Die Entdeckung

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Kapitel 4: Die zufällige Entdeckung

Es war ein stürmischer Nachmittag, und der Regen prasselte unaufhörlich gegen die Fenster. Der Wind heulte und ließ die Bäume draußen in einem wilden Tanz erzittern. Lisa nutzte das ungemütliche Wetter, um das Haus gründlich aufzuräumen. Während sie in der Küche die Vorräte sortierte und alte Lebensmittel aussortierte, dachte sie an das köstliche Mittagessen, das David bei seinen Großeltern genossen hatte.

David liebte es, Zeit bei seinen Großeltern zu verbringen. Das kleine Haus seiner Oma Marianne und seines Opas Klaus lag am Rande der Stadt, und jedes Mal, wenn David die Schwelle überschritt, fühlte es sich an, als würde er in eine andere Welt eintauchen. Schon beim Betreten wurde er von den vertrauten Gerüchen begrüßt – frisch gebackene Brötchen, die leicht nach Butter dufteten, und der zarte Duft von Schweinebraten, der in der Küche im Ofen brutzelte.

„Na, mein Junge, komm rein! Es gibt gleich was zu essen", rief Oma Marianne und umarmte David herzlich. Sie drückte ihm einen Kuss auf die Stirn und führte ihn in die Küche, wo schon Opa Klaus am Tisch saß und eine Zeitung las.

„Hallo, Opa!", sagte David, während er sich neben seinen Großvater setzte. Opa Klaus senkte die Zeitung, schob seine Lesebrille nach oben und grinste.

„Da ist er ja, unser Junge! Bereit für ein ordentliches Festmahl?" fragte er schmunzelnd.

„Ich hab schon großen Hunger", antwortete David mit einem Lächeln. Die Vorfreude auf das Essen war groß, denn bei Oma und Opa schmeckte es immer besonders gut.

Das Mittagessen war, wie David es sich vorgestellt hatte: knuspriger Schweinebraten, samtiger Kartoffelbrei und zarter Apfelkompott, der das Ganze abrundete. Während sie aßen, erzählten Oma und Opa von früheren Zeiten, von Abenteuern auf dem Wochenmarkt und den alten Tagen, als alles noch anders war. David hörte aufmerksam zu und stellte immer wieder Fragen. Er liebte es, wie seine Großeltern die Vergangenheit zum Leben erweckten – es war, als würde er selbst dabei gewesen sein.

Nach dem Essen ließ der Regen nicht nach, und so machten sie es sich im Wohnzimmer gemütlich. Oma Marianne holte ein altes „Mensch ärgere dich nicht"-Spiel aus dem Regal. David lachte, als er es sah. Er hatte das Spiel oft mit seiner Oma gespielt, als er noch jünger war, und war sich sicher, dass er sie diesmal besiegen würde.

„Na, dann los!", rief Opa Klaus begeistert und setzte sich ebenfalls an den Tisch.

Das Spiel begann, und schnell flogen die Figuren über das Spielfeld. David war fest entschlossen zu gewinnen, doch wie immer bei diesem Spiel war das Glück unberechenbar. Immer wieder schickte einer den anderen zurück an den Anfang, was zu viel Gelächter und gutmütigen Neckereien führte. Schließlich gewann Opa Klaus knapp, was David und Oma Marianne nur noch mehr anspornte, das nächste Mal zu siegen.

Als das Spiel zu Ende war und der Regen langsam nachließ, bereitete Oma noch eine Tasse Tee und ein paar Scheiben des frisch gebackenen Apfelkuchens vor. Die Zeit verging wie im Flug, und David fühlte sich rundum glücklich und geborgen.

„Es hört langsam auf zu regnen, David", sagte Opa Klaus, als er aus dem Fenster sah. „Vielleicht ist es Zeit, dich auf den Heimweg zu machen."

David nickte, zog sich seine Jacke an und umarmte seine Großeltern herzlich. „Danke für das tolle Essen und das Spiel. Es war wie immer schön bei euch."

„Komm bald wieder", rief ihm Oma Marianne noch nach, als er das Haus verließ und sich auf den Heimweg machte.


Zur selben Zeit war Lisa zu Hause damit beschäftigt, das Wohnzimmer gründlich zu reinigen. Der Staubsauger brummte laut, während sie durch den Flur zog. Nachdem sie die Küche aufgeräumt hatte, machte sie sich auf den Weg nach oben, um Davids Zimmer in Angriff zu nehmen.

Davids AbenteuerreiseWo Geschichten leben. Entdecke jetzt