Kapitel 1: Neue Stadt, neues Leben

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Perries Sicht

„Hast du alles fertig?", schrie Mom durch die ganze Wohnung. Ich schaute mich noch ein letztes Mal in meinem Zimmer um, bevor ich es nie wieder zu Gesicht bekomme. „Komm schon. Das Taxi ist schon da. Wir haben eine lange Fahrt vor uns." Diesmal war ihre Stimme eindringlicher. „Ja, ich komme doch schon." Ich ging nochmal durch alle Zimmer. Man, wie ich das alles vermissen werde. Tschüss, mein altes zu Hause auf dem Land. Ich ging die Treppen durch den Hausflur nach unten. Plötzlich fiel mir jemand von rechts um den Hals, sodass ich kaum noch Luft bekam. Erst nachdem sich der Griff löste, konnte ich sehen mit wem ich es zu tun hatte. Es war Emily. „Ich werde dich so vermissen Perrie. Ich werde immer an dich denken. Bitte vergiss mich nicht. Ich bin schließlich deine beste Freundin. Und du musst mir unbedingt aus London schreiben. Ich meine... es sieht ja nicht mal so aus, als ob du dich irgendwie freuen würdest oder so. Aber ich meine," ich unterbrach sie, „Ich freue mich ja nicht mal." Dann ließ ich meinen Gefühlen freien Lauf und fing an zu weinen. Sie nahm mich in den Arm. „Nicht weinen. Du bist doch ein großes Mädchen." Ich weiß, dass sie mir damit nur Mut machen will. Aber sie schafft das nie. „Komm jetzt Perrie. Wir müssen jetzt los." Dieser Satz holte mich wieder in die Realität zurück. Ich sah Emily an. „Du weißt, dass das jetzt ganz schlimm wird?" Sie lächelte. „Ich weiß. Aber ich komm dich besuchen und du kommst mich besuchen." „Versprochen." Ich ging zum Taxi, in dem meine Mutter schon ungeduldig wartete. Ich drehte mich noch ein letztes Mal um. Ich sah wie Emily die Tränen über die Wangen liefen. „Tschüss." Sagte ich und stieg ein. Ich winkte zum Abschied. Dann fuhren wir den langen Weg in meine neue Heimat, London, England. Ich bin nur ein dummes Bauernmädchen. Wie soll ich da nur klarkommen? Ich steckte mir meine Kopfhörer ins Ohr und hörte Musik. Ich sah dabei zu, wie die bekannte Umgebung immer fremder wurde. Naja, ein Mädchen aus Nordirland, vom Land, nach London, in die Großstadt? Ich wurde ja nicht einmal gefragt ob ich überhaupt dahin will. Aber ich muss ja. Seitdem meine Mutter ihren neuen Macker hat, hört sie überhaupt nicht mehr zu, wenn ich mit ihr rede. Und jetzt ist der Zeitpunkt gekommen, wo wir zu ihm ziehen. Man, ich werde das Alles vermissen. Selbst diese dummen, albernen Jungen aus meiner Klasse. Bei diesem Gedanken, musste ich anfangen zu schmunzeln. Ich dachte grade daran, wie sie einmal die Tafel mit Seife eingeschmiert hatten. Auf Seife schreibt die Kreide ja nicht. Also verlief die Stunde ganz chillig. Bei diesen Gedanken schlief ich ein.

Auf einmal zucke ich zusammen. Draußen war nur lautes Autogehupe zu hören. Ich rieb mir die Augen und schaute auf die Uhr. Es war mittlerweile wieder hell draußen. Und das anscheinend schon eine ganze Weile. Es war schon wieder um vier. Als meine Mom dann merkte, dass ich wach war, erklärte sie mir, dass wir in London sind, aber im Stau stecken. Erst jetzt merkte ich ,dass meine Musik gar nicht mehr lief. Es war die ganze Zeit die Musik im Radio. Ich schaute nach draußen. Im Radio lief eines meiner Lieblingslieder, Kiss You von 1D. Diese Jungs sind einfach unglaublich, aber auch unerreichbar. Ich traute meinen Augen nicht. Überall Plakate von 1D. Stimmt ja, die wohnen doch auch alle hier! Diese Erkenntnis traf mich wie ein Schlag. Dann gibt es ja doch was positives daran, in London zu wohnen. Na gut, gegen London ist Nordirland gar nichts. Hallo, ich wohne ab sofort in London!

Wir fuhren aus dem Stau raus und bogen in eine Straße ein, wo überall super schicke, riesige und protzige Villen standen. Vor dem wohl schönsten Haus das ich je gesehen habe, blieb der Wagen stehen. Aus diesem Haus kam der Freund von meiner Mutter, Peeta. Er öffnete meiner Mom die Tür. Als ich dann auf der anderen Seite aussteigen wollte öffnete sich die Tür. Ich schaute mich um. Keiner war da. Da schaute ein kleiner Junge hinter der Autotür hervor. Er sprang mir förmlich in die Arme. Den hatte ich ja fast vergessen. Aber wie kann man Jake nur vergessen? Jake war der Sohn von Peeta und wohnt jeweils eine Woche bei seiner Mom auf dem Land, und eine Woche hier in London. Der tat mir schon ein bisschen leid. Aber ich kann daran ja nichts ändern, leider. Ich würde ihn mit aufs Land nehmen. Ich lächelte heute zum ersten Mal.

I'm in love with you, and all your little things.Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt