chapter 10.

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Mika's Sicht

Die nächsten Wochen wurden anstrengend. Felix hatte es geschafft das Sorgerecht für mich zu übernehmen. Mittlerweile hatten wir ein richtig gutes Verhältnis zueinander. Er war wie ein Bruder für mich. Vor ihm konnte ich auch Lachen. Das hat bisher noch niemand geschafft. Nicht mal meine beste Freundin Alea. Vor den anderen im YouTubeHaus und auch allgemein blieb ich nach wie vor das ruhige kleine und zurückhaltende Mädchen. Felix meldete mich bei meiner jetzigen Schule ab und am Montag würde ich auf die im Nachbarort gehen. Das wären um die 30 Minuten mit der Sbahn aber das nehme ich in Kauf, so lange mein Vater mich nicht findet.

Taddl war immernoch komisch zu mir. Ich wusste nicht was ich ihm getan hatte, aber ich hielt mich von ihm fern und ging ihm einfach aus dem Weg. Zu Simon und Paluten habe ich eine besondere Bindung. Ich weiß nicht wieso, aber mit den beiden habe ich mich einfach auf Anhieb verstanden. Ardy und Rewi waren ebenfalls sehr, sehr nett. Aber das mit Taddl.. dass machte mir schon zu schaffen. Ich probierte das beste aus dieser Zeit zu machen, da ich dank meines Vaters eh schon eine schwere durchmachte, musste ich nun eine Lösung finden: denn jemand hatte mich aufgenommen und hat mich lieb. Das ist so unendlich viel Glück.

Am Montag

Es war 07:07 und meine Bahn fuhr gerade ein. Felix stand direkt neben mir, er wollte mich am ersten Tag begleiten. Meine Wunden waren fast ganz verheilt. Die Flecken an den Armen noch nicht komplett, aber alle im Gesicht sind mittlerweile schon wieder weg, so dass ich mich draußen blicken lassen konnte. Da die Station direkt an der Schule war, stand ich um viertel vor Acht schon im Sekretariat um meinen Stundenplan abzuholen. Diese Schule war keine normale Schule mit "jede Klasse hat ein Klassenzimmer" System. Sondern du besuchst Kurse und hast jedes Mal verschiedene und ab und zu auch die selben Leute in deinem Kurs. Das hieß für mich also in den Pausen zum Spind hetzen und den neuen Fachraum finden. Aber alles besser, als meine alte Schule.

Felix konnte mich nicht in den Raum begleiten in dem ich in 10 Minuten meine erste Stunde absolvieren würde, denn zu viele Leute würden ihn erkennen.

Ich machte mich also alleine auf den Weg, in komplett vollen Fluren. Der Flur war hell gestrichen und überall waren blaue, ordentliche und saubere Spinde. Manche Leute hatten auch Fotos aufgeklebt. Es war laut auf dem Korridor, alle standen in ihren Grüppchen vor den Spinden, die anderen richteten ihre Haare in ihrem eingefügten Spiegel, die anderen saßen mit Büchern auf dem Boden und lernten, zumindest so wie es aussah, Vokabeln mit den Freunden oder liefen gerade zu ihrem nächsten Klassenraum. Alles in einem erinnerte mich an eine High School aus den USA. Ich suchte also meinen Spind und fand ihn im zweiten Stock mit der Zahl 248. Ich drehte dreimal die richtigen Zahlen und er war offen. Die Schule hatte mir Bücher zustellen lassen. Ich packte alle Bücher in meinen noch leeren Rucksack und suchte den Kursraum, der sich zu meinem Pech im Altbau befand. In 5 Minuten musste ich es also schaffen das Zimmer zu finden.

08:07 und ich irrte immernoch wie eine verrückte durch die Flure. Bis ich das Zimmer fand. 139. Ich klopfte und drückte schüchtern die Klinke runter. "Sieh' mal einer an. Hast du den Raum nicht gefunden, was? Ist kein Problem, komm rein", sagte der Herr an der Tafel und bat mich rein. "Hallo, ich bin Mika von der Laden", stellte ich mich ihm vor und versuchte zu lächeln. Ich musste meinen Namen nochmal Laut der Klasse sagen, bis ich mich endlich setzten durfte. Ich hatte den Platz ganz hinten im Eck abgestaubt, wo sonst niemand saß. Toll Mika, du wirst ein Außenseiter. Ich kramte mein Block und mein Federmäppchen raus und begann das Gewusel an der Tafel ordentlich mitzuschreiben, bis es an der Tür klopfte.

adopted || dnerWo Geschichten leben. Entdecke jetzt