In der Nacht weigerte ich mich vehement meine Augen zu schließen. Die Dunkelheit begann ein Problem zu werden. Jedesmal wenn sie kam rasten meine Gedanken und meine Augen huschten unruhig umher.
Egal was ich versuchte, die Bilder schossen in meinen Kopf, sodass ich wütend aufstand und begann herumzulaufen.
So verlief meine Nacht.Aufstehen. Rumlaufen. Haare raufen. In eine Ecke setzten und den Mond angucken.
Meine Müdigkeit schien Killian am nächsten Tag nicht besonders zu stören. Es schien ihn viel mehr zu erheitern, als ich gähnend vor ihm auf dem Stuhl saß.
Eigentlich hing ich auch viel mehr auf dem Stuhl, denn zu mehr Körperspannung war ich gerade einfach nicht fähig.Ungeniert war er heute morgen in mein Haus spaziert und hatte mich hier her beordert.
Diesmal waren wir nicht im Haupthaus sondern in einem unscheinbaren Nebengebäude, doch so wie ich das bisher einschätzen konnte, spielte sich hier alles wichtige ab.Blinzelnd sah ich den Beta vor mir an, welcher eine Mappe in seinen Händen hielt und sie durchblätterte. Schließlich schlug er sie zu und warf sie vor mich auf den Tisch. Dann lehnte er sich mit vor der Brust verkreutzten Armen nach hinten gegen das Bücherregal. Mein Blick fiel auf seine Oberarme, doch ich wandte ihn sofort wieder ab und auf die Mappe vor mich.
,,Es ist simpel", begann er und ich sah zu ihm. Sein Gesicht war verschlossen, während er begann mir den Plan zu erzählen.
,,Du bist ein einfache Kellnerin in dem Lokal, der Alpha hat alles schon eingerichtet, du musst nur dafür sorgen, dass du den Raum, wo sie sich besprechen, nicht verlässt."
Nickend sah ich auf die Mappe und griff nach ihr. Gestern hatte ich noch die Verbände von meinen Handgelenken abgemacht, da die Haut darunter wieder geschlossen war. Nun erinnerten dort nur noch blaue Flecken und hässliche rote Striemen an die Fesseln.
Gähnend blätterte ich durch die Mappe. Dort waren hauptsächlich Informationen über die anwesenden Personen zu finden.
,,Es ist wichtig das du weißt mit wem du es zu tun hast, ansonsten fliegst du auf," kommentierte Killian.
,,Ich kenne sie", murrte ich gelangweilt und klappte die Mappe wieder zu, ehe ich sie, wie Killian vorher, vor mir auf den Tisch warf.
Sein Blick verdunkelte sich und er stieß sich vom Regal ab, ehe er sich mit beiden Armen auf den Tisch stützte und mich düster ansah. ,,Ich glaube du hast noch nicht verstanden worum es hier geht, Mensch." Das Wort ,,Mensch" spuckte er förmlich vor Verachtung triefend heraus.
Genervt sah ich ihn an, was anscheinend schon reichte, um ihn noch wütender werden zu lassen, denn die Adern an seinen Armen spannten sich an, was mich kurz ablenkte.
,,Leider bist du jetzt hier bei uns, was bedeutet, dass du auf unserer Seite nun bist, wenn ich aber merke, dass du dich anders verhältst bei dem Treffen, das du uns verräts," er legte ein Pause ein in der er keiner von uns den Blickkontakt unterbrach, ,,kann dich der Alpha auch nicht mehr beschützen."
Kurz ließ er seine scharfen Zähne aufblitzen ehe er sich wieder zurücklehnte.
,,Ich traue dir nicht, Mensch." Seine Lippen zogen sich zu einem gefährlichen Grinsen, ,,an deiner Stelle würde ich es mir nicht allzu bequem hier machen."
Die Drohung war angekommen, doch ich reagierte nicht, sondern sah ihn einfach nur weiter stumm an.,,Bist du jetzt fertig?" Fragte ich genervt und zog eine Augenbraue nach oben.
Sei Kiefer spannte sich an und seine Hände ballten sich zu Fäusten, ehe er sich vom Regal abstieß und die Tür laut hinter sich zuknallte, was mich peinlicherweise zusammenzucken ließ.
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The Last War
WerewolfWerwölfe und Menschen befinden sich im Krieg. Doch was ist, wenn ein Mensch die Seiten wechselt? Was ist wenn man Gefühle für den Feind entwickelt? Auf der Suche nach Antworten findet sich Emeryn in einem Chaos aus Gefühlen, Verrat und Geheimnisse...