07 - Verborgene Herausforderungen

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Am nächsten Morgen klingelte der Wecker schrill, und Ayame schreckte abrupt aus dem Schlaf auf. Das sanfte Licht des anbrechenden Tages schlich sich bereits durch die Vorhänge, während sie blinzelte und versuchte, ihre Gedanken zu ordnen. Für einen Moment wusste sie nicht, wo sie war, doch dann blitzten die Erinnerungen an den gestrigen Tag in ihrem Kopf auf, insbesondere das Gespräch mit Satoru. Heute war der Tag, an dem ihr Training mit ihm beginnen würde - eine Tatsache, die ihr Herz schneller schlagen ließ.

Mit einem tiefen Atemzug setzte sie sich auf und ließ ihre Füße aus dem Bett gleiten, die kühle Luft ließ sie leicht frösteln. Ein Schauder lief ihr über den Rücken, nicht nur wegen der morgendlichen Kälte, sondern auch wegen der bevorstehenden Herausforderung. Der Gedanke an Satorus freche, selbstbewusste Art brachte sie kurz zum Schmunzeln, doch das flaue Gefühl in ihrem Magen wollte nicht weichen. „Ich darf nicht zu spät kommen," murmelte sie und begann, sich für den Tag vorzubereiten.

Sie griff nach ihrer Bürste und zog sie durch ihre langen, roten Haare, die in sanften Wellen über ihre Schultern fielen. Ihre Hände zitterten leicht, als sie die Bürste durch das Haar gleiten ließ. Mit routinierten Bewegungen band sie ihre Haare zu einem hohen Zopf zusammen, der ordentlich und dennoch kraftvoll wirkte - fast wie eine Kriegerin, die sich auf den bevorstehenden Kampf vorbereitete. Nachdem sie ihre Trainingskleidung angezogen hatte, trat sie schließlich vor den Spiegel und betrachtete sich einen Moment lang. Ihre grünen Augen spiegelten einen Hauch von Zweifel, aber auch einen unerschütterlichen Willen, sich zu beweisen. „Ich schaffe das," flüsterte sie leise zu sich selbst und nickte ihrem eigenen Spiegelbild zu, als ob sie sich Mut zusprechen wollte.

Sobald sie ihre Sachen zusammengepackt hatte, verließ Ayame ihr Zimmer und trat hinaus in den frischen Morgen. Die Luft war klar und kühl, und der Campus lag still und friedlich im sanften Licht des anbrechenden Tages. Ihr Herz klopfte laut in ihrer Brust, als sie über den Kiesweg lief, der sie zum Trainingsplatz führte. Mit jedem Schritt versuchte sie, ihre wachsende Nervosität zu unterdrücken, doch die Gedanken an das bevorstehende Training mit Satoru ließen ihre Schritte schwerer werden.

Als sie den Trainingsplatz erreichte, sah sie, dass Satoru bereits dort war. Er stand lässig in der Mitte des Platzes, die Hände tief in den Taschen seiner Uniformjacke vergraben, während er scheinbar gelangweilt in den Himmel starrte. Seine Schultern waren entspannt, seine Haltung fast provokant locker. Als er Ayame bemerkte, hob er leicht eine Augenbraue und ein schiefes Grinsen legte sich auf sein Gesicht, als hätte er gerade an etwas Amüsantes gedacht. „Na, Neuling, gut geschlafen?" fragte er, ohne sich großartig zu bewegen. Seine Stimme klang träge und fast gelangweilt, als ob ihm das bevorstehende Training kaum von Bedeutung wäre.

Ayame nickte schüchtern und presste die Lippen zusammen, bemühte sich jedoch, ihre Nervosität zu verbergen. „Ja, danke. Ich bin bereit," antwortete sie mit fester Stimme, obwohl sie spürte, wie ihre Hände leicht zitterten. Sie verschränkte die Finger ineinander, um das Zittern zu verbergen. Satoru zuckte kaum merklich mit den Schultern, als wäre es ihm völlig gleichgültig. „Na dann, los geht's. Mal sehen, ob du mich beeindrucken kannst, Neuling," sagte er und ließ die Worte beinahe gleichgültig über seine Lippen kommen, als ob er nichts weniger erwarten würde. Innerlich jedoch regte sich eine leichte Neugier, die er niemals offen zeigen würde. Seine Augen, verborgen hinter der Sonnenbrille, musterten Ayame intensiver, als sein entspannter Ausdruck vermuten ließ.

Als sie den Platz erreichten, deutete Satoru mit einem beiläufigen Nicken auf den Übungsbereich. „Wir fangen mit ein paar Schüssen an. Zeig mir, was du kannst." Seine Anweisung klang so beiläufig, als wäre es ihm nur eine Pflicht, die er schnell hinter sich bringen wollte, bevor er wieder etwas Interessanteres tun konnte. Doch er konnte nicht verhindern, dass sich sein Herzschlag leicht beschleunigte - eine Reaktion, die er sofort unterdrückte.

Fluch der Vergangenheit [JJK FF]Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt