Castor

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Der Rest der Woche verging wie im Flug. Ich verbrachte die Mahlzeiten zusammen mit den anderen Lehrkräften in der Großen Halle, bereitete den Unterricht und die Klassenräume vor und spielte abends mit Filius, Minerva und Pomona Brettspiele. Es war ein Hobby von mir, und meine Sammlung wuchs beständig. Umso schöner war es, diese Leidenschaft mit jemandem teilen zu können (auch wenn sie nicht die selben Ausmaße annahm).

Bis jetzt war ich ganz gut damit umgegangen, wieder unter Menschen zu sein, doch die Feuerprobe würde heute Abend sein, wenn alle Schüler einträfen. Die volle Große Halle wäre das genaue Gegenteil meiner Isolation.

Ich hatte nur noch zwei Stunden, bis ich an meinem zugewiesenen Platz am Lehrertisch sitzen musste. Gerade stand ich vor dem Spiegel und suchte nach einem eindrucksvollen Gewand. Ich wollte ein gefasstes Auftreten ausstrahlen, auch wenn ich unglaublich nervös war. Meine Maske und mein Handschuh versteckten zwar meine Narben, aber sie waren dabei auch nicht gerade unauffällig.

Nachdenklich betrachtete ich meine Roben. Sie waren fast ausnahmslos dunkel, langärmlig und hochgeschlossen. Langsam fuhr ich mit der unverletzten Hand über die verschiedenen Stoffe. Einige waren schwer, andere leicht, manchmal war es Seide, ein andermal einfache Baumwolle.

Versteckt hinter all den anderen entdeckte ich genau die Robe, die mir vorgeschwebt war.

Bald darauf machte ich mich auf den Weg zur Großen Halle. Ich wollte, und musste, unbedingt vor den Schülern und einem Großteil des Lehrkörpers da sein um mir einen Überblick zu verschaffen und mir einzureden alles im Griff zu haben. Als Astronomielehrerin würde ich am linken Rand neben dem Professor für Verteidigung gegen die Dunklen Künste sitzen.

Dumbledore war die gesamte Woche unterwegs gewesen, um den neuen Lehrer ausfindig zu machen. Dieser würde heute zusammen mit den Schülern eintreffen, jedoch eine schnellere Kutsche bekommen um früher im Schloss zu sein. Ich war wirklich neugierig was ihn betraf, da ich das gesamte Schuljahr neben ihm bei den Mahlzeiten sitzen würde. 

Nach wenigen Minuten erreichte ich mein Ziel und setzte mich. Hauselfen wuselten noch umher und verliehen der Halle den letzten Schliff.  Einer nach dem anderen trudelten meine Kollegen und Kolleginnen ein und setzen sich ebenfalls. Da jetzt nur noch Minerva und der neue Professor fehlten würde es nicht mehr lange dauern und die Zeremonie würde beginnen. 

Da öffnete sich eine Seitentür und eine mir unheimlich vertraute Person trat hindurch. So zielstrebig wie sie auf den Platz neben mir zulief konnte es nur eins bedeuten: Dieser Mann war der neue Professor für Verteidigung gegen die Dunklen Künste. Ich hoffte, dass er nicht der war für den ich ihn hielt, aber sein Gang und seine Narben ließen keinen Zweifel übrig. 

Der neue Professor war Remus Lupin. 

Dies bestätigte er direkt als er, nachdem er sich gesetzt hatte, sich mit einem Lächeln zu mir umwandte: "Guten Abend, ich bin Remus Lupin, der neue Professor für Verteidigung gegen die Dunklen Künste und Sie sind?" Ich zwang mich zu einem tiefen Atemzug. "Ich bin Celeste Blackwood, Professorin für Astronomie und Heilkunde. Du kannst mich gerne duzen."

Remus zog die Stirn kraus. "Blackwood? Wie war noch mal dein Vorname?" Nach einem weiteren tiefen Atemzug antwortete ich: "Celeste." Ich merkte selber, dass meine Stimme leicht angespannt klang, wahrscheinlich verleitete das ihn zu seiner nächsten Frage: "Nicht Olivia?"

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531 Wörter

Sorry dass das Kapitel so kurz ist 

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Secrets in the Shadow | Rumtreiber ffWo Geschichten leben. Entdecke jetzt