Ich spannte mich an. Er war der Wahrheit ziemlich nahe, ich hoffte er würde es mir nicht anmerken. Das erste Mal war ich froh um meine Maske, sie verbarg einen Großteil meiner Mimik und die Narben taten ihr übriges.
"Nein. Nicht Olivia. Wieso fragst du?", ich bemerkte ein leichtes zittern in meiner Stimme. Es war doch etwas ganz anderes als alten Lehrern zu begegnen. Jetzt würde ich immer drauf achten müssen mich auf keinen Fall zu verraten. Nicht durch mein Aussehen, durch Worte oder, was ich am schwierigsten fand, durch Gewohnheiten und Gesten.
"Meine Beste Freundin hieß so, sie ist vor 12 Jahren verschwunden. Die ersten Jahre habe ich sie noch gesucht, aber... ach egal, auf jeden Fall sehe ich sie manchmal noch in anderen Leuten." Er wurde immer leiser und es sah aus als würde er jetzt alten Erinnerungen nachhängen.
Ich setzte an ihn noch etwas zu fragen, als die Tür zur Großen Halle aufgestoßen wurde und die Schüler hinein strömten. Vor Schreck und Überforderung zuckte ich zusammen, es war doch nicht so leicht mit einem solchen Geräuschpegel umzugehen. Remus bedachte mich mit einem neugierigen Blick, sagte aber nichts.
Mein Blick wanderte suchend durch den Raum. Ich fand das Mädchen am Hufflepuff-Tisch, unwirkürlich musste ich lächeln. Ihre Eltern waren in ganz anderen Häusern gewesen, um die Familientradition zu erhalten, und jetzt hatte es ihre Tochter in das Haus geschafft, in welches beide immer gewollt hatten.
Gerührt suchte ich weiter nach Harry, aber er saß nicht am Gryffindor-Tisch. Und da Hagrid die Erstklässler hereinführte, kam mir das ziemlich verdächtig vor. Remus der meinen Blick wohl bemerkt haben musste, fragte: "Suchst du jemanden?" Was konnte ich jetzt darauf antworten?
"Ja, Harry Potter. Ich hab die letzten Jahre ziemlich isoliert gelebt, mich interessiert was aus ihm geworden ist. Ich war zur Zeit seiner Eltern in H-", ich stockte, ich wusste in dem Moment, dass ich zu viel gesagt hatte. Jetzt würde er ohne Zweifel herausfinden wollen, ob er mich kannte.
Shit.
"Aha. Dementoren haben den Zug nach Sirius Black durchsucht und er war scheinbar besonders anfällig. Er ist ohnmächtig geworden, aber es war nichts was ein bisschen Schokolade nicht hätte richten können, zur Sicherheit checkt Poppy ihn noch einmal durch. Er sollte nach der Zeremonie hinzustoßen." Er betrachtete mich aufmerksam. Wahrscheinlich um meine Reaktion auf seine Worte abzuschätzen.
Angestrengt versuchte ich zufrieden auszusehen, wobei mich die Angst um Harry und vor den Dementoren innerlich auffraß. Ich atmete erst auf als er zusammen mit Minerva und einem weiteren Mädchen, mit dem er befreundet zu sein schien, nach der Auswahl eintrat. Als sich jetzt die Blicke ihm zuwanden und getuschelt wurde merkte ich, dass all dies vorher mir gegolten hatte.
Dumbledore kam in seiner Begrüßungsrede nun zu dem Punkt in dem er die neuen Lehrkräfte vorstellte. "Und nun zu etwas Angenehmerem. Ich freue mich, dieses Jahr drei neue Lehrer in unseren Reihen Begrüßen zu können. Zunächst Professor Lupin, der sich freundlicherweise bereit erklärt hat, die Stelle des Lehrers für Verteidigung gegen die dunklen Künste zu übernehmen."
Remus stand auf, bekam jedoch nur vereinzelten Beifall. Ich sah, dass Harry und seine Freunde sich besonders ins Zeug legten.
"Womöglich habt ihr mitbekommen, dass Professor Sinistra sich ein Sabbat-Jahr genommen hat, um ihre Forschungen voranzubringen. Umso erfreulicher ist es natürlich, dass Professor Blackwood nicht nur das Fach Astronomie übernimmt, sondern zusätzlich das Wahlfach Heilkunde anbietet."
Ich erhob mich, nun, ich bekam einen noch verhalteneren Applaus als Remus, dafür tuschelten die Schüler. Die ganz unverblühmten, deuteten sogar auf meine Maske. Aber in all den Jahren hatte ich mich mit mir selbst angefreundet, was meine Narben anging, und es störte mich nicht weiter. Also setzte ich mich elegant und hörte weiter zu wie nun auch Hagrid vorgestellt wurde.
Danach begann das Festmahl und die Gespräche der Schüler erschollen durch die Halle. Nicht nur einmal hörte ich meinen Namen, jedoch beachtete ich dies nicht weiter und auch Remus ließ mich in Ruhe. Ich war froh. Die Atmosphäre versetzte mich zurück, in meine eigene Schulzeit, wo ich diejenige gewesen war die Vermutungen über neue Lehrer aufstellte. Lächelnd aß ich weiter.
Nach dem Ende des Festmahls, machte ich mich auf den Weg zu meinen Räumen. Morgen würde der Unterricht beginnen. Wenn die Schüler jetzt schon ihre Meinung über mich hatten, wie würde dann die Arbeit mit ihnen werden?
Und wieso schien mich ausgerechnet hier, in Hogwarts, meine Vergangenheit einzuholen?
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727 Wörter
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https//:www.photos.com/featured/zodiacal-constellations-taurus-sololos.html (Bild)
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Secrets in the Shadow | Rumtreiber ff
ФанфикNach Jahren im Exil kehrt Celeste Blackwood als Professorin für Astronomie und Heilkunde nach Hogwarts zurück. Doch das Schloss birgt nicht nur eine neue Aufgabe, sondern auch alte Erinnerungen, die sie längst verdrängt zu haben glaubte. Dumbledore...