Er ist wieder da

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Ich stand benommen da und konnte mich vor Schock kaum regen. Das war ein Traum. Ein Alptraum. Jorge steht mir gerade nicht gegenüber. In Zeitlupe hob ich meinen Arm und zwickte mich in der Hoffnung jetzt in meinem Bett aufwachen zu können. Es passierte nichts. Ich schluckte und sah den Feigling vor mir, der sich jahrelang nicht gemeldet hatte, an. Er kam einen Schritt auf mich zu.

Jorge: Tini...

Hat der einen Papagei verschluckt?! Was besseres fällt ihm nicht ein?! Wut und Schmerz kochten in mir hoch. Er kam noch einen Schritt näher und das brachte das Fass zum überlaufen. Ich schlug die Hand, die er nach mir ausgestreckt hatte weg.

Ich: Ist das dein Ernst?! Ist das dein verdammter Ernst?!! Tini?! Das ist alles was dir einfällt wenn du mich siehst. Nach allem was passiert ist, nach der ganzen Zeit in der du nichts von dir hören lassen hast, bist du plötzlich da und alles was du mir zu sagen hast ist Tini?!?! Weißt du eigentlich was hier los war?! Für dich bin ich übrigens nicht mehr Tini, sondern Martina!
Jorge: Tini... Martina, es... Ich war oder bin einfach überfordert.
Ich: DU warst überfordert?! Wer von uns beiden war denn schwanger?! Außerdem hast DU doch MICH betrogen.
Jorge: Du verstehst nicht...So war das nicht... Bitte hör mir zu...
Ich: Nein! Erstmal hörst du mir zu! Ich weiß nicht warum du dich überfordert fühlst denn ich kann dir ja mal erzählen wie es mir ging! Ich komme eines Tages nach Hause und da steht mein Verlobter und knutscht mit so einer hässlichen Schlampe rum. Das war einfach der schmerzhafteste Moment in meinem ganzen Leben. Ich habe dich rausgeschmissen, ja, aber du hast gar nichts gesagt. Ich war einfach zu verletzt als das ich das einfach so mit dir dort hätte weiter wohnen können. Ich hatte allerdings gedacht du hättest wenigstens so viel Anstand, dass du dich melden würdest und für das Kind da sein würdest, dich an den ganzen Kosten beteiligen, aber du hast nichts von dir hören lassen. Du hast kein einziges Mal angerufen und ich stand dann da mit dem Salat. 18, schwanger und alleine. Wegen dir und dem Kind hatte ich mich von meinen Eltern abgewendet! Ich war am Boden zerstört. Ich habe mir nächtelang die Augen aus dem Kopf geweint!

Meine Stimme brach und heiße Tränen liefen mir in Strömen die Wangen lang.

Jorge: Tini...
Ich: Martina!
Jorge: Martina, ich weiß ich hab Mist gebaut aber...
Ich: Lass stecken. Ich bin nicht bereit dir zu zuhören. Überleg dir gut was du sagen willst vielleicht bin ich irgendwann mal gnädig genug dir zu zu hören aber vielleicht werde ich es auch nie sein. Was du getan hast ist unverzeihlich.

Die Tür flog auf und Damien trat ein. Als er uns da so stehen sah, beide mit Tränen im Gesicht, blieb er stehen.

Damien: Oh... Ehmm. Soll ich euch alleine lassen?
Ich: Nicht nötig, ich wollte gerade gehen. Es tut mir leid. Ich fühle mich nicht so gut. Ich gehe nach Hause.
Damien: Oh ok. Gute Besserung.

Damien war die Situation sichtlich unangenehm. Ich schnappte mir meine Tasche und verschwand.
Als ich in meinem Auto saß atmete ich tief durch und schlug einmal aufs Lenkrad. Warum?! Warum passierte mir das alles?!
Ich startete den Motor und fuhr zu Mechi. Als sie die Tür öffnete und mich so verheult sah, führte sie mich sofort ins Wohnzimmer, wo ich es mir auf der Couch gemütlich machte während sie eine Familien Packung Schoko Eis holte. Sie hielt mir einen Löffel hin und ließ mich erstmal ein wenig futtern bevor sie ernst wurde.

Mechi: Was ist passiert?
Ich: Er ist wieder da.

Jortini ~ Ich liebe dich! Für immer?Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt