Es sind einige Jahre vergangen, seitdem Yoongi sein Heimatland und damit seine Freundesgruppe, sowie seine große Liebe Young zurückgelassen hat. In L.A. arbeitet er als Songwriter und Producer einer kleinen Plattenfirma, doch trotz harter Arbeit sch...
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Ich hatte keine Ahnung, worauf ich mich da eingelassen hatte. Schon auf dem Weg zu dem Restaurant, in dem Young kurz nach unserem Gespräch eine Reservierung gemacht hatte, schwitzten meine Hände wie verrückt. Vielleicht wäre ich nicht ganz so nervös, würde ich nur auf meine alten Freunde treffen. Eine kleine vertraute Gruppe, auch, wenn wir uns lange nicht gesehen hatten und uns nicht auf dem besten Fuß erwischten. Diese Großgruppe allerdings, aus unbeteiligten Dritten ... ich konnte nicht einschätzen, was das werden würde. Ob ich so überhaupt mit Tae, Jimin und Himari ins Gespräch kommen würde? Vielleicht würden sie es vermeiden, weil es genügend andere Gesprächspartner geben würde. Young fuhr mit ihren Freundinnen vom Entertainment zum Restaurant, ich nahm Hoseok mit, immerhin waren wir heute auch zusammen mit dem Auto hergefahren. Hoseok schien meine Nervosität nicht zu bemerken, denn er diktierte mir entweder den Weg zum Restaurant, sang den Song mit, der gerade im Radio lief oder erzählte mir etwas. Normalerweise hätte mich das schnell wieder runtergebracht, Hoseok hatte ein Talent dafür, Leute locker zu machen. Aber heute Abend nützte es nichts. Immerhin sah ich meine alten Freunde wieder, die ich von meinem Leben abgeschnitten hatte und sie waren noch immer sauer.
Wie Young schon vorgewarnt hatte, waren die Möglichkeiten zu parken hier nicht gut. Wir parkten in einem Parkhaus in der Nähe und mussten noch knapp zehn Minuten zum Restaurant laufen. Auf dem Weg, den wir zu Fuß zurücklegten, merkte Hoseok dann auch schnell, dass ich gerade ziemlich unterging. "Alles okay, Yoongi?" "Geht. Ich sehe die anderen wieder. Keine Ahnung, ob das 'ne gute Idee war." Hoseok legte einen Arm um meine Schulter und gab mir einen aufmunternden Klapps auf die Schulter. "Das wird schon. Ich bin da, Young ist da und sie scheint dir verziehen zu haben. Wenn die anderen dich nicht einmal anhören wollen, dann ist das ihr Problem." "Aber sie sind zurecht wütend." Hoseok seufzte und steckte die Hände in seine Jackentaschen. "Mag sein, aber es sind mittlerweile auch ziemlich viele Jahre vergangen. Ihr seid alle erwachsen. Es gibt Dinge, über die man reden kann, statt sich gegenseitig zu ignorieren. So sehe ich das." Ich nickte. Hoseok hatte schon recht. Die Chance, mich zu erklären, hatte ich mindestens verdient. Was die anderen danach für sich entschieden lag nicht mehr in meiner Hand, aber zumindest meine Entschuldigung sollten sie hören und meine miserablen Beweggründe.
Wir betraten das Korean Barbeque Restaurant, in dem die Luft bereits ziemlich dick war. Ich zog sofort meine Jacke aus und hängte sie mir über den Arm. Um einen Tisch mit eingebautem Grill saßen bereits Young und ihre Freundinnen. Ein Tisch würde bei weitem nicht für alle reichen, bestimmt wurde uns noch ein weiter zur Verfügung gestellt. Jae bemerkte uns mit einem grimmigen Blick und stupste Young daraufhin sanft an. Sie drehte den Kopf in unsere Richtung und winkte uns sofort mit einem breiten Grinsen zu sich und den anderen beiden Frauen. Hoseok und ich setzten uns mit an den Tisch. Ich saß gegenüber von Young, Hoseok eingekeilt zwischen Jae und mir. "Wollen wir die Plätze tauschen?", fragte die rothaarige Choreografin neben mir. Ich sah zu Young, die mir nur einen kurzen Blick schenkte und sich dann wieder mit Tae unterhielt. "Wenn es dir nichts ausmacht, würde ich wirklich gerne tauschen", entgegnete ich sicher. Ich hatte mit Young auf ein Date gehen wollen, neben ihr zu sitzen wäre heute wohl das einzige, was mir etwas mehr Zeit mit ihr verschaffte, wenn auch unter Beobachtung von Youngs gesamtem Freundeskreis. "Gut, dann kann ich mich weiter mit Hoseok über unsere Choreo-Ideen unterhalten. Es gibt immerhin ein Debut vorzubereiten." Die hochgewachsene Frau stand auf und ich rückte auf den Platz, den sie freimachte. Der Hocker stand so nah neben Youngs, dass sich sogleich unsere Knie unter dem Tisch berührten.
