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Nach langer langer Zeit geht es hier endlich weiter. Eure Wartezeit hat ein Ende und nun viel Spaß beim Lesen :)

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Der Boden unter mir war unerbittlich hart, und der Schmerz, der durch meinen Körper schoss, war intensiver, als ich erwartet hatte. Knapp bin ich dem Biss entkommen, doch die Panik schnürte mir die Kehle zu, und jeder Atemzug wurde zur Qual. „Was war das?", presste ich hervor, während ich mir den Hals hielt, als könnte ich so den Schmerz lindern. Der Kuran hatte mir den Rücken zugewandt, seine Gedanken schienen weit weg. „Du solltest jetzt gehen, Lucy", sagte er, und seine Stimme hatte einen unerbittlichen Unterton, der keinen Widerspruch duldete. Ich wusste, dass es klüger war, seinem Befehl zu folgen, als seine Geduld weiter zu strapazieren. „Ich werde mit dem Direktor über den Vorfall sprechen", fügte er hinzu, ohne sich zu mir umzudrehen. Sofort setzte ich mich in Bewegung, rannte durch die Gänge, das Adrenalin peitschte meine Schritte an. Endlich hatte ich das Wohnheim hinter mir gelassen und stürzte nach draußen, wo ich nach Luft schnappte, als wäre ich gerade dem Ertrinken entkommen. Erst jetzt fiel mir wieder ein, dass ich Yuki verletzt hatte. Panik ergriff mich erneut - sie war nicht mehr dort, wo ich sie zuletzt gesehen hatte. Ohne zu zögern, rannte ich zur Krankenstation, meine Lungen brannten, und erst als ich vor der Tür stand, kam ich völlig außer Atem zum Stillstand.

Während sich mein Atem allmählich beruhigte und mein Herzschlag langsamer wurde, knarrte plötzlich die Tür neben mir. Das Geräusch ließ mich zusammenzucken, und mein Puls beschleunigte sich wieder. Vor mir stand Zero, seine Augen weiteten sich für einen Moment vor Überraschung, doch dann verwandelte sich sein Blick in eiskalten, brennenden Hass. Ohne Vorwarnung packte er meine Schulter und drückte mich mit erschreckender Kraft gegen die Wand. „Dass ausgerechnet du es wagst, hier aufzutauchen, nachdem du Yuki so zugerichtet hast!" Seine Stimme war ein bedrohliches Zischen, voll von unterdrücktem Zorn, der jeden Moment explodieren könnte. Und obwohl seine Wut berechtigt war, lähmte mich die Angst, die in seiner Nähe immer stärker wurde.

„Zero, bitte, ich kann das alles erklären", flehte ich, doch noch bevor die Worte meine Lippen vollständig verlassen hatten, wusste ich, dass es zwecklos war. Der Hass in seinen Augen war so tief, so unversöhnlich, dass ich mich fragte, ob er jemals wieder etwas anderes für mich empfinden könnte. „Ich will deine Ausreden nicht hören, du..." Doch bevor er seinen Satz vollenden konnte, griff eine starke Hand nach seinem Arm und riss ihn mit einer Geschwindigkeit herum, die uns beide überraschte. Im nächsten Moment lag Zero auf dem Boden, noch bevor er begreifen konnte, was passiert war.

„Reiß dich zusammen, Junge!" Die donnernde Stimme gehörte niemand anderem als Toga, der wie aus dem Nichts aufgetaucht war. Ob er gerufen worden war oder einfach zur richtigen Zeit am richtigen Ort auftauchte, wusste ich nicht, aber seine Anwesenheit war wie ein Blitz aus heiterem Himmel. Zero murmelte etwas Wütendes, während er sich mühsam aufrichtete. Sein Blick wanderte ein letztes Mal in meine Richtung, voller unausgesprochener Drohungen, bevor er sich abrupt abwandte und verschwand. Mit einem leisen Seufzer der Erleichterung ließ ich die Anspannung aus meinem Körper entweichen, doch das Gefühl der Bedrohung war noch nicht ganz verschwunden. Toga stand immer noch da, und in seinen Augen las ich, dass er mehr als nur ein paar Worte für mich übrig hatte.

„Folge mir!" Toga's Befehl war knapp, doch die Dringlichkeit in seiner Stimme ließ keinen Widerspruch zu. Ohne zu zögern, setzte ich mich in Bewegung, auch wenn ich ursprünglich nur wissen wollte, wie es Yuki geht. Der Gedanke an sie ließ mich nicht los, doch Toga führte mich unnachgiebig durch ein Labyrinth von Gängen, die immer dunkler und bedrückender wurden, je tiefer wir gingen. Ein unheimliches Echo unserer Schritte hallte durch die engen Korridore, und ein kaltes Unbehagen kroch mir den Rücken hinauf. Irgendwann blieb Toga stehen und öffnete eine schwere Tür, die leise knarrend aufschwang.

Hinter der Tür erstreckte sich ein Raum, der von der Zeit gezeichnet war - Regale voller alter Bücher, die den Geruch von Staub und Geheimnissen verströmten. Die Luft war dick und schwer, als würde sie von den unzähligen Geschichten, die in diesen Bänden verborgen lagen, erdrückt. „Was machen wir hier?", fragte ich, während ich den Raum mit einem Gefühl des Unbehagens betrachtete. Es war, als hätte ich die Schwelle zu einem verborgenen Teil der Vergangenheit überschritten, einem, der besser unberührt geblieben wäre.

Toga drehte sich langsam zu mir um, seine Miene verschlossen. „Hier sind alte Berichte aus vergangenen Zeiten. Wir müssen herausfinden, warum ausgerechnet du das Ziel eines Reinblüters bist." Die Worte trafen mich unerwartet - ich hatte eher mit einer Strafe oder zumindest einer scharfen Rüge gerechnet, aber das? Ich starrte die verstaubten Regale an, die bis zur Decke reichten, und die schiere Menge an Informationen, die vor uns lag, ließ ein Gefühl der Ohnmacht in mir aufsteigen.

„Wo fangen wir da an?" Meine Stimme war kaum mehr als ein Flüstern, als ich versuchte, die Aussichtslosigkeit der Situation zu begreifen.

Toga seufzte tief, und zum ersten Mal schien er unsicher. „Theoretisch am Anfang", murmelte er, doch es klang mehr nach einer Kapitulation vor der überwältigenden Aufgabe, als nach einem Plan. Ohne weitere Worte begannen wir zu suchen - ich in einer Ecke, er in der anderen. Doch die Bücher enthielten nur kryptische Hinweise, und die fehlende Richtung machte die Suche nahezu hoffnungslos. Was auch immer diese alten Schriften enthielten, es musste etwas mit mir zu tun haben, mit einer Besonderheit, die ich selbst nicht verstand. Die Stille des Raumes schien uns zu umhüllen, als würden die Schatten der Vergangenheit selbst über uns wachen, während wir verzweifelt nach Antworten suchten, die sich hartnäckig in den vergilbten Seiten verbargen.

Dunkle Begierde [Kaname Kuran - FF]Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt