang. Gedacht hatte ich eigentlich gar nicht außerdem nur das Nötigste geredet. Die darauffolgenden Monate hatte ich langsam angefangen wieder vernünftig zu essen und Smalltalk gehalten. Allerdings sprach ich nur mit Mechi, allen anderen antwortete ich nur mit Ja, Nein, Hallo und Tschüss. Irgendwann begann ich auch mein Zimmer immer öfters zu verlassen anfangs mied ich das Wohnzimmer und verließ das Haus auch nicht. Irgendwann allerdings fing ich an wieder richtige Gespräche zu führen, das Wohnzimmer zu betreten und Ausflüge zu machen. Der See an dem Jorge mir den Antrag gemacht hatte wurde mein Zufluchtsort wenn mir dann doch nochmal alles zu fiel wurde. In den ersten Monaten hatte ich auch oft mir die Schuld gegeben und gesagt ich hätte ihn vernachlässigt aber irgendwann sah ich ein, dass das Quatsch war und ich endlich aufhören musste an ihn zu denken. Jorge war ein Tabu Thema und keiner erwähnte ihn je in meiner Gegenwart. Am See blendete ich aus, dass Jorge ihn mir gezeigt hatte und dachte nur daran das ich den schönsten Abend meines Lebens hier verbracht hatte. Ich schluchzte vor mir hin und sie hielt mich einfach nur ruhig in ihren Armen. Ich war ihr dankbar, dass sie in so einer Situation immer für mich da war. Sie war alles was mir von der schönen Welt blieb, oder eher gesagt alles was mich auf der Erde hielt. Sie unterstützt mich bei meiner kleinen Maus, passt auf sie auf wenn ich nicht da bin und ist immer zum Reden da.
Ich: Danke. Danke für alles.
Versuchte ich zu sprechen, doch raus kam nur ein riesiges Schluchzen. Sie hatte mich schon verstanden und nickte einfach. Plötzlich klopfte es lautstark an der Tür. Wir schreckten zusammen.
Jorge: Mechi mach bitte die Tür auf.
Dann hämmerte er wieder dagegen und Mechi sah mich erwartend an. Ich schüttelte den Kopf doch sie verlangte von mir, mir anzuhören was er zu sagen hatte. Ich versuchte sie aufzuhalten aber vom Weinen und dem Ganzen Chaos war ich zu schwach. Er hämmerte immer wieder gegen die Tür und Mechi schritt hin und öffnete sie. Ein wenig überrascht stolperte Jorge hinein und lief direkt auf mich zu. Mechi Schloss sachte die Tür wieder und kam dann auch da zu. Sie stellte sich beschützerisch neben mich.
Mechi: Was willst du Jorge?
Jorge: Könntest du mich vielleicht mit Tini alleine lassen?
Ich sah sie an und flehte zu bleiben. Doch sie zuckte mit den Schultern und murmelte, dass sie nach ??? sehen geht. Nun war ich allein. Allein mit ihm. Mein Herz krampfte sich zusammen und ich starrte ihn einfach nur finster an.
Ich: Was willst du? Beeil dich ich hab nicht viel Zeit, ich muss mich um wen wichtigeres kümmern.
Jorge: Bitte Tini hör mir einfach nur zu. Lass mich das erklären.

Jortini ~ Ich liebe dich! Für immer?Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt