Am nächsten Morgen war Ayame bereits vor Sonnenaufgang wach. Die kühle Stille der Morgendämmerung lag schwer auf dem Anwesen, und Ayame spürte, wie diese Leere in ihre eigenen Gedanken sickerte. Sie atmete tief ein, fühlte die Kälte der Luft auf ihrer Haut und begann sich mechanisch für die Rückkehr zur Schule vorzubereiten.
Vor dem Spiegel zog sie ihre Schuluniform an, die Stoffe fühlten sich kühl und glatt an, ein vertrauter Kontrast zur Schwere, die sie in ihrer Brust spürte. Ihr Blick war leer, als sie ihr Spiegelbild betrachtete, doch sie bemühte sich, die Fassung zu wahren. Sie strich ein letztes Mal über den Kragen und glättete die Falten ihres Rocks, bevor sie ihre Tasche nahm. Der Bogen, der ihr am gestrigen Tag übergeben worden war, lag in seiner schlichten Hülle, die Trageriemen fest um ihren Griff gewickelt. Ayame schlang ihn sich über die Schulter, ihr Kinn erhoben und die Augen entschlossen, als ob sie jeden Widerstand ausblenden wollte.
Ohne ein weiteres Wort verließ sie ihr Zimmer und trat auf den langen Flur, der sie zum Ausgang führen würde. Ihre Schritte hallten leise auf dem Boden, und sie fühlte den Schatten ihres Vaters in den stillen Ecken des Anwesens, doch sie hielt sich nicht auf, um ihn zu suchen. Sie wusste, dass er sie nicht aufhalten würde, aber der Gedanke, ein weiteres Wort mit ihm zu wechseln, lastete schwer auf ihrem Herzen. Schließlich blieb sie einen Moment am Eingang stehen, bevor sie sich umdrehte und dem Anwesen, das so viele Erinnerungen barg, den Rücken zukehrte.
Draußen herrschte eine feuchte Morgenluft, die sie einhüllte, als sie den Weg zum Bahnhof einschlug. Die Straßen waren leer, und die ersten Sonnenstrahlen begannen langsam, die Nebelschwaden zu durchdringen, die sich um die Bäume und Dächer legten. Als sie den Bahnhof erreichte, bestieg sie die nächste Bahn, die Richtung Tokyo fuhr, und ließ die vorbeiziehende Landschaft stumm an sich vorüberziehen. Die Bilder draußen waren wie ein verschwommenes Band, das sie in die Ferne zog, und Ayame spürte, wie ihre Gedanken in der Kühle der Morgendämmerung zu einem stillen Strom wurden.
Kurz bevor sie die Jujutsu High erreichte, machte sie einen Zwischenstopp an einem kleinen Kiosk in der Nähe des Bahnhofs. Sie kaufte sich ein einfaches Frühstück - eine warme Reisbällchen und ein kleines Fläschchen Tee. Das Gewicht der Mahlzeit fühlte sich merkwürdig fremd an, als ob ihr Körper sich gegen die Normalität wehrte, die dieser einfache Akt versprach. Doch sie zwang sich, ein paar Bissen zu nehmen, während sie sich auf den letzten Abschnitt ihres Weges vorbereitete.
Bald darauf stand Ayame vor dem großen Tor der Jujutsu High. Sie atmete tief ein, versuchte, die Kälte, die in ihrem Inneren pulsierte, zu vertreiben, und spürte, wie ihre Finger leicht zitterten. Die Mauer vor ihr wirkte plötzlich viel höher, die bekannte Umgebung hatte einen fremden, fast abweisenden Charakter angenommen. Doch sie wusste, dass dieser Moment kommen würde. Sie hob das Kinn, straffte die Schultern und schritt durch das Tor.
Mit jedem Schritt, den sie näher zum Gebäude des ersten Lehrjahrs ging, spürte sie eine vertraute Mischung aus Beklemmung und Anspannung, als sie den Flur entlangging. Gerade als sie das Klassenzimmer erreicht hatte, hörte sie die leise, klare Stimme von Yaga, die durch die Tür drang. Seine Worte, ruhig und fest, ließen sie innehalten, und für einen Augenblick stand sie da, das Herz in der Kehle, wie festgefroren.
Sie schloss die Augen, atmete tief ein und ließ ihre Hand zögerlich auf die Tür zuführen. Sie fühlte, wie die Schwere der vergangenen Tage sich in ihr sammelte, doch sie wusste, dass sie durch diese Tür gehen musste, dass der Moment gekommen war, in dem sie sich der Welt, die sie zurückgelassen hatte, wieder stellen musste. Ein letztes Mal atmete sie tief durch und klopfte schließlich leise an die Tür.
Yagas Stimme durchdrang die Stille des Flurs. „Herein," sagte er fest, seine Worte klangen wie ein Befehl und dennoch mit einem Hauch von Geduld, als ob er bereits wusste, wer vor der Tür stand.
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Fluch der Vergangenheit [JJK FF]
Fiksi PenggemarAyame Fujimoto, eine junge Jujuzistin in Ausbildung, kämpft nicht nur gegen gefährliche Flüche, sondern auch gegen die dunklen Geheimnisse ihrer eigenen Familie. An der Seite von Satoru Gojo, einem überragenden Talent mit einer mysteriösen Aura, mus...