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„Du!", schrie jemand.

Es war Freitag und somit war ich nur noch weniger Stunden von meinem Wochenende entfernt.

Die Woche war anstrengend, Marco nervte mich mit seinen Freunden weiter, nur noch verbal er traute sich nicht mehr in meine Nähe nach dem einem Vorfall.

Seine Schwester würdigte mich keines Blickes, mit so einer wollte ich gerade aber auch nicht viel zu tun haben.

Eine Hand packte mich an meiner Schulter, schwarz lackierte Fingernägel, welche schon fleckig waren.

„Was willst du?", zischte ich.

„Ach komm schon Samilein wir können unseren Krieg doch beiseitelegen."

Ich drehte mich und schaute ihr tief in ihre grauen Augen.

„Es ist kein Krieg. Ich will einfach nichts mit dir zutun haben.", stellte ich klar.

Mein ganzer Körper spannte sich an.

„Ich entschuldige mich auch bei Hades.", murmelte sie.

„Wie war das?", fragte ich.

Ich hatte es sehr wohl gehört, aber sie musste es lauter sagen.

Ein teuflisches Grinsen zierte meine Lippen.

„Ich werde mich bei Hades entschuldigen.", sagte sie nun etwas lauter.

Freudig nickte ich.

„Also was möchtest du?"

Sie nahm ihre Hand von meiner Schulter und schaute nervös auf den Boden.

Sie stand vor mir, ihre schwarzen Boots hinterließen rhythmische Klopfgeräusche auf dem Boden, als sie nervös hin und her tippte. Die Geräusche hallten in dem sonst so stillen Flur wider und vermischten sich mit dem leisen Summen der Neonlichter an der Decke. Ab und zu versuchte sie, etwas zu sagen – ihre Lippen bewegten sich, doch kein Ton kam heraus. Es war, als ob ihre Gedanken sie überwältigten und sie sich selbst nicht überreden konnte, die Worte auszusprechen.

Beim dritten Versuch, sich zu äußern, wirkte sie verzweifelt. Sie griff abrupt nach meinem Arm, ihre Hand war kühl und fest, und zog mich entschlossen in ein leeres Klassenzimmer. Die Bewegung war so unerwartet und hastig, dass ich kaum reagieren konnte. Mein Herz schlug schneller, und in meinem Kopf drehten sich hunderte Gedanken. Jeder einzelne versuchte, irgendeine Logik oder Erklärung für ihr plötzliches Verhalten zu finden, doch keiner kam wirklich weiter.

Als wir das Klassenzimmer erreichten, ließ sie meine Hand los und schloss mit einem lauten Knall die Tür hinter uns. Der Raum war leer, nur einige Tische und Stühle standen dort, die wie stumme Zeugen unserer geheimnisvollen Begegnung wirkten. Sie lehnte sich gegen die Tür, als ob sie versuchte, sich von etwas abzuschirmen, das hinter uns lag.

Ihre grauen Augen waren auf mich gerichtet, und ein zarter Schimmer lag auf ihnen, der ihre sonst so ausdruckslose Miene durchbrach. Es war eine Mischung aus Angst und Entschlossenheit, die sich in ihrem Blick widerspiegelte. Ich öffnete den Mund, um sie zu fragen, was los sei, aber die Worte blieben mir im Hals stecken. Die Spannung zwischen uns war fast greifbar, und es schien, als ob sie eine Antwort von mir erwartete, die ich nicht geben konnte.

Sie machte den ersten Schritt auf mich zu, und ich trat unbewusst einen Schritt zurück. Jeder ihrer Schritte schien den Raum noch enger werden zu lassen. Ihr Gesicht kam mir immer näher, und ich konnte den Duft von ihrem Parfüm wahrnehmen, der die schleichende Nervosität in der Luft verstärkte. Als ich schließlich an einem Tisch anstand, war der Platz für Rückzüge erschöpft. Der Tisch war kalt gegen meinen Rücken, und ich konnte den festen Druck auf meiner Haut spüren, während ich versuchte, meine Verwirrung und die drohende Ungewissheit zu verbergen.

The devil's name is loveWo Geschichten leben. Entdecke jetzt