Als ich am nächsten Morgen meine Augen öffnete, kitzelte mich die warme Morgensonne an der Nase. Ein Lächeln stahl sich auf mein Gesicht, als ich mich im Bett streckte. Zum ersten Mal seit langem fühlte ich mich wirklich ausgeschlafen und irgendwie... befreit. Es war, als hätte das Gewicht der letzten Wochen und Monate plötzlich an Schwere verloren. Ich schloss kurz die Augen und genoss den Moment der Ruhe, bevor ich mich aufrichtete.
Als ich aufstand, bemerkte ich einen kleinen Zettel, der unter meiner Tür lag. Ich hob ihn neugierig auf und faltete ihn auf. „Guten Morgen, ich hoffe, du hast gut geschlafen. Gestern war sehr schön! Fühl dich umarmt. – Steff", stand darauf geschrieben, gefolgt von einem gezeichneten kleinen Herz. Mein Herz machte einen kleinen Sprung, und ich spürte, wie tausend Schmetterlinge in meinem Bauch flatterten. Es war das erste Mal, dass ich mich so verliebt fühlte. Alles an dieser Nachricht ließ mich lächeln, und ich legte den Zettel vorsichtig in meinen Nachttisch, als wäre er ein Schatz.
Mit einem Lächeln auf den Lippen ging ich ins Badezimmer und ließ das warme Wasser der Dusche über mich laufen. Es fühlte sich gut an, nach all dem emotionalen Auf und Ab endlich eine Art von Frieden zu spüren. Nach dem Duschen schlüpfte ich in eine lockere Jeans und ein schlichtes T-Shirt und trug etwas leichtes Make-up auf. Ich fühlte mich frisch und bereit für den Tag.
Hungrig machte ich mich auf den Weg in die Küche. Unten war niemand zu sehen – die anderen waren entweder mit ihren Proben beschäftigt oder unterwegs. In der Stille der Küche machte ich mir meinen üblichen Kaffee und schnitt mir etwas Obst. Die Ruhe um mich herum war fast meditativ, und ich genoss diese Momente für mich.
Nachdem ich aufgegessen und ein paar Nachrichten auf meinem Handy beantwortet hatte, beschloss ich, selbst für den morgigen Abend zu proben. Ich machte mich auf den Weg zu den Proberäumen. Doch als ich an einem Raum vorbeikam, hörte ich Steffs Stimme. Meine Schritte wurden langsamer, und ich blieb stehen, ohne genau zu wissen, warum. Irgendetwas zog mich an diesen Raum.
Vorsichtig öffnete ich die Tür einen Spalt und spähte hinein. Steff stand in der Mitte des Raumes, die Augen geschlossen, während sie sang. Ihre Stimme war warm und kraftvoll, und für einen Moment konnte ich nicht anders, als sie einfach nur anzustarren. Es war, als würde die Zeit stillstehen, und alles um uns herum verblasste. Ich lehnte mich an den Türrahmen und ließ mich von ihrer Musik einhüllen, als ob sie nur für mich singen würde.
Als Steff mich schließlich bemerkte, öffnete sie ihre Augen und schenkte mir ein Lächeln, das mein Herz zum Schmelzen brachte. Sie winkte mich zu sich, und ich trat langsam ein. Ohne Worte zog sie mich zu sich und nahm sanft meine Hand. Es war ein kleiner, aber bedeutungsvoller Moment, als sie meine Finger mit ihren verschränkte und mich einfach ansah. Unsere Blicke trafen sich, und für einen Augenblick schien alles andere unwichtig. „Ich bin froh, dass du hier bist", flüsterte sie, und ihre Stimme vibrierte vor Wärme. „Ich auch", erwiderte ich leise, und wir standen da, Hand in Hand, umgeben von der stillen Magie des Augenblicks. Nichts musste gesagt werden – die Nähe zwischen uns sprach für sich selbst.
Nach einer Weile lösten wir uns voneinander, und ich spürte, wie das Kribbeln in meinem Bauch langsam nachließ, während ich wieder in die Realität zurückkehrte. „Ich muss auch proben", sagte ich lächelnd, und sie nickte verständnisvoll. „Bis später", antwortete sie, und mit einem letzten Blick verließ ich den Raum, das Gefühl von ihrem warmen Griff immer noch in meiner Hand.
Der Rest des Tages verging schnell, und wir beide probten intensiv in getrennten Räumen. Meine Gedanken wanderten immer wieder zu Steff zurück, aber ich versuchte, mich auf meine Musik zu konzentrieren. Schließlich war es Zeit für das Abendessen, und wir trafen uns wieder im Esszimmer, wo die anderen bereits warteten.
Steff und ich saßen absichtlich weit voneinander entfernt, um keinen Verdacht zu erregen. Niemand sollte bemerken, was zwischen uns war – zumindest noch nicht. Während des Essens warf ich hin und wieder verstohlene Blicke in ihre Richtung, und ich sah, wie sie das Gleiche tat. Doch wir blieben still und zurückhaltend.
Nach dem Abendessen trafen wir uns heimlich in meinem Zimmer. Steff kam leise herein, und ich schloss die Tür hinter ihr. Sie trat nah an mich heran, und wieder war da diese Vertrautheit zwischen uns. Ohne ein Wort zog sie mich in ihre Arme, und wir standen einfach nur da, umarmt, die Stirn aneinander gelehnt. „Ich könnte ewig so stehen bleiben", flüsterte sie, ihre Stimme sanft und zärtlich. „Ich auch", murmelte ich, und das Gefühl von Sicherheit und Geborgenheit durchströmte mich. Es war, als wären all die Ängste und Unsicherheiten, die mich sonst umgaben, in diesem Moment nicht existent.
Wir setzten uns auf mein Bett, und Steff ließ sich nach hinten fallen, zog mich mit sich, sodass ich neben ihr lag. Wir sprachen leise über den Tag, über unsere Musik, und sie spielte mit einer Strähne meines Haares, während sie mir erzählte, was sie als Nächstes in ihrer Karriere plante. Ich hörte ihr aufmerksam zu, aber gleichzeitig verlor ich mich in ihren Augen, die im schwachen Licht des Zimmers fast zu leuchten schienen.
Irgendwann küsste sie mich sanft, und dieser Kuss fühlte sich an, als wäre er ein Versprechen – ein Versprechen auf etwas, das langsam zwischen uns wuchs. Als wir uns schließlich voneinander lösten, schwiegen wir, aber das Schweigen war nicht unangenehm. Es war gefüllt mit all den Emotionen, die wir nicht aussprechen mussten.
Steff verabschiedete sich schließlich mit einem letzten Kuss und verließ mein Zimmer. Ich legte mich ins Bett, und meine Gedanken wirbelten um alles, was passiert war. Ich fühlte mich glücklich, aber auch ein wenig verwirrt von der Intensität der Gefühle, die sich in mir aufbauten. Trotzdem konnte ich das Lächeln auf meinen Lippen nicht unterdrücken, als ich langsam einschlief, mit Gedanken an Steff und der leisen Hoffnung auf das, was noch kommen würde.
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𝘚𝘵𝘳𝘰𝘯𝘨𝘦𝘳 𝘸𝘪𝘵𝘩 𝘺𝘰𝘶 - 𝘚𝘵𝘦𝘧𝘧 𝘍𝘢𝘯𝘧𝘪𝘤𝘵𝘪𝘰𝘯
FanfictionIn der Geschichte begleiten wir Valeria, eine aufstrebende Sängerin, die sich in der deutschen Musikszene noch wie ein ungeschliffener Diamant fühlt. Sie ist unsicher, hat mit tiefen Ängsten und Selbstzweifeln zu kämpfen und steht nun vor einer groß...