Ich lächelte. "Professor McGonagall, schön sie wiederzusehen. Ich hatte Ihnen heute morgen eine Eule geschickt, dass ich die Stelle als Heilkunde und Astronomie Professorin liebend gerne annehmen würde." Die Professorin starrte mich verblüfft an. "Sie sind Celeste Blackwood? Kommen Sie rein. Gehen wir in mein Büro und besprechen alles weitere."
Ein unangenehmes Schweigen herrschte zwischen uns, bis wir ihr Büro betraten. Ich fühlte mich um Jahre zurückversetzt. Als ich noch hier war, um Nachsitzen und Punktabzüge zu kassieren. Wie auch zu meiner Schulzeit, nahm ich dem Platz gegenüber von ihr ein.
"Gut. Also Sie sind Celeste Blackwood?" "Genau. Ich hatte vor zwei Wochen einen Brief mit einer Stellenbeschreibung erhalten." "Richtig. Sie fühlen sich also wirklich imstande eine Klasse Jugendlicher zu unterrichten?" Ich sah, wie ihr Blick kurz zu meiner Maske wanderte.
"Glauben Sie mir, ich bin zu meiner Schulzeit damit fertiggeworden, meinen Freunden Nachhilfe zu geben, jeder vor mir ist verzweifelt. Und mein Gesicht wird wohl kaum ein Problem sein. Meist weckt es nur noch mehr Respekt. Außerdem findet Astronomie spät abends und Heilkunde in relativ kleinen Klassen statt. Also müsste die kein Problem sein."
Ertappt blickte McGonagall mich an. "Natürlich. Und apropos Heilkunde. Das Fach wurde die letzten Jahre nicht unterrichtet, ich weiß nicht, inwiefern wir genug Schüler auftreiben können." Ich lächelte in mich hinein. "Ich glaube nicht, dass dies ein Problem wird, viele junge Hexen und Zauberer träumen von einer Karriere als Auror, Fluchbrecher oder Heiler, in jedem dieser Gebiete wird eine Ausbildung in Heilkunde, die bereits zur Schulzeit erfolgt, äußerst nützlich sein."
Verblüfft über meine Antwort meinte McGonagall: "Guter Punkt. Dann zeige ich ihnen jetzt ihr Büro, dies sollten Sie so einrichten, dass es Schüler zu Gesicht bekommen können, ihre angrenzenden privaten Räume und die Klassenzimmer. Folgen Sie mir bitte."
Auch jetzt liefen wir schweigend die Gänge hinunter. Am Rande registrierte ich, dass wir scheinbar auf den Astronomieturm zusteuerten. In dem Versuch Smalltalk zu betreiben, fragte Prof. McGonagall: "Sie hatten vorher ihre Schulzeit erwähnt. Welche Schule haben Sie besucht?" "Hogwarts. Ich war eine stolze Gryffindor." antwortete ich lächelnd. "Was Sie nicht sagen. War ich da schon Hauslehrerin?"
Jetzt lachte ich. "Ja, daran kann ich mich noch klar und deutlich erinnern." Überrascht schaute sie mich an. "Wirklich? War das dann zu Beginn meiner Zeit als Lehrerin? Ich kann mich gar nicht an Sie erinnern, aber eigentlich tue ich dies bei jedem meiner Ehemaligen."
Schmunzelnd antwortete ich: "Nein. Aber wie wäre es mit einer kleinen Wette? Wenn Sie bis zu den Weihnachtsferien rausfinden, wer ich war, haben Sie etwas gut bei mir. Nehmen Sie die Wette an? Und kein schummeln durch die Hilfe von anderen." "Ein interessanter Vorschlag. Aber Sie unterschätzen mich. Natürlich schaffe ich es herauszufinden, wer Sie sind."
Wir kamen bei meinem Büro an. "Hier sind ihre Räumlichkeiten, Mrs. Blackwood. Es steht Ihnen frei, etwas zu ändern. Die Zugänge zu Ihren Privaträumen, dürfen Sie verschleiern, es sollte jedoch rückgängig gemacht werden können, sollten Sie die Stelle aufgeben. Die Klassenzimmer, können Sie ebenfalls frei gestalten. Wahlweise können sie Astronomie auf dem Turm, unter freiem Nachthimmel oder im Klassenzimmer unterrichten. Das wären die Grundlagen.Ach, und Sie können mich gerne duzen. Immerhin sind wir Kollegen", fügte Minerva lächelnd hinzu.
"Vielen Dank, Minerva. Du kannst mich auch duzen. Ich werde die Richtlinien beachten." "Gut. Falls Sie Hilfe brauchen, ich bin in meinem Büro. Der Rest des Kollegiums müsste im Laufe der nächsten Woche eintreffen."
Mit diesen Worten verabschiedete Sie sich und ging.
Jetzt wo ich allein war, gestatte ich mir mich umzusehen. Das Büro war mit vielen alten, maroden Möbeln bestückt, die ich durch einen Zauber schnell verschwinden ließ. Nun wirkte es schon viel heller. Die große Fensterfront, nun nicht mehr durch staubige Vorhänge verdeckt, gab den Blick auf einen malerischen Sonnenuntergang über dem schwarzen See frei.
Auch in der Decke war ein Fenster eingelassen, das den Blick auf den Himmel zuließ und sich so für astronomische Studien hervorragend eignete. In die Mitte des Raumes platzierte ich einen majestätischen Tisch, mit dem Rücken zum Fenster einen großen einschüchternden Stuhl und auf der anderen Seite drei kleinere, für Schüler.
An die Wand kamen große Regale mit verschiedenster Fachliteratur und Flakons. Mit einem Schwung meines Zauberstabs, verteilten sich Pflanzen und weitere kleine Dekoelemente wie von selbst.
Nun fehlte nur noch das eingerahmte Bild zwei verschiedener Pfoten, welches ich auf meinem Schreibtisch platzierte.
Somit war mein Büro eingerichtet. Was ich nur noch störte, war die Tür, die offensichtlich zu meinen Privaträumen führte. Eigentlich war ich ein Fan von offenen Durchgängen, aber das konnte ich in einem Schloss voll Teenager eindeutig nicht bringen. Ein Regal mit geheimem Schalter würde es auch...
Moment, hatte ich nicht erst letztens in einem Muggelhaus ein raffiniertes Geheimzimmer gesehen? Versteckt durch einen Bilderrahmen und identischen Möbeln hatte der Durchgang ausgesehen wie ein Spiegel. Lächelnd tarnte ich den Durchgang durch einige Zauber, ein Hindurchstolpern war so nun auch verhindert.
Nun wendete ich mich dem zweiten Zimmer zu. Ich seufzte, scheinbar war es wirklich zu viel verlangt die Möbel der alten Professoren zu beseitigen. Mit einem "Ratzeputz", war es auch hier wieder hell, sauber und freundlich. Die zuvor mit Spinnweben verhangene Decke, stellte sich als verzaubert heraus, sie zeigte mir den wunderschönen Nachthimmel über Greenwich, genau wie mein Koffer.
Lächelnd platzierte ich mein King Size Bett an die Wand rechts neben der großen Fensterfront. Es war in Weiß gehalten und eine schwarze Tagesdecke lag darauf. Am Fußende fand ein kleiner Korb seinen Platz, gefüllt mit Klamotten und Büchern. Ein kleiner Schreibtisch auf der anderen Seite, mit Lampen und Schreibmaterial bestückt und ein niedriges Regal unter den Fenstern gefüllt mit meinen liebsten Büchern, darunter alle Spezialausgaben von "Quidditch im Wandel der Zeiten", vervollständigten die Szenerie. Mithilfe eines kleinen Zaubers verteilten sich Pflanzen, Sternenkarten und diverse andere Dekogegenstände gleichmäßig im ganzen Raum.
Das Schmuckstück war jedoch meine Polaroidfoto-Wand. Es war mir zu einem Ritual geworden sie bei jedem Umzug per Hand aufzuhängen, ohne jegliches Zaubern. Auch jetzt schwelgte ich wieder in den Erinnerungen, sah meine Freunde lachen, während es immer später wurde.
Gegen Mitternacht kam ich beim letzten Bild an. Es war datiert auf den 30.10.1981, der Schönste Tag meines Lebens. Wehmütig blickte ich den Mann an, der meinem Leben eine ganz neue Bestimmung gegeben hatte. Es war nun 12 Jahre her, seit ich ihn gesehen hatte und doch vermisste ich ihn noch immer genauso wie am ersten Tag.
Da ertönte ein Klopfen an meiner Bürotür. Schnell sprang ich auf, meine Haare richtend, um die Tür zu öffnen. Wer war denn um diese Uhrzeit noch auf den Beinen?
"Professor Dumbledore? Was verschafft mir die Ehre?"
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1091 Wörter
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Secrets in the Shadow | Rumtreiber ff
FanfictionNach Jahren im Exil kehrt Celeste Blackwood als Professorin für Astronomie und Heilkunde nach Hogwarts zurück. Doch das Schloss birgt nicht nur eine neue Aufgabe, sondern auch alte Erinnerungen, die sie längst verdrängt zu haben glaubte. Dumbledore...