Kapitel 40, Emmys Sicht

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Ich liege mit meinem Bauch auf dem Bett, eingehüllt in der angenehmen Dunkelheit. Mein Körper ist entspannt und mein Atem geht ruhig und gleichmäßig. Plötzlich durchdringt ein leises, rhythmisches Klopfen meinen Halbschlaf. Ich versuche es erstens zu ignorieren, doch es setzt sich fort. Ein leises stöhnen entweicht meinen Lippen, als ich mich unwillig im Bett umdrehe, die Decke fester um mich schlinge und hoffe, dass das Geräusch von selbst aufhört. 

,,Wer zum Teufel...'' , murmel ich. Meine Stimme heiser for Müdigkeit. Mit einem tiefen Seufzer öffne ich meine Augen und blinzel in die Dunkelheit meines Zimmers. Ich habe die Wahl bekommen morgens so lange auszuschlafen wie möglich und das will ich auch ausnutzen. Ich setze mich widerwillig auf. Meine Bewegungen sind schwerfällig. Ich reibe meine Augen und schwinge meine Beine über die Bettkante. 

,,Ok, ok. Ich komme ja schon.'', meine Stimme jetzt eindeutig Klarer und lauter. Der Boden scheint kalt unter meinen Füßen. Ich klatsche zweimal und als das Zimmerin ein sanftes Licht getaucht wird, marschiere ich entschlossen zur Tür. Ich erreiche die Tür und reiße sie mit einem Ruck auf. 

Auf dem ersten Blick sehe ich niemanden, bis auf Aurica, die sich wie immer etwas weiter weg an die Wand lehnt. Doch nachdem ich meinen Blick senke bemerke ich, wie Fenra fröhlich gleich vor mir steht. 

,,Grady und Edaline rufen dich zum Esstisch. Das Frühstück ist fertig.'', sie gibt mir ein großes Lächeln. Ich schaue etwas verwirrt zurück. Bisher wurde ich nie zum Frühstück gerufen. Ich kam einfach sobald ich wach war. 

,,Keefe Sencen ist da.'' Ich hebe meine Augenbrauen. Jedoch nicke ich um meinen Dank auszudrücken und schließe sanft die Tür. Ich wandel schnell meine Kleidung zu etwas präsentablen und greife aus Instinkt zum Nachttisch, um meine schwarzen Handschuhe anzuziehen. Doch ich halte in meiner Bewegung inne. 

Mein Blick fällt auf das Stück Kleidung, das nun in meiner Hand liegt. Brauch ich die wirklich noch? ''Du brauchst sie nicht anzuziehen, ich habe keine Angst vor dir.,, Statt die Handschuhe über meine Hände zu ziehen, stecke ich sie in meine Hosentasche. 


Das erste, was ich bemerke, sobald ich das Esszimmer betrete, ist Keefe. Er grinst mich lässig an. ,,Ich mag deine Haare.'', er zeigt auf meinen Kopf. Ich gehe an ihm vorbei und belasse das Kompliment ohne Antwort. Jedoch bin ich innerlich froh, dass er meine goldenen Strähnen bemerkt hat. 

Mit einem leichten Grinsen ziehe ich den Stuhl neben Keefe nach hinten und lasse mich darauf nieder. Edaline und Grady sitzen bereits gegenüber von uns und begrüßen mich kurz mit einem ‚Guten Morgen'. Während ich meinen Teller auffülle, lasse ich meinen Blick über den Tisch schweifen und bemerke ich, dass eine Person zu wenig am Tisch sitzt. 

,,Wo ist meine Schwester?'', frage ich interessiert. Bei der Frage hebt Grady leicht seinen Blick. Ich weiß nicht ob er auch interessiert ist oder ob ihm unsere Verwandtschaft noch unangenehm ist.  

Keefe lehnt sich entspannt zurück und antwortet mir: ,,Ach, die ist wieder auf irgendeiner Mission mit Team Kämpferherz.'' 

,,Oh, wann kommt sie denn zurück?''

Er zuckt unwissend seine Schultern: ,,Das weiß man nie, es hängt von der Mission ab.''

Ich konzentriere mich wieder auf mein Essen. Es war klar, dass er nichts weiteres wusste, daher macht es kein Sinn ihn weiter auszufragen. Trotzdem lässt der Gedanke ich nicht los. Es muss etwas mit der Neverseen zu tun haben. Haben Sophie und Co. herausgefunden wieso sie bei der Feier waren? Und habe ich recht? Waren sie wegen mir da? Das ist bestmögliche Erklärung, wieso sie Sophie nicht angegriffen haben, obwohl sie die perfekte Chance dazu hatten.  

,,Emmy,'', Keefe rüttelt mich aus meinen Gedanken. Ich sehe Sorge in seinen Augen, ,,Alles gut?''

Ich werfe ihm einen verwirrt Blick zu, schließlich kennt er meine Emotionen. Um von der unangenehmen Situation abzulenken, frage ich stattdessen:

,,Was machst du eigentlich hier?'' Das Training soll erst Abends stattfinden. Es macht keinen Sinn, dass er schon hier ist. 

Keefe versteht anscheinend was ich tue und lehnt sich wieder zurück in seinen Stuhl. Er seufzt: ,,Mir war langweilig und mein Vater ging mir langsam auf die Nerven. Und außerdem'', er schnappt sich sein Glas und hält es hoch, ,,Hatte ich Hunger.''

Ich höre Grady leise grummeln: ,,hättest auch wo anders hingehen können.'' Edaline schlägt ihm auf die Schulter. Ich muss mir ein Grinsen unterdrücken. 

Um Keefe von Gradys tötlichem Blick zu retten, schlage ich vor: ,,Da du jetzt schon da bist, können wir auch gleich mit dem Training anfangen?'' Keefe stellt enthusiastisch sein Glas auf den Tisch. ,,Exzellenter Vorschlag!''


Ich versuche eine Decke auf dem Gras auszubreiten, komme aber nicht besonders weit, da der starke Wind es mir unnötig schwierig macht. Leise fluchend schiebe ich mir das Stück Stoff aus meinem Gesicht, während Keefe, der nutzlos neben mir steht, sich völlig schlapp lacht. Genervt drehe ich mich zu ihm um: ,,Ich dachte Freunde helfen einander und stehen nicht nur nutzlos da.''

Er schaut mich empört an und legt seine Hand auf seine Brust: ,,Ich. Nutzlos! Meine Präsenz soll dich motivieren. Ich würde schon sagen, das ist ein Nutzen.'' Ich lache kurz auf. ,, Fass einfach das andere Ende und hilf mir.'' Er zwinkert mir kurz zu, bevor er genau das tut.

Wir setzen uns beide auf den Boden. Mit einer gewissen Distanz. Da wir die letzten Male die vorgegeben Aufgaben völlig ignoriert haben, sitzen wir auch jetzt ein weiteres Mal in kompletter Stille. Selbst nachdem ich und Keefe entschieden haben Freunde zu werden, habe ich immer noch nicht den geringsten Wunsch den Wünschen des Hohen Rates zu befolgen. Daher greife in meine Hosentasche. Ich ziehe das zusammengefaltete Stück Papier raus. 

Ich halte meine freie Hand ihm entgegen und schaue ihn mit einem erwarteten Blick an. Er braucht kurz um meine Forderung zu verstehen, holt jedoch zögernd sein Blatt raus und legt es mir auf die Hand. Entschieden, halte ich die beiden Papiere hoch und zerreiße sie. 

Keefe schaut mich erst ein wenig verdutzt an, jedoch ändert sich seine Haltung ziemlich schnell und er ruft mit seiner Faust in der Luft: ,,Vive la Résistance!''

Wir lachen beide. Es ist ein befreiendes Lachen. In diesem Moment fühlte es sich an als könnte ich die ganzen negativen Emotionen, die mich umgaben, hinter mir lassen. 

Als wir uns beide wieder beruhigt haben fragt mich Keefe: ,,Und was machen wir jetzt?'' Ich lächle ihn an. ,,Was auch immer wir wollen.''


 नमस्ते ihr Lieben,

Es war schon eine Weile seit wir das letzte Mal hochgeladen haben. Und das Kapitel ist auch nicht das spannendste, aber keine Sorge. Bald wird es wieder Spannend und actionreich. Darauf könnt ihr euch verlassen. Wir versprechen auch, dass wir diese Geschichte beenden, egal wie lange es dauert. Ihr müsst nur etwas Geduld haben. 

अलविदा eure Kotlclovers!



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⏰ Letzte Aktualisierung: Nov 01 ⏰

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