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„Mensch Bia, was soll ich denn machen?", fragte Oscar verzweifelt in den Hörer, an dessen anderen Ende seine beste Freundin Bianca saß.

„Hast du niemanden mit dem du über den Kuss sprechen kannst? Ich meine, es müssen ja nicht direkt Carlos oder Lando sein aber", die McLaren-Pilotin legte eine Denkpause ein, „was ist mit Charles?"

„Was soll mit ihm sein?", hakte Oscar verwirrt nach.

„Mensch Os, du sollst mit ihm reden. Immerhin ist Carlos sein Teamkollege und kennt ihn deshalb besser als jeder andere."

„Aber ich hab doch nie etwas mit ihm zu tun, kommt das nicht komisch, wenn ich plötzlich mit ihm über meine Gefühle spreche?"

„Os... Nein kommt es nicht und ich muss jetzt auch los, aber versprich mir, dass du mit ihm redest, ihr seid nur noch heute zusammen, bevor ihr alle nach Hause fliegt", und damit beendete Bianca das Gespräch und ließ Oscar wieder mit seinen Gedanken allein.

Der Kuss mit Carlos wollte ihm einfach nicht aus dem Kopf gehen, genauso wenig wie das Gespräch mit Lando und das zeigte sein blaues Auge nur allzu deutlich.

Ob er wirklich mit Charles sprechen sollte? Eigentlich hatte seine beste Freundin immer recht, weshalb er Instagram öffnete und Charles eine Nachricht schrieb.


Oscar

Hey, ich weiß, dass kommt jetzt plötzlich, aber hättest du kurz Zeit?


Zu seiner Verwunderung musste er keine zwei Minuten auf die Antwort warten.


Charles

Hey Oscar, alles klar bei dir? Klar, mein Flug geht erst heute Nacht. Wo willst du dich treffen?

Oscar

Super, du könntest einfach auf mein Zimmer kommen, wenn das ok ist. Sonst können wir uns aber auch woanders treffen. Wie du willst.

Charles

Deine Zimmernummer?

Oscar

278


Daraufhin folgte keine Nachricht mehr. Charles hatte die Nachricht noch gelesen, bevor er offline gegangen war und das verunsicherte Oscar.

Was, wenn Charles doch nicht kommen wollen würde?

Was, wenn er denkt, er sei ein Baby, das nicht alleine klarkommt?

All diese Gedanken drehten sich in seinem Kopf als es plötzlich an der Tür klopfte. Der McLaren-Pilot öffnete und dort stand niemand geringerer als Charles Leclerc.

„Hey, du bist wirklich gekommen", waren die ersten Worte die Oscars Mund verließen. Der Monegasse schob sich an ihm vorbei ins Zimmer und setzte sich aufs Bett bevor er antwortete:

„Natürlich bin ich gekommen. Deine Nachrichten haben sich nicht gut angehört, außerdem musst du keine Angst haben, mir zu schreiben."

Oscar stand der Mund offen, denn mit so viel Einfühlungsvermögen hatte er nicht gerechnet, zudem dachte er nicht, dass seine Nachrichten so offensichtlich sind. Dabei stand er immer noch in der Mitte des Raumes und wusste nicht so recht, was er nun tun soll.

Plötzlich stand der Ferrari-Pilot auf, trat auf den Australier zu und blieb kurz vor ihm stehen. Dieser hob sein Kinn leicht an und schloss somit seinen Mund.

„Ich, uhm, also...", begann Oscar, doch fand nicht die richtigen Worte.

„Du hast Carlos geküsst", flüsterte Charles, während er seine Hand am Kinn des Jüngeren entlang wandern ließ.

„Woher weißt du-", wollte er beginnen, doch wurde wieder vom Monegassen unterbrochen.

„Woher ich das weiß? Carlos war gestern nicht nur bei dir, nein, er war auch bei mir und er hat mich gefickt", beendete sein Gegenüber seine Frage und schloss auch direkt die Antwort dran, wobei er die letzten fünf Worte nur ganz zart hauchte.

Sie ließen den Australier erzittern. Er konnte immer noch keinen klaren Gedanken geschweige denn Satz fassen.

„Möchtest du, dass ich es ihm gleichtue?", fragte sein Gast nun mit rauer Stimme die Antwort war für den Australier klar.

Oscar wusste nicht was ihn dazu trieb, doch ihm nächsten Moment schob er Charles an der Hüfte von sich, drückte ihn gegen die Wand, nur um ihm im nächsten Moment die Lippen auf den Hals zu pressen.

Wieso er die Eigeninitiative ergriff, wusste er nicht. Er wusste allerdings, dass das hier absolut keine gute Idee war. Eigentlich wollte er mit Charles über den Kuss mit Carlos, von dem der Ältere anscheinend etwas wusste, sprechen, doch das konnte warten.

Oscar konzentrierte sich einzig und allein auf den Mann vor sich, dessen Hände in diesem Moment unter sein Shirt fuhren und ihm so eine Gänsehaut bescherten.

Er löste seine Lippen vom Hals des Älteren und betrachtete stolz sein Werk, bevor er ihm einfach das Shirt über den Kopf zog, um seinen Weg fortzusetzen.

Oscar war nervös, er hatte schließlich keine Erfahrung hierin, doch er tat einfach was sich richtig anfühlte und anscheinend gefiel es dem Monegassen.

Als er jedoch an seinem Hosenbund ankam, zögerte er kurz, bevor er ihm diese doch einfach abstreifte und somit das letzte Stück Haut entblößte.

Unsicher starrte er auf die Länge vor sich.

„Du musst nicht-", wollte Charles ansetzen, doch da war es schon geschehen.

two red, one orangeWo Geschichten leben. Entdecke jetzt