Mit einem leichten Seufzer der Zufriedenheit und einem knurrenden Magen beschloss Ayame, zur Kantine zu gehen. Sie zog ihre Schuhe an, warf einen letzten, unsicheren Blick auf ihr nun gemütlich eingerichtetes Zimmer und verließ es. Der Flur war ruhig, und nur das leise Summen der Lichter begleitete sie, als sie sich vorsichtig auf den Weg machte.
Die Kantine war gut beleuchtet und von einem angenehmen Geräuschpegel erfüllt, als Ayame sie betrat. Der Duft von frisch zubereitetem Essen wehte ihr entgegen und ließ ihr das Wasser im Mund zusammenlaufen. Doch anstatt sich gleich etwas zu nehmen, zögerte sie einen Moment und blickte unsicher umher, bevor sie sich schließlich ein Tablett nahm und vorsichtig begann, sich etwas zu essen auszusuchen.
In der Zwischenzeit saßen Satoru und Suguru an einem Tisch in einer Ecke der Kantine. Der Tisch stand leicht abseits, was ihnen einen guten Überblick über den Raum und gleichzeitig etwas Privatsphäre bot. Satoru saß lässig zurückgelehnt, die Arme auf die Rückenlehne des Stuhls gelegt, während Suguru in einer ruhigeren, aufrechteren Position dasaß, ein leichter Ausdruck von Nachdenklichkeit auf seinem Gesicht. Die beiden schienen in ein lockeres Gespräch vertieft zu sein, doch Satorus Aufmerksamkeit wurde plötzlich abgelenkt.
Sein Blick fiel auf Ayame, die an der Theke stand und sich unsicher umsah, während sie versuchte, eine Entscheidung zu treffen. Ein breites Grinsen breitete sich auf Satorus Gesicht aus, seine Augen leuchteten vor schelmischer Neugierde. Suguru bemerkte den Wechsel in Satorus Gesichtsausdruck und folgte seinem Blick. „Wer ist das?“ fragte er ruhig, während er Satoru aus den Augenwinkeln betrachtete. Satoru zuckte mit den Schultern, sein Grinsen wurde noch breiter. „Ach, das ist nur die Neue,“ sagte er lässig, während er Ayame weiter beobachtete. „Sie ist heute erst angekommen. Nichts Besonderes, wenn du mich fragst. Aber ich dachte, ich schau mal vorbei und begrüße sie, damit sie weiß, wer hier das Sagen hat.“ Er lehnte sich noch weiter zurück, als wäre die Sache für ihn schon längst entschieden. „Sie scheint ziemlich schüchtern zu sein. Mal sehen, wie lange sie das hier durchhält.“ Satoru grinste verschmitzt, ein Ausdruck, der seine jugendliche Arroganz und sein Selbstbewusstsein unterstrich.
Satoru beobachtete Ayame weiter, sein Grinsen war nun fast verschwunden und hatte einem nachdenklichen Ausdruck Platz gemacht. Suguru bemerkte die Veränderung und lehnte sich interessiert vor. „Weißt du,“ begann Suguru mit einem leichten Lächeln, „ich denke, aus ihr könnte man tatsächlich etwas machen.“ Satoru schnaubte und riss seinen Blick von Ayame los, um Suguru anzusehen. „Ach ja? Ich denke kaum. Sie sieht aus, als würde sie schon bei der ersten richtigen Herausforderung das Handtuch werfen.“ Suguru hob eine Augenbraue. „So einfach lässt du dich also täuschen? Ich dachte, du hättest ein besseres Gespür für das Potenzial von Menschen.“ Satoru lehnte sich zurück, die Arme locker vor der Brust verschränkt. „Ich sehe, was ich sehe, Suguru. Und was ich sehe, ist jemand, der es nicht weit bringen wird.“ Suguru grinste herausfordernd. „Na gut, Satoru. Wenn du so sicher bist... Wollen wir wetten?“ Satorus Augen funkelten interessiert. „Worauf willst du hinaus?“ Suguru lehnte sich entspannt zurück. „Ich wette, dass du es nicht schaffst, aus ihr eine starke Jujuzistin zu machen. Jemanden, der sich tatsächlich behaupten kann.“ Satoru hob skeptisch eine Augenbraue. „Und was, wenn ich es doch schaffe?“ „Wenn du es schaffst,“ begann Suguru und ließ sich Zeit, bevor er fortfuhr, „dann übernehme ich eine Woche lang deine Missionen, egal wie langweilig sie auch sein mögen.“ Satoru lachte leise. „Und wenn ich verliere?“ Suguru zuckte mit den Schultern. „Dann übernimmst du eine Woche lang meine. Und ich werde mir die langweiligsten Missionen aussuchen, die ich finden kann.“ Satoru betrachtete Suguru einen Moment lang, bevor er grinste. „Du hast einen Deal.“ Er reichte Suguru die Hand, die dieser mit einem leichten Schmunzeln ergriff. „Mal sehen, ob du wirklich das Zeug zum Lehrer hast,“ fügte Suguru hinzu, während sie sich zurücklehnten und Ayame wieder ins Auge fassten, die nichts von der Wette ahnte, die gerade über ihr Schicksal abgeschlossen worden war.
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Fluch der Vergangenheit [JJK FF]
FanfictionAyame Fujimoto, eine junge Jujuzistin in Ausbildung, kämpft nicht nur gegen gefährliche Flüche, sondern auch gegen die dunklen Geheimnisse ihrer eigenen Familie. An der Seite von Satoru Gojo, einem überragenden Talent mit einer mysteriösen Aura, mus...