Alcyone

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Und so verließ Dumbledore den Raum. Mit dem leisen Zufallen der Tür wurde es kalt und still. Es war, als hätte er das letzte Fünkchen Wärme mit sich genommen. Von ihm hatte ich Verständnis erwartet – doch das war wie immer ein Fehler.

Ein Schluchzen entwich mir, und meine Beine gaben nach. Die Wut, die ich noch kurz zuvor empfunden hatte, war verflogen und hinterließ nichts als tiefe Traurigkeit. Dumbledore wusste genau, was er tat, als er mir erst Hoffnung machte, dass ich die Vergangenheit korrigieren könnte, nur um sie mir dann wieder zu nehmen.

Er hatte immer eine klare Vorstellung von seinen Schülern gehabt: Lily Potter, die perfekte Schülerin mit gutem Herzen; die Rumtreiber, die trotz ihrer Streiche immer sein Vertrauen genossen. Und dann war da ich. Immer zu impulsiv, zu stur, zu draufgängerisch – diejenige, die nicht in sein perfektes Bild passte.

Schon damals, zu meiner Schulzeit, sah er nichts weiter als ein unkontrollierbares Element. Jemanden, der nicht in sein durchdachtes Schema passte. Ich wollte ihm beweisen, dass ich es wert war, dass ich mehr konnte, als er je von mir dachte. Alles, was ich tat, fand seinen Ursprung am Ende doch wieder darin, dass ich ihm beweisen wollte, dass ich genauso wertvoll war wie die anderen. Trotzdem erntete ich nur immer wieder Misstrauen, auch wenn einer der Jungs sicher Anerkennung für diese Taten bekommen hätte.

Die Tränen wegblinzelnd, stand ich mühsam auf. Mein Blick fiel auf den Bilderrahmen, den Dumbledore wieder aufgestellt hatte. Er zeigte eine Fuchspfote und eine Hundepfote. Es war ein altes Andenken, dessen Bedeutung nur für mich und wenige andere offensichtlich war. Ein Symbol vergangener Tage, das mich jetzt umso mehr an die verlorene Zeit erinnerte.

Plötzlich durchfuhr ein stechender Schmerz mein Bein – die alte Verletzung, die ich nie vollständig hatte heilen lassen. Die Brandnarben hatten mir immer wieder Probleme bereitet, aber in Momenten wie diesem war der Schmerz kaum auszuhalten. Es war, als würde das Feuer von damals in meinem Bein neu entfachen, mich an meine Vergangenheit binden und verhindern, dass ich vorwärtskommen konnte.

Ich biss die Zähne zusammen und versuchte, mich zu beruhigen. Doch die Tränen flossen unaufhaltsam, und mit jedem Zucken meines Beins wurde es schwerer, einen Fuß vor den anderen zu setzen. Aber ich musste es zu meinem Bett schaffen, dort standen die Medikamente und Tränke, die diesen Rückfall erheblich mildern würden.

Mein Bein knickte ein zweites Mal weg, und unsanft landete ich auf dem Boden. „Tief durchatmen. Wo ist mein Zauberstab?" Er lag zwei Meter außerhalb meiner Reichweite. Mühsam robbte ich mich hinüber und endlich, nach einer gefühlten Ewigkeit, hatte ich ihn in der Hand. „Accio Medizintasche", kam nur noch undeutlich heraus, denn auch die Narben in meinem Gesicht fingen an zu schmerzen.

Einen Augenblick später landete die Tasche neben mir. Nur mit Mühe schaffte ich es, die richtigen Flakons herauszuholen. Der erste hatte einen langen Hals und war mit einer rosafarbenen Flüssigkeit gefüllt; diese würde mir für den Anfang einen klaren Kopf bescheren. Nun folgte eine kleine dickbauchige Flasche mit einem klaren, dunklen Inhalt, gegen einen Großteil der Schmerzen.

Mit meiner gesunden Hand griff ich in die Tasche, auf der Suche nach einem Crèmetiegel, den ich auch schon kurz darauf in den Händen hielt. Er war silber, gefertigt aus einem seltenen Metall, das die Crème kühl hielt, die ich nun auf das schmerzende Narbengewebe verteilte. Bei jeder Berührung schoss ein stechender Schmerz durch meinen Körper, jedes Mal atmete ich scharf ein.

Als der schlimmste Schritt getan war, nahm ich mir einen anderen unscheinbaren Flakon. Sein lila Glas schützte den Schlaftrunk vor Sonneneinstrahlung, sodass er mir nun einen erholsamen und traumlosen Schlaf bringen konnte.

Kaum berührte der Trunk meine Lippen, sank ich auch schon müde zusammen. In mein Bett hatte ich es nicht mehr geschafft, als sich meine Augen schlossen und ich im angenehmen Schwarz versank...

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627 Wörter

Secrets in the Shadow | Rumtreiber ffWo Geschichten leben. Entdecke jetzt