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Als ich wieder zu mir kam, umgab mich der sterile Geruch eines Krankenhauses. Der Raum war erfüllt von einem dumpfen Piepen, das regelmäßig den Monitor neben mir begleitete, der offenbar meine Vitalzeichen überwachte.

Mein Kopf war noch benommen, und meine Augenlider fühlten sich schwer an, als ich langsam versuchte, sie ganz zu öffnen.

Über mir bemerkte ich eine ausgeschaltete Neonröhre, deren blasses, kaltes Licht den Raum in einem fahlen Glanz tauchte, selbst wenn sie nicht in Betrieb war.

Langsam ließ ich meinen Kopf nach rechts gleiten. Ein kühler Windzug streifte mein Gesicht. Das Fenster, das bereits geöffnet war, zeigte mir den dunklen Nachthimmel, draußen war es schon spät. Das Fenster war mit einem Gitter versehen, offensichtlich dafür gedacht, dass niemand auf dumme Gedanken kommen konnte, wie etwa aus dem Fenster zu springen.

Bei jedem Atemzug spürte ich die Schwere in meiner Brust, ein schmerzhaftes Ziehen, das mir klarmachte, dass meine Rippen ordentlich etwas abbekommen hatten.

Mein Blick wanderte weiter nach unten, und plötzlich erstarrte ich.

Flo.

Ihr Kopf ruhte sanft auf meiner Brust, und ein Arm lag um meinen Oberkörper geschlungen, als würde sie mich festhalten, als hätte sie Angst, ich könnte verschwinden. Ihre Finger krallten sich leicht in das Krankenhaushemd, das ich trug, als wollte sie sicherstellen, dass ich wirklich noch da war.

Für einen Moment war ich sprachlos.

War sie die ganze Zeit hier gewesen, nicht von meiner Seite gewichen?

Ein leises, fast unwillkürliches Lächeln huschte über meine Lippen. In diesem Augenblick fühlte ich mich sicher und geborgen, etwas, das ich schon lange nicht mehr gespürt hatte. Doch so schnell das Lächeln kam, so rasch verschwand es wieder, als mich die Realität einholte. Ich sollte dafür sorgen, dass sie sich von mir fernhielt. Sie durfte nicht in meine Probleme hineingezogen werden.

Ich wollte die Situation mit Marco und Marchel nicht verschlimmern, trotzdem, in diesem Moment konnte ich den Gedanken nicht ertragen, sie fortzuschicken.

Also ließ ich für diese eine Nacht meine Vorsicht fallen und erlaubte mir, die Nähe zu genießen. Vorsichtig kuschelte ich mich an sie, so gut es mit meinen Schmerzen ging.

Es fühlte sich tröstlich an, fast so, als könnte in diesem Moment nichts Schlimmes passieren. Der Schlaf übermannte mich schnell, und ich sank wieder in die Dunkelheit, dieses Mal mit einem Gefühl von Wärme in meiner Brust.

Das nächste Mal, als ich meine Augen öffnete, war der Platz neben mir leer.

Flo war weg.

Ein schneller Blick zur Wanduhr verriet mir, dass es schon neun Uhr morgens war. Natürlich, sie war sicher in der Schule.

Eine Krankenschwester kam in mein Zimmer, das leise Rascheln ihrer Schritte auf dem Boden holte mich ganz in die Realität zurück. Sie trat lächelnd an mein Bett und begann, meine Vitalwerte zu überprüfen, indem sie den Monitor ablas und einige Notizen machte.

„Es wird gleich dein Arzt kommen", sagte sie in ruhigem Ton, während sie noch ein paar Dinge in meine Akte schrieb. Sie schien keine Eile zu haben, und als sie fertig war, verließ sie den Raum so leise, wie sie gekommen war.

Wieder allein, starrte ich an die Decke.

Der Schmerz in meinem Körper war immer noch da, aber jetzt, wo ich wach war, begann auch die mentale Last zu wachsen.

Was würde ich Flo erzählen, wenn ich sie wiedersehen würde?

Wie könnte ich sie dazu bringen sich von mir fernzuhalten?

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⏰ Letzte Aktualisierung: Oct 05 ⏰

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