PaddyAls der Wecker sie am nächsten Morgen unsanft aus dem Schlaf riss, fühlte Paddy sich etwas besser. Der Anblick seines Liebsten neben ihm zauberte tatsächlich ein Lächeln auf sein Gesicht. Die Nacht war noch wunderschön und intensiv gewesen, ihre Sehnsucht nacheinander hatte sie beide doch noch übermannt. Paddy beugte sich vor und küsste sanft Marks bärtiges Kinn und den Mund. Es war gut, dass er mit Jamila wenigstens immer einen Grund hatte aufzustehen, mit Marks Rückkehr jetzt einen zusätzlichen. Vielleicht wäre er sonst in den letzten Tagen gar nicht aus dem Bett gekommen.
»Ich steh schon auf und mach ihr Frühstück«, hörte er Mark murmeln und schmunzelte. »Kannste mal auspennen.«
»It’s okay«, erwiderte Paddy. »Bin nicht mehr müde. Naja, schon irgendwie, aber… nicht müde, sondern…« Er hob die Schultern.
Mark schaute ihn besorgt an. »Schlapp?«, fragte er treffend.
Paddy seufzte. »Dabei warst du die ganze Zeit im Studio und…«
»Eh eh«, mahnte Mark sofort. »Das hatten wir doch schon. Wie’s dir geht, zählt. Du bist geschafft, also ist das so. Egal was mit mir ist.«
Paddy fuhr sich müde durch die verwuschelten Haare. »Aber ich wollte mit euch frühstücken.«
»Dann mal ab unter die Dusche«, grinste Mark und schälte sich aus der warmen Decke. »Ich hab Kaffeedurst.«Jamila war schon in der Küche, als Paddy etwas später dazu kam. Mark war noch im Bad und er nutzte die Gelegenheit direkt. »Guten Morgen, love«, sagte er und war froh, dass Jamila ihn noch umarmte. »Listen, Jamila, ich… bin nicht böse auf dich, okay? Mir geht es gerade nicht so gut, das hat aber gar nichts mit dir zu tun. Das... wird schon wieder.«
»Das hat Papi Mark auch gesagt«, meinte Jamila. »Bist du wirklich nicht böse?«
»Nein, bin ich nicht«, bekräftigte Paddy und gab ihr einen Kuss auf die Stirn. »Wir schaffen das schon, okay?«
»Darf ich heute Abend mal Onkel Wincent und Onkel Alvaro anrufen?«, fragte Jamila.
»Na klar«, meinte Paddy und begann rasch, Butter, Käse, Wurst und Marmelade auf den Tisch zu stellen und den Toaster einzuschalten. »Musst du doch nicht fragen. Wir… können vielleicht auch irgendwas zusammen machen, wenn du aus der Schule kommst.« Er hatte noch keinen Plan, was, aber vielleicht hatte Mark eine Idee. »Wir können auch ein bisschen Musik machen, wenn du möchtest.«
»Aber ich hab doch heute Nachmittag Volleyball mit Sophia«, erinnerte Jamila ihn.
»Stimmt«, nickte Paddy und lächelte, weil Mark in die Küche kam. »Naja, dann machen wir morgen Musik. Läuft ja nicht weg.«Als Jamila sich nach dem Frühstück verabschiedet hatte, um zur Bushaltestelle um die Ecke an der Straße zu laufen, griff Paddy zu seinem Handy. »Was hast’n vor?«, fragte Mark, der noch an seiner zweiten Tasse Kaffee nippte.
»Pino anrufen«, seufzte Paddy. »Muss ich jetzt mal endlich machen.« Jetzt, wo Mark da war, hatte er auch genug Kraft dafür. Er konnte nicht erklären, wieso das so war, waurm Mark ihm die Kraft gab, die Dinge durchzuziehen. Er hatte auch längst aufgegeben, das zu hinterfragen. Es war einfach so.
»Er wird dir schon nicht den Kopf abreißen«, scherzte Mark. »Grüß mal.«
Als Paddy las, dass Pino auf seine nächtliche Nachricht mit einem lieben »Lass dir Zeit, wollte nur hören, wie es euch geht nach Südafrika« geantwortet hatte, überrollte ihn wieder das schlechte Gewissen. Sie waren langjährige Freunde, aber natürlich hatte Pino auch einen Job, und der war nun einmal, sein Manager zu sein.
»Na, isser nicht sauer, oder?«, schmunzelte Mark.
»Nein, ist ja schon gut«, erwiderte Paddy. »Trotzdem ruf ich ihn an.«
Pino nahm das Gespräch sofort entgegen. »Hi Pino, sorry, wirklich«, sagte Paddy. »Ich… war nicht so leicht die letzte Woche.«
»Weiß ich doch, Patrick«, meinte Pino verständnisvoll. »Ich hab nicht erwartet, dass du mich sofort zurückrufst. Wie... geht’s dir denn?«
Natürlich war klar, was Pino meinte und Paddy seufzte. »Wird schon«, wich er jedoch aus. Er erzählte ein wenig, dass sie zuhause geblieben waren und so. »Ich… habe aber noch nichts angefangen oder so.«
»Patrick«, sagte Pino. »Ich hab jetzt nicht damit gerechnet, dass du mir den nächsten neuen Song komplett fertig um die Ohren haust.«
Mark grinste, weil Paddy sich verlegen räusperte. Vermutlich konnte er sich denken, was Pino sagte. »Nein, aber…«
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A Thousand Doubts
Romance2023. Nach der Jubiläumsstaffel von Sing meinen Song kehren Paddy und Mark in den Alltag zurück. Mark reist direkt nach Berlin zu den Proben mit seiner Band für die jährliche Clubtour, Jamila ist mehr und mehr mit ihren Freundinnen unterwegs und all...