Als ich an diesem Morgen erwachte, fühlte ich mich erfrischt, als wäre eine Last von meinen Schultern genommen. Die weichen Strahlen der Sonne drangen durch die Vorhänge meines Zimmers und tauchten den Raum in ein angenehmes Licht. Ich blieb noch einen Moment liegen, meine Gedanken kreisten um die Ereignisse des vergangenen Tages.
Der Nachmittag mit Steff hatte in mir etwas erweckt, das ich lange nicht mehr gespürt hatte - eine unerklärliche Verbundenheit. Es war merkwürdig, wie schnell diese Nähe zwischen uns entstanden war, obwohl wir uns erst seit kurzem kannten. Ich stand auf und machte mich im Badezimmer frisch. Das kühle Wasser auf meiner Haut klärte meine Gedanken, und ich beschloss, den Tag positiv anzugehen.
Nachdem ich mich angezogen hatte, verließ ich mein Zimmer und ging hinunter in die Küche, wo ich mit einem geschäftigen Frühstücksraum rechnete. Doch zu meiner Überraschung war niemand dort. Die Küche war still, fast unheimlich ruhig. Anstatt mich davon beirren zu lassen, machte ich mir einen Cappuccino. Der Duft des frisch gebrühten Kaffees erfüllte die Luft und weckte allmählich meine Sinne. Mit der Tasse in der Hand ging ich hinaus auf die Terrasse. Dies war mein Lieblingsplatz, ein Ort, an dem ich oft Zuflucht suchte. Die Natur um mich herum hatte etwas Beruhigendes, das Rauschen der Bäume im Wind und das Zwitschern der Vögel ließen mich zur Ruhe kommen. Ich setzte mich auf einen der bequemen Stühle und schloss die Augen, während ich dem Gesang der Vögel lauschte. Der leichte Duft von Blüten und Gras stieg in meine Nase, und ich spürte, wie eine tiefe, innere Ruhe in mir aufstieg.
Nach ein paar Minuten hörte ich Schritte hinter mir. Als ich mich umdrehte, sah ich Steff, die leise auf mich zukam. Sie hatte ein sanftes Lächeln auf den Lippen. „Guten Morgen, Valli," sagte sie in einem weichen Ton, der mich noch mehr entspannte. „Guten Morgen, Steff," erwiderte ich, und sie setzte sich neben mich. Gemeinsam genossen wir die stille Schönheit der Natur, ohne ein Wort zu verlieren. Es war eine dieser seltenen Momente, in denen keine Worte nötig waren, weil die Stille zwischen uns alles sagte.
Nach einer Weile war es Steff, die die Stille durchbrach. „Valli, hast du heute Abend schon etwas vor?" fragte sie, und ihre Stimme klang fast schüchtern. Ich zögerte kurz, weil mir die Vorstellung, etwas mit ihr alleine zu unternehmen, plötzlich seltsam intim erschien. Doch ich überwand meine Unsicherheit und nickte schließlich. „Nein, noch nichts. Was hast du im Sinn?" Steff strahlte förmlich, als sie meine Zustimmung hörte. „Ich dachte, wir könnten vielleicht in die Stadt gehen, etwas essen oder einfach nur spazieren gehen." „Das klingt schön," antwortete ich und war selbst überrascht, wie sehr ich mich auf diesen Abend freute. Steff stand auf, immer noch lächelnd, und ging ins Haus zurück. Ich sah ihr nach, bis sie hinter der Tür verschwand, dann stand auch ich auf und brachte meine leere Tasse in die Küche zurück.
In einem der Proberäume setzte ich mich ans Piano und begann mit den ersten Noten für den nächsten Song. Diesmal war es Lenas Abend, und ich hatte mich entschieden, „Home" zu spielen. Ich wusste, dass dieses Lied für Lena eine besondere Bedeutung hatte, und genau deshalb wollte ich es wählen. Es war eine Herausforderung, die ich mit Hingabe anging. Ich spielte die Melodie immer wieder, versuchte, die richtigen Nuancen zu treffen und die Emotionen, die das Lied trug, in meiner Interpretation widerzuspiegeln. Ich entschied mich für eine kraftvolle Piano-Version mit vielen Höhen, um die Tiefe und Bedeutung des Songs zu betonen.
Stunden vergingen, während ich mich in die Musik vertiefte. Die Tasten unter meinen Fingern fühlten sich vertraut an, fast wie eine Verlängerung meiner selbst, und die Noten flossen aus mir heraus, als wären sie Teil meiner eigenen Geschichte. Schließlich hatte ich das Arrangement so ausgearbeitet, dass es sich richtig anfühlte. Ich machte die letzten Notizen, als es plötzlich an der Tür klopfte. Steff streckte ihren Kopf in den Raum und lächelte. „Wie weit bist du, Valli?"„Ich bin gerade fertig geworden," antwortete ich und spürte, wie meine Konzentration allmählich nachließ. Steff trat näher, stellte sich hinter mich und legte mir eine Hand auf die Schulter. Die Berührung war beruhigend, fast tröstlich.
„Möchtest du vielleicht schwimmen gehen?" fragte sie, und ich konnte die leise Hoffnung in ihrer Stimme hören. Schwimmen war neben der Musik eines meiner liebsten Hobbys, und die Vorstellung, mich im kühlen Wasser zu bewegen, klang nach einer wunderbaren Idee. „Ja, gerne," antwortete ich mit einem Lächeln. Wir gingen in unsere Zimmer, um uns umzuziehen. Ich zog meinen Bikini an und darüber einen weichen Bademantel, bevor ich wieder auf die Terrasse ging, wo Steff bereits auf mich wartete. „Wo sind eigentlich die anderen?" fragte ich, während wir uns auf den Weg zum Pool machten. „Sie sind zusammen essen gegangen," antwortete Steff. „Also haben wir den Pool ganz für uns allein." Das klang verlockend.
Wir zogen unsere Bademäntel aus und glitten ins warme Wasser des Pools. Das Gefühl, im Wasser zu sein, war wunderbar. Die Anspannung, die sich während des Tages in mir aufgebaut hatte, schmolz langsam dahin. Wir zogen ein paar Runden, bevor wir anfingen, miteinander herumzualbern und uns mit Wasser zu bespritzen. Der Mond war inzwischen aufgegangen, und sein silbriges Licht spiegelte sich auf der Wasseroberfläche. Kleine Lichterketten und Lampen tauchten den Garten in ein sanftes, warmes Licht, das eine fast magische Atmosphäre schuf.
Als ich gerade Steff erneut mit Wasser bespritzen wollte, griff sie lachend nach meinen Händen, um mich zu stoppen. Doch in ihrer Bewegung stolperte sie leicht und landete direkt vor mir, ihre Hände hielten noch immer meine. Unsere Augen trafen sich, und es war, als würde die Zeit für einen Moment stillstehen. Alles um uns herum verblasste, und es gab nur noch diesen Augenblick, in dem wir beide in die Augen des anderen sahen.
Ohne lange nachzudenken, machte ich einen Schritt auf Steff zu und schloss die Distanz zwischen uns. Der Kuss war intensiv, fast wie ein Feuer, das sich in mir ausbreitete. Steffs Lippen auf meinen fühlten sich weich und vertraut an, und als sie mit ihrer Zunge um Einlass bat, gewährte ich ihn ihr. Es war, als würde ein Funke zwischen uns überspringen, der sich in einer lodernden Flamme entzündete.
Als wir uns schließlich voneinander lösten, sahen wir uns noch einmal tief in die Augen. Doch plötzlich hörten wir die Stimmen der anderen, die auf der Terrasse ankamen. Wir zogen uns hastig zurück, gingen aus dem Pool und schlüpften wieder in unsere Bademäntel.
Ich sah, wie Steff in Gespräche verwickelt wurde, während ich mich langsam auf den Weg zu meinem Zimmer machte. Der Kuss, die Gefühle, die in mir aufstiegen - es war alles so überwältigend. In meinem Zimmer angekommen, ließ ich mich auf das Bett fallen und starrte an die Decke. Meine Gedanken kreisten um das Geschehene, und plötzlich überkamen mich Zweifel. Hatte ich gerade einen Fehler gemacht? Gefährdete ich damit meine Karriere? Oder sogar Steffs?
Ich konnte die Unsicherheit nicht abschütteln. Ich ging unter die Dusche, ließ das Wasser über meinen Körper laufen, als könnte es die Sorgen wegspülen. Doch auch danach konnte ich nicht zur Ruhe kommen. Noch lange wälzte ich mich im Bett hin und her, während die Zweifel und Fragen in meinem Kopf tobten. Schließlich fiel ich in einen unruhigen Schlaf, in dem die Gedanken und Gefühle des Tages immer wieder in meinen Träumen auftauchten.
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𝘚𝘵𝘳𝘰𝘯𝘨𝘦𝘳 𝘸𝘪𝘵𝘩 𝘺𝘰𝘶 - 𝘚𝘵𝘦𝘧𝘧 𝘍𝘢𝘯𝘧𝘪𝘤𝘵𝘪𝘰𝘯
FanfictionIn der Geschichte begleiten wir Valeria, eine aufstrebende Sängerin, die sich in der deutschen Musikszene noch wie ein ungeschliffener Diamant fühlt. Sie ist unsicher, hat mit tiefen Ängsten und Selbstzweifeln zu kämpfen und steht nun vor einer groß...