Ich stolperte hastig zurück, entschuldigend murmelnd. "Was führt dich um diese Zeit hier hinunter, Celeste? Hast du nicht eigentlich Unterricht?", fragte Remus verwundert. "Ich habe die Stunde der Erstklässler früher beendet, da sie mir schon beinahe im Sitzen eingeschlafen sind. Und da ich seit dem Frühstück nichts mehr gegessen hatte, habe ich gerade einen Abstecher in die Küche gemacht. Und du? Was treibt dich hierher?"
"Auch Hunger. Du scheinst es eilig zu haben?" Den letzten Teil formulierte er fragend. "Ja, ich hab gleich noch die dritte Klasse der Slytherins und Gryffindors." Seufzend strich er sich durch die Haare. "Die beiden Häuser feinden sich noch immer an. Hoffentlich sind sie wenigstens um diese Uhrzeit weniger streitlustig."
"Oh, ich glaub ich krieg das schon in den Griff. Zumindestens in meinem Unterricht. Aber ja, ich muss jetzt dringend los, wenn ich nicht zu spät kommen möchte. Gute Nacht, Remus." Ich wandte mich ab. "Viel Glück dir!", rief er mir nach.
Ich war ziemlich ausgelaugt. Vielleicht war es doch keine gute Idee gewesen, vormittags noch Heilkunde Kurse zugeben. Meine Eröffnungsrede würde ich auf das wesentlihe beschränken. Nach wenigen Minuten war ich zurück im Klassenzimmer. Ich begrüßte die Schüler, hielt wie auch davor eine Rede und kam jetzt zu der Anwesenheit.
"Da viele Schüler gerne diese Stunde schwänzen, lese ich eure Namen vor, bitte gebt mir kurz ein Zeichen dass ihr da seid. Lavender Brown." Das Mädchen nickte kurz. So ging es weiter bis ich zu Harrys Namen kam. Hier stockte ich kurz, Harry der dies gewohnt zu sein schien, hob kurz seinen Arm. Er sah wirklich aus wie James, bis auf die Augen.
Ich fuhr fort, bis ich zu: "Blaise Zabini", dem letzten Namen auf der Liste kam. "Gut, da alle da zu sein scheinen, eine kleine Warnung was das Schwänzen des Unterrichts angeht. Kriege ich mit das ihr nicht da seid, und das nicht an einer Krankheit oder ähnlichem liegt, wofür ihr eine Entschuldigung von Madame Pomfrey benötigt. Und glaubt mir ich kriege das mit, blühen euch drei Samstage Nachsitzen. Verstanden?" Die Schüler nickten.
"Und nun fangen wir an, an der Tafel seht ihr die von mir zugewiesen Paare, tauschen ist nicht erlaubt. Zu zweit bearbeitet ihr bitte die Aufgaben", mit einem Schwenk meines Zauberstabs schwebten sieben Pergamentrollen durch das Klassenzimmer. "Dafür gehen wir jetzt gemeinsam auf den Astronomieturm."Es folgte ein wenig Gemaule und ein bissiger Kommentar (von dem jungen Malfoy an Ms Patil) als den Lernenden klar wurde, dass die Paare aus je einem Gryffindor und einem Slytherin bestanden:
Lavender Brown - Blaise Zabini | Hermine Granger - Pansy Parkinson
Neville Longbottom - Theodor Nott | Parvati Patil - Draco Malfoy
Harry Potter - Gregory Goyle | Dean Thomas - Vincent Crabbe
Ron Weasley - Millicent Bullstrode
Die Aufgabe gilt nur als bestanden wenn sie zusammen arbeiten, Abgabe am Ende der Stunde.
Oben auf dem Astronomieturm schlug mir der kalte Wind entgegen, die Teenager zogen ihre Mäntel und Jacken enger. Ein Blick zum Himmel, zeigte mir, dass heute eine wunderschöne, klare Nacht war. Die Lernenden sollten kein Problem haben die von mir ausgeteilten Aufgaben zu erledigen.
Alle verteilten sich über den gesamten Turm und besprachen mal mehr und mal weniger was zu tun war. Wie auch in Heilkunde notierte ich mir die verschiedenen Arbeitsweisen der Paare. Ms Brown arbeitete langsam und wenig zielgerichtet, was Mr Zabini nervte, er es jedoch mit einem jämmerlichen Flirtversuch zu kaschieren suchte.
Hermine Grangers einziges Problem schien darin zu bestehen nicht alleine zu arbeiten, Ms Parkinson schien gut mit den Aufgaben zurechtzukommen, konnte sich jedoch Kommentare gegenüber ihrer Partnerin nicht verkneifen. Nott erklärte Neville alles geduldig, sie schienen mir am besten klar zukommen. Denn, wie schon zu Beginn, ließ der junge Malfoy seine unverhohlene Feindseligkeit Gryffindors gegenüber, an Ms Patil aus.
Harry war am verzweifeln über die Unfähigkeit Goyles, ein Teleskop zu benutzen, genau wie Dean Thomas bei Crabbe. Zu meiner Überraschung schien Harrys Freund Mr Weasley schwer mit der Aufgabe zurechtzukommen, dem Ms Bullstrode jedes Detail erklären musste. Bis auf Mr Nott und Mr Longbottom schienen alle feindselig gegenüber ihrem Partner eingestellt, daran hatte sich in den letzten Jahren wohl nicht viel geändert.
Am Ende der Stunde bekam ich das Pergament jeder Gruppe ausgehändigt. "Bis nächste Woche bitte vier Fuß Pergament über die Bedeutung der Sternbilder für die Navigation auf See. Sie sollten dies letztes Jahr gemacht haben, weshalb es kein Problem darstellen sollte. Die Aufgabe heute werde ich nach Richtigkeit und danach bewerten wie sie zusammen gearbeitet haben. Die Stunde ist beendet, Gute Nacht."
Die Schüler strömten, wieder in ihren üblichen Grüppchen, dem Turm hinunter. "Ms Granger, bitte bleiben Sie noch einen Moment. Mr Weasley und Mr Potter, Sie können vor der Tür auf ihre Freundin warten." Während das Mädchen zu mir kam, ordnete ich die Pergamentrollen und verstaute sie in meiner Robe.
"Ms Granger, ich habe gehört sie benutzen einen Zeitumkehrer um all ihre Stunden belegen zu können?" Sie nickte. "Ich möchte Ihnen anbieten zu mir zu kommen, sollten Sie das Gefühl haben überlastet zu sein oder aus anderen Gründen. Aus Erfahrung weiß ich, dass es schwer sein kann es bei Professor McGonagall zuzugeben und ich verspreche ihnen das ich Sie nicht dafür verurteilen werde."
Damit schien sie nicht gerechnet zu haben, trotzdem blieb sie höflich als sie antwortete: "Ich glaube nicht das ich überfordert sein werde, aber vielen Dank für das Angebot. Wenn das alles war würde ich jetzt gehen." Ich holte tief Luft: "Sollte Mr Potter etwas in die Richtung Sirius Black unternehmen, würde ich mir wünschen das Sie du damit zu mir kommen. Ich verspreche Ihnen, dass dann niemand von Ihnen dreien Konsequenzen davon trägt." Diesmal nickte sie nur, aber ich sah die Unsicherheit und Überraschung in ihrem Blick, und ich entließ sie.
Ich setzte mich auf eines der Kissen auf dem Boden und ließ den Abend erst einmal sacken. Harry hatte so viel von Lily, aber wie ich von Vonky erfahren hatte, das Temperament von James. Seine Freunde ergänzten ihn und er schien sich wohlzufühlen, in den Ferien fuhr jedoch nie nach Hause und bekam auch keine Post. Wahrscheinlich lebte er bei Vernon und Petunia, Himmel musste der Junge eine schreckliche Kindheit gehabt haben, was Dumbledore sich wohl dabei gedacht hatte?
Es war doch schon Strafe genug ohne Eltern aufzuwachsen, mit dem Zusatz, dass die gesamte Zabererwelt seinen Namen kannte. Es tat weh sich Harry in einem lieblosen Haus vorzustellen, wie sehr hätte sich Lily etwas anderes für ihn gewünscht.
Langsam erhob ich mich, ging zu meinem Gemächern und fiel, nach einem Stopp ins Bad, wie ein Stein ins Bett. Meine Arme und Beine taten weh und zogen mich hinab, ich würde wahrscheinlich zu wenig Schlaf bekommen. Zum Glück hatte ich morgen erst kurz vor dem Mittagessen Unterricht. Kurz fragte ich mich ob ich überhaupt Schlaf bekommen würde, doch sobald mein Kopf das Kissen berührte, versank ich auch schon in der angenehmen Dunkelheit.
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1135 Wörter
Es könnte sein das die nächsten Kapitel verzögert kommen, da ich keine Zeit zu schreiben habe
http://judy-volker.com/StarLore/Astronomy/Lyra.html
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Secrets in the Shadow | Rumtreiber ff
FanficNach Jahren im Exil kehrt Celeste Blackwood als Professorin für Astronomie und Heilkunde nach Hogwarts zurück. Doch das Schloss birgt nicht nur eine neue Aufgabe, sondern auch alte Erinnerungen, die sie längst verdrängt zu haben glaubte. Dumbledore...