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„Sam wir sind da.", sagte mein Vater.

Ich schaute von meinem Handy auf und erblickte das Haus meiner früheren Ferienzeit.

Das Haus stand ruhig und in Würde, als wäre es aus einer anderen Zeit gefallen, ein altes zweistöckiges Gebäude, das den Charme und die Geschichten von Jahrzehnten in sich trug. Die Fassade war in einem sanften Blau gestrichen, das trotz der Verwitterung noch immer freundlich und einladend wirkte. Die Fensterrahmen waren in strahlendem Weiß gehalten, was einen reizvollen Kontrast zu den blauen Wänden bildete und dem Haus einen Hauch von Leichtigkeit verlieh. Sie schienen beinahe zu leuchten, als das Licht der untergehenden Sonne darauf fiel.

Vor dem Haus erstreckte sich eine Veranda aus Holz, deren knarrende Dielen von den unzähligen Schritten der Jahre erzählten. Die Veranda war einfach, aber gemütlich, mit einem alten Schaukelstuhl und ein paar Topfpflanzen, die trotz der kühlen Jahreszeit noch tapfer ihre grünen Blätter zeigten. Es war der perfekte Ort, um bei einer Tasse Tee zu sitzen und die Ruhe des Gartens zu genießen, genau wie man es sich bei einer Oma vorstellen würde.

Das Dach war mit dunkelbraunen Ziegeln gedeckt, die in der Sonne leicht glänzten und dem Haus ein rustikales, aber gepflegtes Aussehen verliehen. Einige der Ziegel hatten kleine Moosflecken angesetzt, die dem Haus noch mehr Charakter gaben, als ob es mit der Natur, die es umgab, eins geworden wäre.

Neben dem Haus lag ein kleiner Pool im Garten, das Wasser darin schimmerte still und klar, als spiegele es den Himmel wider. Der Pool war von einer einfachen Steinumrandung eingefasst, die den Eindruck erweckte, als hätte man ihn selbst mit Sorgfalt und Liebe gestaltet. Der Garten war gepflegt, aber nicht perfekt, mit ein paar herumliegenden Blättern und den ersten Anzeichen des nahenden Winters.

Hinter dem Pool standen Obstbäume, deren Blätter sich bereits in ein tiefes Rot gefärbt hatten, ein deutlicher Hinweis darauf, dass der Herbst seinen Einzug gehalten hatte. Die Bäume neigten sich leicht im Wind, und ihre Äste bewegten sich sacht, als würden sie leise Geschichten von vergangenen Ernten und warmen Sommerabenden erzählen. Die reifen Blätter segelten gemächlich zu Boden und bedeckten den Rasen wie ein roter Teppich, der den Garten in ein herbstliches Gemälde verwandelte.

Das Haus strahlte trotz seines Alters eine warme, behagliche Atmosphäre aus, die jeden Besucher sofort willkommen hieß. Es war das typische Zuhause einer Großmutter, voller Erinnerungen und kleiner Geheimnisse, die in jedem Winkel und hinter jedem Fenster auf ihre Entdeckung warteten.

Meine Oma stand lächelnd auf der Veranda und winkte uns zu.

„Deine Sachen werden die Woche noch gebracht.", erklärte mir meine Mutter.

Ein kurzes Mhm kam von mir und ich stieg aus dem Auto aus, dicht gefolgt von Hades.

„Samantha!", schrie meine Oma fröhlich.

Ich ging auf sie zu und schaute mir sie genauer an.

Ich hatte sie schon lange nicht mehr gesehen.

Ihr Haar , in einem lebhaften Rot gefärbt, fiel in sanften Wellen auf ihre Schultern und verlieh ihr eine jugendliche Ausstrahlung, die ihren lebhaften Charakter unterstrich. Die Farbe war etwas verblasst, doch sie passte wunderbar zu ihr, als würde sie ihren fröhlichen und kreativen Geist widerspiegeln. Ein paar silberne Strähnen mischten sich dezent unter das Rot und erzählten leise von der gelebten Zeit und den vielen Geschichten, die sie zu erzählen hatte.

Ihr Gesicht war von feinen, sanften Falten gezeichnet, die ihr Leben und ihre Erfahrungen auf ihre eigene Weise sichtbar machten. Lachfalten umrahmten ihre Augen, und kleine Linien zogen sich um ihren Mund, als wären sie Erinnerungen an unzählige Lächeln und herzliche Gespräche. Ihre Haut hatte einen warmen, leicht rosigen Teint, der gut zu ihren roten Haaren passte und sie in einem sanften Licht erscheinen ließ.

Besonders auffallend war ihr liebevolles Lächeln, das ihre Augen zum Strahlen brachte. Es war ein Lächeln, das nicht nur ihre Lippen, sondern ihr ganzes Gesicht erhellte und eine tiefe Freundlichkeit und Herzlichkeit ausstrahlte. Ihre Augen funkelten mit einer Mischung aus Weisheit und Sanftmut, und man konnte sofort erkennen, dass sie eine Person war, die gerne lachte und Freude daran hatte, andere glücklich zu machen.

Ihre Kleidung war bequem und stilvoll zugleich, ein Mix aus bunten Mustern und weichen Stoffen, die ihren Charakter unterstrichen. Sie trug vielleicht eine bunte Strickjacke oder einen Schal, der sich perfekt mit ihren Haaren und ihrem freundlichen Wesen ergänzte

„Hallo.", ich umarmte sie sanft und legte meinen Kopf auf ihre Schulter.

„Ich glaube dir ist Sam lieber, oder?", sie betrachtete mich mit einem Lächeln.

Mit roten Wangen nickte ich.

Um mein Aussehen zu beschreiben..

Meine Gesichtszüge waren eher kantig und scharf, mit markanten Wangenknochen und einer definierten Kinnlinie, die mir eine maskuline Ausstrahlung verlieh. Meine Kurzhaarfrisur passte perfekt zu meinem Stil und verstärkte den androgynen Look, den ich trug. Mein Haar war oben länger und wurde zu den Spitzen hin blondiert, während die schwarzen Ansätze mir einen großartigen, rebellischen Touch verliehen, zumindest dachte ich so darüber.

Meine Seiten waren kürzer geschnitten, fast ausrasiert, was die Kontraste in meiner Frisur noch stärker hervorhob und meinen Gesichtszügen eine klare Kontur gab.

Ich trug eine kurze, bequeme Hose, die locker an meinen Hüften saß und mir Bewegungsfreiheit ließ. Mein schwarzes Shirt war schlicht, ohne Schnickschnack, und lag entspannt auf meiner schmalen Figur. Da ich kaum, eher gar keine Oberweite hatte, betonte das Shirt meine androgyne Silhouette noch mehr, und ich fühlte mich dadurch frei von den Erwartungen, die oft an weibliche Körper gestellt werden.

„Du schaust gut aus.", sagte meine Oma.

Ich bedankte mich leise.

Meine Eltern verabschiedeten sich noch und fuhren dann los um ihren Flug zu erwischen.

„Aber jetzt gehen wir rein, bevor das Essen kalt wird."

Bei meiner Oma endete der Spaß, sobald es ums Essen ging, aber ich denke bei dem Thema ist jede Oma gleich.

Wir aßen gemeinsam zu Abend.

Es gab Palatschinken und auf dem Tisch waren verschiedene Marmeladen verteilt und auch irgendwo ganz hinten versteckt war Nutella nach, welcher ich gierig griff.

„Deine Schuluniform ist gestern gekommen.", ließ mich meine Oma wissen.

Mit vollgestopftem Mund nickte ich.

Stimmt ja, so einen Unsinn musste man ja auf einer Privatschule tragen.

Nach dem Essen nahm ich meine zwei Reisetaschen und schleppte sie in den oberen Stock, die zweite Tür rechts war mein neues Zimmer.

Bis auf mein Bett, welches heute mit mir ankam, war noch nichts drinnen.

Der Raum wirkte kalt und tot, so leer wie es da drinnen war.

Auf meinem Bett entdeckte ich die besagte Schuluniform.

Die Schuluniform bestand aus einer schwarzen Hose, die schlicht und elegant geschnitten war, typischerweise ohne auffällige Details. Dazu ein klassisches weißes Hemd, das langärmelig ist Das Hemd war vollständig geknöpft, mit einem klassischen Kragen und Manschetten an den Ärmeln.

Als auffälliges Accessoire lag eine rotschwarz karierte Krawatte zur Uniform auf meinem Bett.

„Wenigstens kein Rock.", murmelte ich.

„Ich dachte mir schon, dass die männliche Variante dir lieber ist."

Ich drehte mich um und lächelte sanft die Frau an, die mich wohl am besten kannte, obwohl sie mich seit Jahren nicht mehr gesehen hatte.

„Ich seh ja immerhin dein Profilbild auf Whatsapp.", scherzte sie.

Darüber musste ich lachen, weil ich an sowas niemals gedacht hätte.

The devil's name is loveWo Geschichten leben. Entdecke jetzt