6. Kapitel

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Heute war es soweit. Die Feier der Darwson war wie immer etwas pompös. Wie auch jeder reiche Familie musst diese mit ihrem Reichtum angeben. An jeder zweiten Tür waren Securety Männer in Anzügen, die die Macht der Darwson wiederspiegeln sollte. Alles reine Geldverschwendung. Der Anlass der Feier war der Geburtstag seiner Tochter Samantha. Sie wird 18 und soll so bald wie möglich einen reichen Mann heiraten, der die Firma vergrößern und übernehmen kann. Natürlich steht Andrew auch auf der Liste und natürlich und rein zufällig haben die Darwson in den letzten Jahren ein Treffen zwischen den beiden arrangiert. Es ist ja nicht so, dass sie selber in der Lage wären sich zu verabreden, aber ich denke die Familie wollte nichts dem Schicksal überlassen. Wenn man mal bedenkt, dass Andrew ein Jahr jünger ist als Samantha, dann ist es höchst unwahrscheinlich, dass sie sich von sich selbst aus daten wollen.

"Du weißt was du zu tun hast oder?", fragte mich Erin und bekam ein zustimmendes Nicken als Antwort.

"Ach, hallo Erin", empfing Jason uns mit offenen Armen. Er gab jeden von uns einen Französischen Kuss. Grund? Er war die letzten paar Monate im Ausland und da war das bei denen Standard.

"Avery, du bist aber groß geworden und so hübsch ich hätte dich fast gar nicht wieder erkannt", sagte Jason zu mir. Ich nickte und hörte wie Andrew, warum auch immer, sich hinter mir am kaputt lachen war.

"Andrew, mein lieber Junge. Wie geht es dir?"

"Gut Sir, danke der Nachfrage."

Also eins muss man ihm lassen, dafür das er so etwas wie eine männliche Schlampe ist, hat er gute Manieren.

"Nenn mich nicht Sir. Wir kennen uns doch schon so lange. Jason, bitte."

"Selbstverständlich, Jason."

Erin sah zu mir rüber und gab mir ein Zeichen zu gehen und das zu tun wozu ich eigentlich hier war.

"Wenn ihr mich entschuldigt, ich muss mir mal kurz die Nase pudern gehen", sagte ich höflich. Falls ihr nicht wisst was das heißt, es heißt so viel wie "Ich muss aufs Klo", nur vornehmer.

Ich ging Richtung Toilette, ging aber dann statt auf die Toilette in das Büro von Jason. Bodentiefe Fenster mit Sicht in den Garten, wo ein Teil der Feier stattfand. Dunkler Boden und teure Glas und Leder Möbel. Ich sah mich um und überlegte, wo ich die Suche beginnen konnte. Letztendlich entschied ich mich für den Computer. Schlauerweise war er mit einem Passwort gesichert. Hacken wäre einfach, wenn ich ein anderes elektrischen Gerät dabei hätte, was ich aber nicht habe. Ich gab das das Datum der Gründung seiner Firma ein und das war es nicht. Ich versuchte es noch mit vielen verschiedenen, aber bedeutenden, wichtigen Daten, aber keines wars.

"Versuch es mal mit 22-50-50", hörte ich eine Stimmer dicht neben meinem Ohr sagen. Ich erstarrte für einen kurzen Moment, drehte mich dann um und sah in ein lächelndes, junges, männliches Gesicht. Ich gab die Zahlen, die mir die Person genannt hatte ein und tatsächlich es klappte.

"Danke", murmelte ich."Gern geschehen und jetzt verrate mir mal bitte was du an dem Computer meines Vaters machst."

Ich sah ihn fragend an nachdem Motto "Dein Ernst?" und "Was stimmt nicht mir dir?". Er fing an leicht zu lachen.

"Ich suche nur etwas", gab ich dann als Antwort.

"Ja, ja das ist mir nicht entgangen und was wenn ich fragen darf?"Nein, darfst du nicht, denn ich weiß es auch nicht so genau...Das hätte ich ihm am liebsten als Antwort gegeben. Okay, ich tats auch und daraufhin fing er an zu lachen.

"Bin ich so lustig?", fragte ich ihn, wobei ich keine Antwort erwartet habe.

"Ja, das bist du in der Tat."Ich öffnete am Computer ein paar Dateien und Ordner fand aber nichts unauffälliges. Ich beschloss mir den Inhalt seines Computers auf einen Stick zu ziehen und den Inhalt zu Hause in Ruhe und ohne Person im Nacken zu durchsuchen.Gerade als ich aufstehen wollt um zu gehen hörte ich Stimmen von den Securety Männern. Sie haben verdächtige Geräusche in dem Zimmer gehört und wollten das Zimmer überprüfen.

Am liebsten würde ich mich so aus dem Staub machen wie auch sonst immer, doch der liebe Mister ich finde dich so lustig war mir im Weg. Ich sah mich verzweifelt nach einer Flucht oder Versteckmöglichkeit um, doch es gab keine. Der junge Mann, der mein panisches Verhalten bemerkt hatte, griff mein Handgelenk und zog mich rüber zum Sofa und drückte mich runter. Im selben Moment ging die Tür auf und 2 Securety Männer sahen uns an.

"Gibt es ein Problem die Herren?", fragte die Person, dessen Name ich nicht kannte und die über mir lag.

"Nein, Sir. Wir haben nur seltsame Geräusche aus dem Zimmer hier gehört. Tut uns Leid", sagte der eine und verschwand.

"Du kannst wieder Atmen", sagte Mr. Unbekannt und setzte sich auf das Sofa, während dem ich anfing zu Atmen und mich langsam aufrappelte. Ich murmelte ein leises Danke.

"Also jetzt sag mal, was suchst du?", fing er wieder an mich auszufragen.

"Wie gesagt, so genau weiß ich es auch nicht."

"Und wer hat dich geschickt?"

"Das kann ich leider nicht sagen-"

"Weißt du denn wenigstens deinen Namen und darf ich den erfahren?", grinste er mich an. Nein, ich weiß meinen richtigen Namen nicht, aber wenn ich ihn weiß, wirst du nicht die erste Person sein die ihn erfahren wird.

"Avery.""Avery...schöner Name."

"Danke."

"Lucas Darwson", sage er und reichte mir seine Hand.

"Warum hilfst du mir?"

"Warum nicht? Ich mein mein Vater hat nichts zu verbergen. Zumindest behauptet er das immer."

Er stand auf und ich sah ihn diesmal richtig an oder zumindest so gut wie es geht, denn im Dunkeln sieht man nicht so gut. Was ich aber erkennen konnte war, dass er gut gebaut, groß war und dunkle Haare hatte. Seine Gesichtszüge waren nicht hart und kantig, aber auch nicht zu weich. Er sah gut aus, aber wesentlich älter als ich. Vielleicht 20?

"Du kannst auch ein Bild von mir machen. Das hält länger", sagte er mit einem breiten Grinsen auf seinem Gesicht.

Wie du willst, dachte ich mir. Ich zog mein Handy raus und schoss ein Bild von ihm. Er fing an zu lachen und sagte: "Das hast du jetzt nicht wirklich gemacht oder?"

"Doch, du hast es mir doch angeboten", gab ich belustigt zurück. "Darf ich fragen wie alt du eigentlich bist?"

"19", gab er zu Antwort.

"Ich wusste nicht, das Samantha einen älteren Bruder hat."

"Ja, das wissen nur wenige."

"Und warum?"

"Ich lebe-", fing er an wurde dann von meinem Handy unterbrochen.

"Tut mir leid, aber ich muss dich jetzt leider verlassen. Du kannst mir die Geschichte ja ein anderes Mal erzählen."

Er nickte und ich ging.

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Nonexistent// #Wattys2015Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt