13. Kapitel

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Zuerst hatte ich gedacht, dass ich direkt auffallen würde, sobald ich in den Raum lief.

Doch die fünf Männer an dem Tisch schienen es nicht einmal zu bemerken, dass die Tür aufging.

Unsicher drückte ich mich an die Wand und sah zu den anderen Frauen welche ebenfalls Tabletts in den Händen trugen.

Die Männer schienen sich gerade begrüßt zu haben, denn sie lachten und machten es sich auf den Stühlen bequem.
Unsicher sah ich umher, als eines der Mädchen sich nach vorne bewegte und zum Tisch lief.

Die anderen taten es ihr nach und während jedes Mädchen zu einem Mann lief, verstand ich, als keiner übrig blieb, dass ich zu jedem laufen musste.
Anscheinend sollte ich die Getränke holen.

Stumm machte ich mich an die Arbeit, während mir mein Herz laut in den Ohren pochte und ich mich am Tablett festklammerte.

Die Männer nannten mir die unterschiedlichsten Getränke, welche ich mir alle versuchte zu merken. Schließlich taumelte ich fast mit der Bestellung in die Küche nur um kurze Zeit später wieder zurück geschickt zu werden.
Diesmal mit einem vollen Tablett.

Zitternd teilte ich die Getränke aus und eilte schnell wieder zu meinem Platz an der Wand.

Sie sprachen zuerst über nichts besonderes. Ihre Familie, ihre Heimatstädte und dann begannen sie über den Krieg zu reden. Vorallem über die Städte, in welchen der Krieg herrschte und die Städte, welche die Werwölfe in Besitz genommen hatten.

Das ließ mich aufhorchen. Bisher hatten die Werwölfe nur verteidigt und nie selber etwas beansprucht, doch das schien sich nun anscheinend geändert zu haben.

Sie nahmen Menschen als Geiseln und verlangten Werwölfe dafür zurück.

Mit Hass in der Stimme begannen die Männer über ein Rudel im Norden zu reden, welches scheinbar brutal mit seinen Geiseln umging. Es klang mehr nach Rache.

Doch die ganze Zeit über redeten sie nicht über ihr Vorgehen, sondern nur über das, was schon passiert ist oder gerade passierte.

Meine Füße begannen vom ganzen Stehen wehzutun, als einer der Männer mich zu sich winkte und nach neuen Getränken verlangte.

So verging der ganze Abend.

Angestrengt versuchte ich mir alles zu merken, was gesagt wurde, doch je mehr Zeit verging, desto schwieriger wurde es.

Plötzlich merkte ich, wie die Stimmung ernster wurde und mit einem Mal schwiegen die Männer.

,,Was ist zu tun?"
Begann der Mann, der am Weitesten von mir entfernt saß. Er war einflussreich, so wie sie alle, mit einer Menge Geld. In der Mappe, welche Asfen mir gab, stand, ihm gehörten wohl weite Teile des Westens vom Land.

Die Lage bei ihm war ernst. Er war vor allem auf die Hilfe der anderen am Tisch angewiesen, denn die Werwölfe schienen nicht nur im Norden Chaos zu stiften.

Die anderen Männer blieben jedoch stumm und mit einem Mal schien die Stimmung zu kippen.

,,Gibt es Fortschritte?"

Angestrengt versuchte ich mir meine Neugier nicht anzumerken, als dies der Mann rechts von ihm wie aus dem nichts fragte.

Es wurden Blicke ausgetauscht und plötzlich fing der Mann aus dem Norden an zu lachen.

Verstört zuckte mein Kopf zu ihm und es war, wie als kannte ich das Geräusch.

Mit einem Mal kannte ich nicht nur das Geräusch, sondern auch das Gefühl. Eine Welle an Emotionen überkam mich und ich versuchte mich an der Wand hinter mir festzuhalten, während meine Beine anfingen zu zittern.

The Last WarWo Geschichten leben. Entdecke jetzt