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Vorsichtig öffnete ich meine Augen und sah direkt in das friedliche Gesicht von Flo, die noch neben mir lag. Meinen Arm hatte die ganze Nacht um sie gelegt, und irgendwie fühlte sich das vollkommen natürlich an. Sie sah tatsächlich ziemlich süß aus, während sie schlief, ein Anblick, der selten war, da sie mich im wachen Zustand meistens eher anschnauzte.

Ihr Gesicht war entspannt, ihre Atemzüge gleichmäßig, und für einen Moment genoss ich die Ruhe, die von ihr ausging. Sie murmelte etwas im Schlaf und drehte sich dann langsam zur Seite, wobei sie sich streckte.

Plötzlich, als wäre sie von einer unsichtbaren Energie geweckt worden, sprang sie aus dem Bett.

„WAS?!", schrie sie laut, während sie hektisch an sich herunterschaute.

Ihre Augen weiteten sich, und ihr Gesicht verzog sich, als hätte sie einen furchtbaren Kater. Das schien wohl die Folge des gestrigen Abends zu sein. Ich konnte nicht anders, als zu kichern.

„Dir auch einen wunderschönen guten Morgen", sagte ich mit einem Grinsen.

„Du!", knurrte sie, ihre Augen blitzten gefährlich, während sie mich anfunkelte.

„Ja, ich?", fragte ich verwirrt und setzte mich langsam auf, während sie mich weiterhin fixierte.

„Ich weiß ja, dass ich unwiderstehlich bin, aber...", begann sie, und ich sah, wie sie nach den richtigen Worten suchte.

Mein Blick wurde nur noch fragender.

„Was aber?", fragte ich schließlich, als sie innezuhalten schien.

Sie schnaubte wütend und stürmte aus dem Zimmer, ihre Schritte waren laut und man merkte wie verärgert sie war.

„Sex mit mir zu haben, während ich betrunken bin, ist wirklich nicht die feine englische Art!", rief sie plötzlich aus dem Flur.

Wie von der Tarantel gestochen sprang ich auf und rannte ihr hinterher.

„Was? Wir hatten keinen Sex!", versuchte ich hektisch zu erklären, als ich in den Flur stürmte.

Flo drehte sich abrupt zu mir um, ihre Augen verengt und mit einem Ausdruck, der sowohl verwirrt als auch wütend war.

„Warum würde ich dann ohne Unterwäsche und in deinem Pulli, in deinem Bett aufwachen?", fragte sie, ihre Stimme betonte jedes einzelne Wort mit einer fast bedrohlichen Schärfe.

„Weil...", begann ich zu stottern, doch sie unterbrach mich sofort, ihre Augen blitzten erneut.

„Genau! Du hast mich gesehen und konntest dich einfach nicht mehr zurückhalten!", sagte sie dramatisch und strich sich dabei eine schwarze Strähne hinter ihr Ohr. Ihr Blick war eine Mischung aus Spott und Herausforderung.

„Flo, wir hatten wirklich keinen Sex!", sagte ich nochmals und versuchte, ruhig zu bleiben.

Doch sie verdrehte nur die Augen und machte sich auf den Weg in die Küche, als wäre das Gespräch für sie beendet.

Sie griff nach zwei Tassen und drehte sich langsam zu mir um, ihr Blick war abwertend, aber da lag auch ein belustigtes Funkeln in ihren Augen.

War das alles ein Scherz? Ich konnte nicht fassen, was sie sich da ausgedacht hatte.

„Du hast dich bestimmt wie der Streuner, der du bist, gefreut, dass ich betrunken war", sagte sie mit einem amüsierten Unterton, der mich fast zur Weißglut trieb.

Dieses Mädchen... einfach unglaublich, was sie sich erlaubte. Doch wenn sie dieses Spiel spielen wollte, dann konnte ich auch mitspielen.

Ich ging langsam auf sie zu und legte meine Arme sanft um ihre Taille, zog sie leicht an mich heran und beugte mich vor, bis meine Lippen ihren Hals streiften. Für einen Moment spannte sich ihr Körper an, doch das hielt nur wenige Sekunden, bevor sie sich wieder fasste. Sie ließ ihre typische Maske der Selbstsicherheit zurück auf ihr Gesicht gleiten, als wäre nichts gewesen.

The devil's name is loveWo Geschichten leben. Entdecke jetzt