two red, one orange

eleven

Verschlafen wollte Oscar seine Arme von sich strecken, da bemerkte er das Gewicht auf seiner Brust. 

Dieses Gewicht stellte sich als Charles heraus, welcher friedlich vor sich hin summte und kleine Kreise auf die bedeckte Brust des Australiers zeichnete. 

Nachdem sie Pizza bestellt, gegessen und dabei über alles, was so zwischen ihnen passiert war, geredet hatten, war die Stimmung wieder wie vorher. 

Es gab kein böses Blut zwischen ihnen und niemand war eifersüchtig – dazu gab es ja auch keinen Grund, denn sie waren alle Single und somit war das in Ordnung. 

Sie fanden es sogar ziemlich unterhaltsam über ihre verschiedenen Erfahrungen, nicht nur untereinander, sondern auch mit Ex Partnern, zu plaudern, als wäre es das Normalste auf der Welt. 

Sie sprachen über Vorlieben und No-Gos bei Partnern, egal ob vergangen oder zukünftig. Sie fühlten sich einfach losgelöst. 

Irgendwann hatte Oscar dann begonnen von seinen Gefühlen für Charles zu erzählen, während dieser gerade im Bad war. 

Der Australier hatte sich über den Abend hinweg nicht getraut auch nur ein Wort bezüglich seiner aktuellen Gefühlslage zu äußern. 

Auch bei Carlos viel es ihm schwer, denn immerhin war es sein Teamkollege und guter Freund und Oscar war gerade aus einer ungesunden Beziehung gekommen, weshalb der Spanier Angst hatte, Oscar könnte sich einfach nach jemandem sehnen, der ihn richtig behandelt. 

Doch der McLaren-Pilot war sich sicher. Und er hatte auch die Vermutung, dass der Monegasse ähnlich fühlen könnte und genau das bestätigte auch die aktuelle Situation. 

Der Ältere auf ihm und er unter ihm. 

Nach einigen langen Stunden waren sie alle müde geworden und hatten sich kurzerhand dazu entschieden in Oscars Wohnzimmer ein Matratzenlager aufzuschlagen. Sie hatten Matratzen, Kissen und Decken geholt und auf dem Boden des Raumes verteilt und es sich so gemütlich gemacht. 

Eigentlich waren sie mit viel Abstand eingeschlafen – wie es platonische Freunde eben tun – doch Charles konnte sich einfach nicht zurückhalten. 

Wieso musste der Australier auch so verdammt gut aussehen, sogar beim Schlafen. 

Deshalb hatte er sich irgendwann einfach an ihn gekuschelt und da er keine Regung gezeigt hatte, war er der Meinung, dass das schon so in Ordnung geht. 

Auch jetzt hat der Monegasse noch nicht bemerkt, dass sein menschgewordenes Kissen wach war. Oscar hatte allerdings auch nicht vor, diesen Zustand so schnell zu ändern, denn dafür genoss er die Nähe viel zu sehr. 

Der Jüngere war fast schon wieder eingeschlafen, als er plötzlich etwas Warmes an seinem Hals spüren konnte. Ganz vorsichtig und sanft spürte er dort die weichen Lippen des Monegassen. 

Behutsam und fast ehrfürchtig drehte er seinen Kopf ein wenig zur Seite, um dem Älteren mehr Spielraum zu geben. Dieser verstand die Aufforderung sofort und begann leicht in die Haut zu beißen und daran zu saugen. 

Als er vom Jüngeren abließ, begutachtete er sein Werk und strich sanft mit den Fingern darüber, ehe er mit diesen die Konturen von Oscars Gesicht nachzeichnete. 

Er konnte spüren, wie sich unter seinen Berührungen eine Gänsehaut bildete. Danach begann er mit dem Saum seines Shirts zu spielen, bevor er eine Hand locker darunter gleiten ließ. 

Langsam fuhr er damit die Konturen der Muskeln und die Seiten entlang. Diese Geste entlockte dem Australier ein leises Wimmern, was der Ältere mit einem verschmitzten Grinsen auf den Lippen hinnahm. 

„Darf ich mich revanchieren?", flüsterte Charles nach einer Weile in die Dunkelheit. 

Oscar musste nicht überlegen, er wusste sofort was der andere damit meinte und ehe er sich versah, huschte schon ein leises „Ja" über seine Lippen. 

Wieder verteilte Charles sanfte Küsse am Hals und Kiefer des anderen und erfreute sich an dessen Reaktion. 

Oscar hatte Bilder vor seinem inneren Auge. 

Bilder von Charles, wie er ihm die Lippen auf den Mund presst und sich langsam an seinem Oberkörper entlang küsst. 

Bilder von Charles, als er vor diesem kniete und quälend langsam seine Erektion in seinen Mund gleiten ließ. 

Bilder von Charles, als dessen Beine fast nachgegeben haben, nachdem er sich in ihm ergossen hatte. 

Bilder von Charles, als er danach einfach in seinen Armen zusammengesackt war und er ihm sanft durch die Haare gestrichen hatte. 

Oscar war so in seine Gedanken vertieft gewesen, dass er nicht bemerkt hatte, wie Charles ihm sein Shirt nach oben geschoben hat und nun seinen Oberkörper verwöhnte. 

Er küsste sich seinen Weg nach unten zum Hosenbund des Jüngeren, ehe er eine Hand in seinen Schritt drückte. 

Wimmernd stöhnte Oscar auf und drückte sich dem anderen entgegen. Charles konnte nur grinsen. 

Dann zog er ihm die Hose mit einem Ruck von den Beinen und entblößte somit die ziemliche deutliche Erektion. Der Australier quietschte unmännlich auf, wurde allerdings von einem Paar Lippen auf seinen gestoppt. 

Es waren nicht Charles', dafür waren sie zu voll. 

Praktisch gesehen gab es nur eine Möglichkeit, wessen Lippen es waren, doch daran konnte Oscar gerade nicht denken. 

Er krallte seine Finger in die Haare von Carlos, welcher der Unbekannte war, der ihn so hingebungsvoll küsste und bäumte sich zeitlich Charles entgegen, welcher gerade mit seiner Mitte beschäftigt war. 

Oscar konnte nicht mehr klar denken. 

Alles, was er spürte versetzte ihn in reinste Ekstase. 

Niemals hätte er damit gerechnet, dass dieser beschissene Tag so eine Wendung nehmen würde. 

Niemals hätte er gedacht, dass er heute so enden würde. 

Die beiden Männer um, über, neben ihm verwöhnten ihn mit so einer Sorgfalt, dass sie deren gleichen suchte. 

Doch er genoss jede verdammte Sekunde, denn wann würde er das schon jemals wieder erleben?