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Als Justin und Cole sie gefragt hatten, wie sie zurückgekommen sei, hatte sie schlicht und einfach geantwortet. Das sie zu Fuß gelaufen war erschien ihnen recht glaubwürdig. Müdigkeit hatte sie nicht mehr klar denken lassen und völlig erschöpft hatte sich Elara ins Bett zurückgezogen.

„Du gehst vorne rum und ich hinten, bereit? Und los" sagte Cole als sie sich einen Weg durch die kämpfende Menschentraube suchten. Vor ihren Füßen konnte sie einen blutverschmierten Stiefel erkennen und der Drang so schnell es geht zu verschwinden zerrte an ihren Nerven. Elara musste sich ducken um den Fäusten eines Mannes zu entkommen als sie immer weiter rannte. Es dauerte nicht lange, bis sie Cole aus den Augen verlor und dann war sie komplett auf sich alleine gestellte. Die Schattenläufer waren überall und doch nirgends ausfindig zu machen, zu schnell bewegten sie sich von einen zum anderen Ort. Der kalte Regen lief an Elaras Rücken hinab und sorgte dafür, dass die Kleidung an ihrem Körper wie Klebeband festhaftete. Die Haarsträhnen peitschten immer wieder über die Augen und jedes Mal fühlte es sich an, als ob mit einer scharfen Messerspitze über ihr Gesicht gefahren würde. Sie beeilte sich bis zum ausgemachten Punkt zu gelangen aber der Schlamm verschlang bei jedem Schritt den Fuß und nur mit viel Mühe konnte sie dem hartnäckigen ziehen entkommen. Immer mehr Kraft musste aufgebracht werden, damit Elara weiter rennen konnte. Ihre Sicht war trüb und verschwommen weshalb sie nicht die Frau vor sich sah, welche urplötzlich vor ihrem Gesicht stand und mit einer Waffe ausholte. Ein schmerzender Stich im Kopf veranlasste sie die Augen nach einiger Zeit wieder zu öffnen. Eben war sie noch am Rennen gewesen und jetzt lag sie am Boden. Wie lange ist sie bewusstlos gewesen? Als sie wieder aufstand konnte sie das heiße Blut spüren, das an ihrer Schläfe nach unten floss aber sie ignorierte es gleich in dem Moment, in dem sie sich in Mitten der Prügellein wiederfand. Einen hellblonder Mann stach ganz besonders unter all den Vermummten hervor. Sein Umhang war, ebenso wie die aller anderen, durchnässt und die Haare klebten fest an seiner Stirn. Sofort zog sie jeder einzelne Muskel nach vorn und Elara eilte so schnell sie konnte zu ihm doch egal wie schnell sie war, Elara kam kaum vom Fleck. Plötzlich bleib die eben noch rennende Frau stehen als sie erkannte, dass er sich mit einem ihrer Leute einen Kampf lieferte. Erst nachdem sie genauer hingesehen hatte erkannte sie, dass es Cole war, der sich da mit Rian prügelte. „Cole, hör auf!" rief sie als sie immer näher kam. Auf einmal zog er seine Pistole heraus und zielte genau auf Rian, welcher keine Chance mehr hatte zu entkommen oder gar nach seiner eigenen Waffe zu greifen. „Stopp!" rief sie mit angstverstimmter Stimme und sprintete los. Beim rennen stolperte sie immer wieder, der Regen fühlte sich wie Hagel an und Elara spürte Gänsehaut am ganzen Körper. Alles wurde still und einzig und alleine war das Drücken des Abzugs zu hören. Kurz danach fiel Rian wie in unerträglicher Zeitlupe zu Boden als ihn die Kugel direkt in die Brust traf. „Nein!" schrie sie verzweifelt als sie sah wie Rian in langsam auf die Kniee sank. Schmerz durchfuhr ihre Adern, ihr ganzer Körper erstarrte und völlig mitgerissen von der plötzlich auftauchenden Wut blickt sie in Coles Grinsen. Wie konnte er nur. Unkontrolliert folg ihre Hand an den Griff ihrer Waffe, zog diese aus dem Holster und zielte sofort auf Cole. Der Schuss ertönte mit einem schrillen Klingen in den Ohren. Und völlig übermannt schreckte Elara aus ihrem Schlaf.

Schweißperlen liefen über die Stirn und an ihren Schläfen an beiden Seiten hinunter. Elara atmete schnell und ein leichtes Zittern überkam ihren Geist. Sie hatte Cole erschossen. Es hatte sich so unglaublich echt angefühlt, dass sie nicht glauben konnte, es wäre jemals ein Traum gewesen.

Über die Zeit hatte sie eine so unterbewusste Angst entwickelt, dass Rian in einem Kampf sterben könnte. Damals hatte sie es immer damit abgetan, dass dadurch die Mission für immer scheitern würde doch nun? Elara wusste nicht wieso nach diesem einzigen Kuss sich jetzt alles ändern musste aber so war es nun mal. Es war nichtmehr nur die Gefährdung der Mission, sondern die Gefährdung eines Lebens, das ihr mehr als nur am Herzen lag. Niemals könnte sie den Tod ihres besten Freunds Cole verkraften doch jetzt war sie der großen Überzeugung, dass sie Rians Tod noch weniger verkraften könnte.

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⏰ Letzte Aktualisierung: Sep 10 ⏰

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